Verbraucherschutz

Bio hält, was es verspricht

Menschen auf Wochenmarkt

Bio-Lebensmittel haben zu Recht einen guten Ruf. Zu diesem Ergebnis kommt der neueste Ökomonitoring-Bericht des Landes. 2012 hat die Lebensmittelüberwachung im Land bei insgesamt knapp 1600 Proben erneut kaum Bioprodukte beanstanden müssen. Verbrauchererminister Alexander Bonde: „Die Öko-Qualität stimmt.

„Bio ist in. Die ökologisch bewirtschaftete Fläche in Deutschland sowie der Umsatz, den die Branche mit Bio-Lebensmitteln erzielt, wächst von Jahr zu Jahr. Ein Ende des Wachstums ist nicht in Sicht. Auch zwei Drittel der Verbraucherinnen und Verbraucher in Baden-Württemberg kaufen regelmäßig Produkte aus ökologischem Anbau. Damit hat das Ökomonitoring als spezielles baden-württembergisches Untersuchungsprogramm auch in seinem elften Jahr nichts von seiner Bedeutung eingebüßt - ganz im Gegenteil“, sagte Alexander Bonde.

Umso erfreulicher sei, dass auch im Jahr 2012 kaum Produkte von der baden-württembergischen Lebensmittelüberwachung zu beanstanden gewesen seien. „Die Öko-Qualität stimmt - Bio-Produkte haben zu Recht einen guten Ruf“, bilanzierte Bonde mit Blick auf den frisch erschienenen Bericht. Erneut sei positiv aufgefallen, dass die Öko-Branche auf die wenigen Missstände schnell reagiere und Probleme zügig abstelle. „Auch die schnelle Reaktion auf unsere Befunde bestärkt uns in der Notwendigkeit dieses Untersuchungsprogramms“, unterstrich Bonde.

Die vier baden-württembergischen Untersuchungsämter (CVUA) haben im vergangenen Jahr knapp 1.600 Proben mit Bio-Siegel untersucht und begutachtet. Mehr als die Hälfte dieser Proben wurden mit entsprechender Ware aus konventioneller Produktion verglichen. Das Untersuchungsspektrum reichte dabei von Pestizidrückständen und Bioziden in Obst und Gemüse und in Lebensmitteln tierischer Herkunft über Dioxine in Kuhmilch und Rindfleisch, Schimmelpilzgifte in Kakao, Kaffee und Teigwaren, gentechnisch veränderte Organismen in Mais und Soja bis hin zu Zusatzstoffen in Brühwürsten und Oliven. Weiterhin wurde auf herstellungsbedingte Verunreinigungen in Cerealien, Speisefetten und -ölen sowie Bekämpfungsmittel gegen die Varroa-Milbe in Honig geprüft. „Die Bilanz unserer umfangreichen Untersuchungen kann sich sehen lassen: Bio hält was es verspricht, insbesondere im Hinblick auf Rückstände von Pestiziden, auf Schimmelpilzgifte und gentechnische Verunreinigungen konnten unsere Untersuchungsämter Fehlanzeige verbuchen“, so Bonde.

Keine Pestizide in Obst & Gemüse - positiver Trend hält an

Der Verbraucher erwarte gerade bei Obst und Gemüse aus ökologischem Anbau eine besondere Rückstandsfreiheit, da Bio-Erzeuger durch ihre Produktauslobung – sozusagen per Gesetz – versprechen, komplett auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel zu verzichten. „Insgesamt, das zeigen unsere Ergebnisse, wird die Bio-Branche diesem Verbraucheranspruch gerecht: 96 Prozent aller Stichproben im Handel führen das Öko-Siegel zu Recht. Rund zwei von drei Proben waren sogar komplett rückstandsfrei, das heißt: Es waren auch mit sehr empfindlichen Untersuchungsmethoden keinerlei Rückstände nachweisbar“, sagte der Verbraucherminister.

Damit halte der positive Trend der letzten Jahre an (2011: 96 Prozent, 2010: 97 Prozent). „Gegenüber konventioneller Ware hat das untersuchte Bio-Obst und -Gemüse im Schnitt einen rund 500-fach niedrigeren Gehalt an Pestiziden als konventionelle Produkte“, sagte Bonde. Erfreulich sei zudem, dass auch ausländische Bio-Ware inzwischen weniger Rückstände aufweise als noch vor einigen Jahren. „Auch im Bio-Segment gibt es bedeutende Marktänderungen - produziert und gehandelt wird global. Daher halten wir den permanenten Überwachungsdruck auch künftig aufrecht“, betonte der Minister.

Noch Luft nach oben im ökologischen Landbau

Obwohl die ökologisch bewirtschaftete Fläche in Deutschland sowie der Umsatz, den die Branche mit Bio-Lebensmitteln erzielt, stetig ansteigen, kann die Nachfrage bei weitem nicht mit heimischen Produkten gedeckt werden. „Allein die Tatsache, dass noch immer jeder zweite Bio-Möhre importiert werden muss, unterstreicht das große Marktpotenzial im Biobereich für unsere Betriebe“, so der Minister. Dies gelte auch für viele andere Bio-Produkte. „Deshalb unterstützen wir jede Landwirtin und jeden Landwirt, der diese Chance ergreifen möchte mit einer speziellen Förderung und dem Aktionsplan ‚Bio aus Baden-Württemberg‘“, sagte Verbraucherminister Bonde abschließend.

Weiterführende Informationen

Ökomonitoring Baden-Württemberg
Berichte über Ökomonitoring-Programm Baden-Württemberg

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