Straßenbau

Investitionen in Erhaltung von Straßen auf Rekordniveau

Straßenbaustelle an der B31 im Schwarzwald (Bild: © dpa).

„Auch 2016 bauen wir den Sanierungsstau weiter ab und sichern damit langfristig eine funktionierende Wirtschaft und die Herstellung gleichwertiger Lebensbedingungen in allen Landesteilen“, so Verkehrsminister Winfried Hermann bei der Vorstellung des Straßensanierungsprogramms 2016.

Eine besondere Herausforderung stellen dabei die Brücken dar: „Die allgemeine Zustandsentwicklung bei den Brücken zeigt, dass gerade dort die Aktivitäten deutlich verstärkt werden müssen, damit die Brücken auch zukünftig sicher befahren werden können“. Als Sonderprogramm verkündete Minister Hermann das Sanierungskonzept für die durch die ausgeprägte Hitzeperiode im Jahr 2015 hervorgerufenen „blow-up“-Schäden an Autobahnen. 

Haushaltsmittel und Sanierungsstrecke auf Rekordniveau

Die Haushaltsmittel für die Sanierung von Landesstraßen sind seit dem Regierungswechsel im Jahr 2011 deutlich erhöht und im Haushalt 2015/16 auf das Rekordniveau von 120 Millionen Euro jährlich gesteigert worden. Gleichzeitig hat der Bund den Mittelansatz für die Erhaltung der Bundesfernstraßen innerhalb der letzten fünf Jahre von 198 Millionen auf rund 353 Millionen Euro im Jahr 2015 und für das laufende Jahr 2016 auf 355 Millionen Euro erhöht. „Mit der Erhöhung der Haushaltsmittel für die Erhaltung stieg auch die Gesamtlänge der durchgeführten Straßenerhaltungsmaßnahmen an Bundes- und Landesstraßen von 380 Kilometern im Jahr 2011 auf 633 Kilometer im Jahr 2015“, so Hermann. Auch in 2016 werden zahlreiche Sanierungsmaßnahmen umgesetzt, der Mitteleinsatz erfolgt nach der Dringlichkeit der Maßnahmen, basierend auf der alle vier Jahre stattfindenden Zustandserfassung und -bewertung. Das Land legt großen Wert auf einen angepassten Sanierungsstandard und die Anwendung kostengünstiger und umweltfreundlicher Bauverfahren (z.B. Asphaltrecycling). Auf dieser Grundlage wurde nun die erste Tranche der Erhaltungsmaßnahmen 2016 zusammengestellt. Sie umfasst 110 Maßnahmen an Landesstraßen und 140 Maßnahmen an Bundesfernstraßen, die neu begonnen werden.

Lärmsanierung auch 2016 im Fokus der Landesregierung

„In Baden-Württemberg leiden nächtlich etwa 280.000 Menschen unter Straßenverkehrslärm“, so Lärmschutzbeauftragte Gisela Splett. Um die Anzahl der Betroffenen deutlich zu reduzieren, hat das Land 2013 ein Lärmsanierungsprogramm 2014-2016 aufgelegt. Eine Lärmsanierung kann grundsätzlich vorgenommen werden, wenn die Lärmsanierungswerte überschritten sind. Um zukünftig besser auf Lärmprobleme reagieren zu können, hat das Land mit dem zweiten Nachtragshaushalt 2015/2016 die Lärmsanierungswerte an Landesstraßen in Gebieten mit regulärer Wohnnutzung um zwei dB(A) auf 55 dB(A) nachts und 65 dB(A) tags abgesenkt. Außerdem wurde festgelegt, dass nun auch innerorts verstärkt lärmarmer Asphalt zum Einsatz kommen soll. „Ich freue mich, dass viele Maßnahmen des Lärmsanierungsprogramm 2014 bis 2016 bereits umgesetzt sind und 2016 weitere Projekte realisiert werden“, betonte Staatssekretärin Splett. Vorgesehen sind der Bau von drei Lärmschutzwänden, umfangreiche passive Lärmsanierungen (also die Förderung des Einbaus von Lärmschutzfenstern) sowie der Einbau lärmmindernden Belags auf insgesamt über 30 Kilometern.

Sanierung von Brücken – die Achillesfersen der Straßen

„Mittels eines Schwerpunktprogramms konnten vor allem die schlechten Brückenflächen von Bundesfernstraßen in den letzten fünf Jahren deutlich reduziert werden“, betonte Hermann. „Dennoch stehen in den nächsten Jahren viele Brücken zur Erhaltung an. Wir müssen daher die Aktivitäten zur Sanierung von Brücken künftig weiter verstärken.“ Daneben sind viele Brücken aufgrund der signifikanten Zunahme des LKW-Verkehrs und des zulässigen Gesamtgewichts unabhängig von ihrem Erhaltungszustand den heutigen Nutzungsanforderungen nicht mehr gewachsen. Die Statik dieser Bauwerke muss daher in aufwändigen Gutachten rechnerisch überprüft werden. Sofern sich hierbei Defizite zeigen, müssen die betroffenen Brücken baulich ertüchtigt oder – sofern dies technisch nicht möglich oder unwirtschaftlich wäre – durch einen Neubau ersetzt werden. Die erste Tranche des Sanierungsprogramms enthält deshalb auch zahlreiche Brückensanierungsmaßnahmen, wie beispielsweise die Bahnbrücke Mannheim Friedrichsfeld auf der A 656 oder die Egelseebrücke Vaihingen auf der B 10. 

Hitzeschäden auf Betonfahrbahnen – Sanierungskonzept liegt vor

Während der Hitzeperiode im Sommer 2015 kam es an mehreren alten Autobahnbetonfahrbahnen in Baden-Württemberg zu massiven Hitzeschäden. Um dies zukünftig zu vermeiden, sollen innerhalb der nächsten Jahre alle betroffenen Autobahnabschnitte saniert werden. Entwickelt wurde ein Sanierungskonzept, nach dem die ältesten und somit am stärksten gefährdeten Abschnitte zuerst saniert werden. Im Fokus 2016 stehen dabei die A 5 bei Weinheim, Ettlingen und St. Leon, die A 7 Würzburg-Ulm, die A 8 Stuttgart-Karlsruhe und die A 81 Heilbronn-Würzburg. Die Sanierung der insgesamt etwa 260 km Richtungsfahrbahnen (rund 100 Kilometer im Regierungsbezirk Stuttgart und 160 km im Regierungsbezirk Karlsruhe) soll nach dem Willen der Landesregierung innerhalb der nächsten zehn Jahre und mit Gesamtkosten von etwa 500 Millionen Euro umgesetzt werden.

Verbessertes Personalmanagement – die Weichen sind gestellt

„Der Erhalt und die Sanierung von Verkehrsinfrastruktur bleibt in den kommenden Jahren die allergrößte Herausforderung der Verkehrspolitik. Planung, Vergabe und Bauaufsicht sind dabei für die Straßenbauverwaltung mit hohem organisatorischem und personellem Aufwand verbunden“, erläuterte Hermann. „Um auch zukünftig über ausreichende personelle Ressourcen zur Umsetzung der anstehenden Aufgaben zu verfügen, wurden im Doppelhaushalt 2015/16 insgesamt 100 zusätzliche Stellen für die Straßenbauverwaltung geschaffen. Diese Personalpolitik muss in den kommenden Jahren fortgesetzt werden.“

Aus- und Neubauprojekte – Planung zukünftiger Maßnahmen

Neben der Erhaltung des Straßennetzes werden 2016 auch zahlreiche Aus- und Neubauprojekte umgesetzt und zukünftige Maßnahmen vorbereitet. Vorgesehen sind neue Spatenstiche für Bedarfsplanmaßnahmen des Bundes und sechs Spatenstiche für Maßnahmen des Landesstraßenbauprogramms 2015 bis 2019. Etwa 40 Millionen Euro – und damit mehr als in der vorangegangenen Legislaturperiode  – wurden seit 2011 durchschnittlich jedes Jahr für die Planung zukünftiger Maßnahmen ausgegeben. 

<link file:41095 _blank link-download>Grafik: Sanierung von Bundes - und Landesstrassen in Baden-Württemberg (PDF)

Grafik: Investitionen in Neu- und Ausbau sowie Erhaltung von Bundesfernstraßen (PDF)

Grafik: Investitionen in Neu- und Ausbau sowie Erhaltung von Landesstraßen (PDF)

Weitere Meldungen

Straßenbaustelle an der B31 im Schwarzwald (Bild: © dpa).
  • Straßenverkehr

B29-Sanierung

Eine Mutter geht mit einem Kinderwagen über einen Zebrastreifen.
  • Fußverkehr

Attraktive Gehwege und sichere Schulwege

Ein blaues, rundes Schild mit einem Fahrrad als Symbol, welches Sonderwege für Radfahrende kennzeichnet. Im Hintergrund sind Baumkronen.
  • Radverkehr

Bad Peterstal–Bad Griesbach: Radweg freigegeben

Symbolbild Elektro-LKW (Bild: © picture alliance/Britta Pedersen/zb/dpa)
  • Elektromobilität

Ausbau und Netzintegration von Ladeinfrastruktur für E-Lkw

Blick auf die Landesgartenschau Wangen mit einem bunten Blumenfeld im Vordergrund
  • Verkehr

Nachhaltige und innovative Mobilität auf der Landesgartenschau

Verkehrsminister Winfried Hermann und Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut auf dem Fahrrad mit weiteren Radfahrenden beim STADTRADELN-Auftakt 2024
  • Radverkehr

Auftakt zum STADTRADELN 2024

Ein Inlineskater fährt auf einer Fußgängerbrücke.
  • Straßenbau

Rund 46 Millionen Euro für Straßen und Brücken

Ein Motorradfahrer fährt auf einer Landstraße. (Bild: dpa)
  • Polizei

Landesweiter Aktionsmonat Motorrad

Enforcement Trailer der Polizei Baden-Württemberg zur Geschwindigkeitskontrolle.
  • Verkehrssicherheit

Bilanz der Geschwindigkeits­kontrollwoche

Gruppenbild vor dem baden-württembergischen Gemeinschaftsstand auf der Hannover Messe 2024
  • Wirtschaft

Kretschmann besucht Hannover Messe

Ein Verkehrsschild mit Tempo 30 und darunter dem Hinweis: „22 bis 6 h Lärmschutz“
  • Tag gegen Lärm

Tempo 30 gegen Straßenlärm

Breisgau-S-Bahn im Landesdesign (bwegt)
  • Schienenverkehr

Zuverlässigkeit auf der Breisgau-S-Bahn wird verbessert

Polizist der Polizei Baden-Württemberg kontrolliert den Verkehr.
  • Verkehr

Bundesweiter Aktionstag zur Sicherheit im Güterverkehr

Autos fahren in Stuttgart (Foto: © dpa)
  • Verkehr

Statt Fahrverbote wirksame Maßnahmen für weniger CO2-Ausstoß

Mit einem digitalen Lasergeschwindigkeitsmessgerät wird der Verkehr auf der Autobahn A5 bei Müllheim überwacht. (Foto: dpa)
  • Verkehrssicherheit

Europaweiter Speedmarathon

RE zwischen Singen und Stuttgart (Gäubahn) - hier zwischen Aistaig und Sulz, im Vordergrund der Neckar (Bild: Deutsche Bahn AG/ Georg Wagner)
  • Schienenverkehr

Land plant deutliche Angebotsverbesserungen auf und zu der Gäubahn

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 9. April 2024

Verkehrsminister Winfried Hermann (Mitte) beim offiziellen Start der Batteriezüge Mireo Plus im Fahrgastbetrieb
  • Schienenverkehr

Batterie statt Diesel

Ladekabel für ein E-Auto wird in das Fahrzeug gesteckt.
  • Elektromobilität

Charge@BW bringt Schub bei Ladeinfrastruktur und E-Mobilität

Offizielle Freigabe der neuen Enzbrücke
  • Strasse

Ersatzneubau der Enzbrücke Niefern eröffnet

Ein Motorradfahrer fährt auf einer Landstraße. (Bild: dpa)
  • Lärm

Schutz vor Motorradlärm durch Tempolimits

Zwei Lokführer stehen am Kopf eines Zuges der SWEG und lachen in die Kamera.
  • Nahverkehr

Bündnis gegen Fachkräftemangel im ÖPNV

Zwei Busse der Dachmarke bwegt
  • Nahverkehr

Kostensteigerungen in der Busbranche gedämpft

Ein Vermessungsgerät steht auf einer Autobahnbaustelle.
  • Straßenbau

Weitere Großprojekte an DEGES vergeben

Polizisten kontrollieren ein Auto.
  • Verkehrssicherheit

Bundesweite Kontrollaktion gegen die Autoposerszene