Wirtschaft

Wirtschaftsministerin und IHK-Spitzen beraten Zukunftsthemen

Untersuchungen an einem Elektroauto in einem Labor des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung Baden-Württemberg (Bild: © ZSW BW)

Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut hat sich mit den Spitzen der zwölf Industrie- und Handeskammern des Landes getroffen, um wirtschaftspolitische Kernthemen zu diskutieren. Die Gesprächspartner haben gemeinsam den freien Handel, eine steuerliche Forschungsförderung und eine Stärkung der dualen Ausbildung als dringliche Aufgaben identifiziert.

Wirtschafts- und Arbeitsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut hat sich mit den Präsidentinnen und Präsidenten sowie den Hauptgeschäftsführerinnen und Hauptgeschäftsführern der zwölf Industrie- und Handelskammern des Landes getroffen, um wirtschaftspolitische Kernthemen zu diskutieren. Dazu gehörten die Transformationsprozesse in der Wirtschaft, Aus- und Weiterbildung als Beitrag zur Fachkräftesicherung, die fortschreitende Digitalisierung als Herausforderung für die Weiterentwicklung von Berufen sowie außenwirtschaftliche Entwicklungen inner- und außerhalb der EU.

„Trotz der guten Konjunktur sind die Erfolge unserer Betriebe im Land und die hohe Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen keine Selbstläufer, darum ist mir der persönliche Austausch zwischen Politik und Wirtschaft sehr wichtig“, betonte die Wirtschaftsministerin. „Wenn ich auf den tiefgreifenden Wandel der Automobilbranche, die Digitalisierung aller Wirtschaftsbereiche und deren Auswirkungen auf zukünftige Berufsbilder schaue, sehe ich große Herausforderungen. Unsere Unternehmen erwarten zu Recht, dass sie von Politik und Verbänden unterstützt werden, damit diese Veränderungen für alle Betriebe greifbar, berechenbar und planungssicher lösbar sind. Das schaffen wir auch mit diesem gemeinsamen Dialog“, sagte Hoffmeister-Kraut.

Wolfgang Grenke, Präsident des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags (BWIHK), unterstrich: „Frau Ministerin Hoffmeister-Kraut hat aus persönlicher Erfahrung ein Ohr für die Belange der Wirtschaft in der Praxis und wertschätzt offene wie klare Worte und den kritischen Blick unserer 650.000 Unternehmen, die die IHK-Organisation in Baden-Württemberg vertritt. Nicht zuletzt das aktuelle Gutachten des Wirtschaftsministeriums, des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI) zu Standort und Perspektiven Baden-Württembergs hat gezeigt, wo wir noch gemeinsame Hausaufgaben zu erledigen haben. Der Fachkräftemangel als reale Bedrohung ist, wie die aktuelle BWIHK-Herbst-Konjunkturumfrage zeigt, in der Breite der Wirtschaft angekommen – hier müssen wir gemeinsam entschlossen weiter handeln.“

Steuerliche Forschungsförderung

Als eine dringende Aufgabe der kommenden Bundesregierung sahen alle Gesprächspartner die steuerliche Förderung von Forschung und Entwicklung an. Zur Innovationsförderung müssten Ausgaben für Forschung und Entwicklung besser von der Steuer abgesetzt werden können. Insbesondere Forschungsaufträge von kleinen und mittleren Unternehmen an Dritte, zum Beispiel wirtschaftsnahe Forschungseinrichtungen, sollten steuerlich begünstigt werden, da kleine und mittelgroße Unternehmen meist nicht über eigenes Personal für Forschung und Entwicklung verfügen.

Attraktivität der Berufsausbildung erhöhen – digitales Lernen ausbauen

Gemeinsam wollen Wirtschaftsministerium und Industrie- und Handelskammern die Attraktivität der beruflichen Ausbildung erhöhen. Die Bedeutung der dualen Ausbildung werde für die Fachkräftesicherung in Zukunft weiter steigen. „Wir müssen die Aus- und Weiterbildung auch als Herausforderung des Digitalisierungsprozesses begreifen“, so die Ministerin. Gerade mit der bewährten Arbeitsteilung zwischen Betrieb und Berufsschule lasse sich den wachsenden, individuellen Bedarfen an digitalen Inhalten besonders gut Rechnung tragen, stimmte Grenke zu. So bekomme die Wirtschaft auch in Zukunft Fachkräfte nach Maß, die direkt im Anschluss an die Ausbildung Verantwortung im Betrieb übernehmen und sich gezielt fortbilden könnten. Dazu müsse digitales Lernen in Schule, Ausbildung und Universität fest verankert werden. Auch in der Berufsorientierung an der Schule müsse die betriebliche Ausbildung weiter an Bedeutung gewinnen. Deshalb begrüße Grenke die Umsetzung des von den IHKen geforderten Tag der beruflichen Orientierung an allen allgemeinbildenden Schulen ausdrücklich.

Bekenntnis zu freiem Welthandel

Konsens herrschte bei Wirtschaftsministerin und IHK-Spitzen auch darüber, dass gerade das exportstarke Baden-Württemberg freien Handel auf Basis entsprechender Abkommen brauche. Angesichts der vielen Risiken, die nach wie vor innerhalb- und außerhalb der EU vorherrschten, könne darauf nicht verzichtet werden. „Wir haben im Gespräch einmal mehr festgestellt, dass den nach wie vor virulenten Handelsgefahren weltweit – sei es der Brexit oder die Entwicklungen in Russland, der Türkei- und den USA – nur mit einem entschlossenen Bekenntnis zu weltweit freiem Handel entgegengetreten werden kann“, sagte Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut.

Weitere Meldungen

Ein Länderschild «Deutschland-Schweiz» ist an der deutsch-schweizerischen Grenze zu sehen. (Bild: Patrick Seeger / dpa)
  • Forschung

Neue Impulse für die Wissenschaftsbeziehungen mit der Schweiz

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 30. April 2024

Geschäftsleute in einem Sitzungssaal diskutieren unter der Leitung einer Führungskraft.
  • Gründungskultur

Baden-Württemberg stärkt Start-up-Förderung

Eine Auszubildende steht am Schaltpult einer computergesteuerten Fräsenmaschine (Symbolbild, © dpa).
  • Arbeitsmarkt

Wenig Aufschwung auf dem Arbeitsmarkt

Ein Mann programmiert einen Roboterarm, der in einer Produktionslinie einer Smart Factory eingebaut ist.
  • Arbeit

Tag der Arbeit am 1. Mai

Die Aufnahme zeigt das Atomkraftwerk in Fessenheim in Frankreich.
  • Kernkraft

Stellungnahme zu KKW Fessenheim

Ein Stempel mit der Aufschrift "Bürokratie" liegt auf Papieren.
  • Bundesrat

Land treibt Bürokratieabbau voran

Wort-Bild-Logo der Kampagne Start-up BW. (Bild: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg)
  • Startup BW

Acht Finanzierungszusagen für junge Unternehmen

Eine Spritze liegt auf einem Impfpass.
  • Gesundheit

Europäische Impfwoche sensibilisiert für Bedeutung von Impfungen

  • Hochschulen

Werbekampagne für MINT-Studierende startet

Schloss Mannheim
  • Schlösser und Gärten

Neue digitale Angebote für Schlösser

Ministerialdirektorin Leonie Dirks steht vor Transfermobil und übergibt Fahrzeugschlüssel an Prof. Dr. Daniel Buhr vom Landeskompetenzzentrum Pflege & Digitalisierung.
  • Digitalisierung

Transfermobil bringt Pflege-Innovationen ins Land

Symbolbild zur Künstlichen Intelligenz mit einem Prozessor und dem Schriftzug "AI Artificial Intelligence Technology"
  • Innovation

InnovationCamp künftig an drei Standorten

Enforcement Trailer der Polizei Baden-Württemberg zur Geschwindigkeitskontrolle.
  • Verkehrssicherheit

Bilanz der Geschwindigkeits­kontrollwoche

Die Europafahne weht auf dem Dach der Villa Reitzenstein, dem Amtssitz des Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg.
  • Europawahl

34 Parteien zur Europawahl zugelassen

Ministerin besucht Hannover Messe 2024
  • Industrie

Hoffmeister-Kraut besucht Hannover Messe

Eröffnungsfeier Animated Week Stuttgart
  • Kunst und Kultur

Erste „Stuttgart Animated Week“ eröffnet

Gruppenbild vor dem baden-württembergischen Gemeinschaftsstand auf der Hannover Messe 2024
  • Wirtschaft

Kretschmann besucht Hannover Messe

Aussicht vom Schönbergturm bei Reutlingen.
  • Ländlicher Raum

Studie zur Wirtschaftsentwicklung im Ländlichen Raum

Deutscher Pavillon auf der Kunstbiennale Venedig 2024
  • Kunst und Kultur

Deutscher Pavillon auf der Biennale Venedig eröffnet

Breisgau-S-Bahn im Landesdesign (bwegt)
  • Schienenverkehr

Zuverlässigkeit auf der Breisgau-S-Bahn wird verbessert

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 16. April 2024

Zwei junge Frauen zeigen auf den Monitor und diskutieren gemeinsam über die Präsentation am Computer.
  • Fachkräfte

Landesregierung startet Fachkräfteinitiative

In einer braunen Biomülltonne liegen Lebensmittel.
  • Ernährung

Gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung

Porträtbild von Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
  • Wirtschaft

Reise mit Handwerksdelegation nach Polen