Ländlicher Raum

Bonde im Dialog mit Landwirten, Touristikern und Einzelhandel

"Der Südschwarzwald ist eine der großen ländlich geprägten Regionen Baden-Württembergs. Er bietet den Menschen und Unternehmen vor Ort ein großes wirtschaftliches und touristisches Potenzial, steht mit Blick auf den demografischen Wandel und die zunehmende Verstädterung unserer Gesellschaft aber auch vor großen Herausforderungen", sagte der baden-württembergische Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Alexander Bonde, am Mittwoch (17. August 2011) bei einem Sommer-Tour-Besuch im Südschwarzwald, der ihn nach Fröhnd (Landkreis Lörrach) und Häusern (Landkreis Waldshut) führte. Ziel der grün-roten Landespolitik sei es, den Ländlichen Raum Baden-Württembergs in seiner Gesamtheit weiterzuentwickeln und zu stärken. Die Landesregierung richte dabei ihre Arbeit an den Bedürfnissen der Menschen und an den Belangen der Natur aus. "Der Südschwarzwald zeigt, dass der Schutz natürlicher Ressourcen und eine ausgewogene wirtschaftliche Entwicklung sehr gut miteinander harmonieren. So ist zum Beispiel eine intakte Naturlandschaft die Grundlage für den Erfolg des Tourismus und die Arbeit der Landwirtschaft", erklärte der Minister.

Tourismus als Chance für landwirtschaftliche Betriebe und oft in Frauenhand

"Urlaub auf dem Bauernhof hat sich in Baden-Württemberg in den vergangenen Jahren zu einer starken Erlebnismarke entwickelt. Touristische Angebote sind für viele landwirtschaftliche Betriebe eine wichtige zusätzliche Einkommensquelle", sagte der Minister beim Besuch des Ferienhofs "Hoggenbuur" in Fröhnd. Dies treffe vor allem auf Betriebe in benachteiligten Gebieten zu, wo die Erwerbslage der Höfe aufgrund ungünstiger naturräumlicher Gegebenheiten grundsätzlich schwierig sei. Der Erfolg von Urlaub auf dem Bauernhof sei vor allem auf die Schaffenskraft und die Innovation der Landwirtschaftsbetriebe zurückzuführen. "Anbieterinnen und Anbieter von Urlaub auf dem Bauernhof orientieren sich an den Bedürfnissen ihrer potenziellen Kundschaft. Ein Urlaub auf dem Bauernhof verbindet gepflegte Gastlichkeit mit einem authentischen Naturerlebnis", sagte Bonde. Bemerkenswert sei, dass die touristischen Angebote der landwirtschaftlichen Betriebe vorwiegend von Bäuerinnen initiiert und gestaltet würden. "Dies führt im Ergebnis dazu, dass sich der landwirtschaftliche Betrieb eine zusätzliche Einkommensquelle erschließt, ohne dass die Frau des Betriebsleiters auswärts arbeiten gehen muss", erklärte Bonde. Die Vereinbarkeit von Familie und Erwerbsarbeit sei so in idealer Weise gewährleistet.

Die Landesregierung unterstütze den Tourismus im Ländlichen Raum auf vielfältige Art und Weise, sagte der Minister. Neben einer umfangreichen Beratung und Betreuung spielten direkte und indirekte finanzielle Unterstützung bei der Realisierung entsprechender Projekte eine wichtige Rolle.

Investitionen erhalten wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Region

"Investitionen von Unternehmen und die damit verbundenen Arbeitsplätze sind Grundvoraussetzungen für einen starken und lebenswerten Ländlichen Raum", betonte Minister Bonde beim Besuch des Elektrohauses Kaiser und des Hotel-Restaurants Albtalblick in Häusern. Beide Unternehmen seien im Rahmen des Entwicklungsprogramms Ländlicher Raum (ELR) durch das Land gefördert worden.

Mit den Förderschwerpunkten Arbeiten, Grundversorgung, Gemeinschaftseinrichtungen und Wohnen unterstütze das ELR die Gemeinden auf dem Weg zu einer nach-haltigen Strukturverbesserung. Kommunen wie Bürgerinnen und Bürgern biete es die Chance, ihren Ort als Lebens- und Arbeitsstätte attraktiv zu gestalten.

Seit 1995 seien im Rahmen des ELR landesweit rund 1,1 Milliarden Euro an Fördermitteln bereitgestellt worden, mit denen ein Investitionsvolumen von rund 8,5 Milliarden Euro angestoßen sowie rund 31.500 Arbeitsplätze durch Unternehmen direkt geschaffen und eine noch höhere Anzahl indirekt gesichert worden seien. Die Landesregierung halte auch künftig am ELR fest, werde das Programm jedoch ökologischer und nachhaltiger ausrichten. "Die ökologische Ausrichtung ist in Zukunft bei kommunalen Vorhaben Fördervoraussetzung. Mit der Programmausschreibung für das Jahr 2012 muss künftig bei allen Projekten dargelegt werden, auf welche Art ein aktiver Beitrag zum Ressourcenschutz geleistet wird. Dazu zählen beispielsweise die Nutzung erneuerbarer Energien und nachwachsender Rohstoffe sowie eine umweltfreundliche Bauweise", erklärte Bonde.


Hintergrundinformationen:

Das ELR ist ein kommunales Förderprogramm. Mit Zuschüssen und Darlehen fördert das Land private, gewerbliche und kommunale Investitionen, die zu einer Strukturverbesserung des Ortes führen. Das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz hat das Jahresprogramm 2012 vor kurzem ausgeschrieben. Städte und Gemeinden können Anträge auf Aufnahme in das Jahresprogramm bis zum 14. Oktober 2011 bei ihrer Rechtsaufsichtsbehörde (Landratsamt oder Regierungspräsidium) stellen. Die Ausschreibung ist unter www.bwheute.de im Internet abrufbar.

Weitere Informationen zu den Themen Landwirtschaft und Ländlicher Raum finden Sie auf der Internetseite des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz unter www.mlr.baden-wuerttemberg.de.

Quelle:

Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg

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