Umweltministerin Thekla Walker und Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer haben den zukünftigen Hochwasserrückhalteraum Kulturwehr Breisach besucht. Der Hochwasserrückhalteraum ist Teil des Integrierten Rheinprogramms.
Zum Abschluss der Bauarbeiten auf deutscher Seite haben Umweltministerin Thekla Walker und Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer den zukünftigen Hochwasserrückhalteraum Kulturwehr Breisach im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald besucht.
Der Hochwasserrückhalteraum ist Teil des Integrierten Rheinprogramms (IRP), das auf ehemaligen Überflutungsflächen zwischen Basel und Mannheim insgesamt 13 Hochwasserrückhalteräume umfasst. Die Gesamtkosten des IRP liegen bei aktuell 1,88 Milliarden Euro und werden durch das Land Baden-Württemberg und den Bund gemeinsam getragen. „Diese Investitionen sorgen dafür, dass wir am Ende nicht um ein Vielfaches mehr Geld ausgeben müssen, um die Schäden einer Hochwasserkatastrophe zu bezahlen“, betonte Umweltministerin Thekla Walker.
IRP zum Schutze der Menschen und der Infrastruktur am Rhein
„Mit dem Abschluss der Arbeiten auf der deutschen Seite am Kulturwehr Breisach haben wir einen weiteren wichtigen Meilenstein bei der Umsetzung des Integrierten Rheinprogramms erreicht“, freute sich Ministerin Walker beim Festakt zur Fertigstellung. „Das IRP ist das bedeutendste Hochwasserschutzprogramm Baden-Württembergs, mit dem wir zukünftig Menschen und Infrastruktur auf beiden Seiten des Rheins vor den verheerenden Folgen eines möglichen Hochwassers schützen.“ Angesichts der zunehmenden Gefahr von extremen Wetterereignissen bedingt durch den Klimawandel sei dies wichtiger denn je, so Umweltministerin Walker.
Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer sagte: „Es freut mich sehr, dass wir auch grenzüberschreitend an einem Strang ziehen und den Hochwasserschutz am Oberrhein weiter verbessern. Wir leisten damit einen wichtigen und solidarischen Beitrag zur Sicherheit am Rhein für die weiter flussabwärts wohnenden Menschen.“
Verbesserung der Gewässerökologie
„Aber der Rückhalteraum dient nicht nur ausschließlich dem Hochwasserschutz, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zu den ökologischen Zielen des Integrierten Rheinprogramms“, ergänzte Ministerin Thekla Walker und betonte die Bedeutung des zukünftigen Hochwasserrückhalteraumes, um ehemalige Auenflächen zu reaktivieren und zu entwickeln.
Zudem wurde ein neues vernetztes Gewässersystem geschaffen. Dazu gehören umfangreiche Ausbaumaßnahmen der Gewässer sowie der Bau von Fischaufstiegen. Damit ist die Durchwanderbarkeit des Rückhalteraumes und der Möhlin für Fische und andere Gewässerlebewesen aus dem Rhein sichergestellt.
Hochwasserrückhalteraum Kulturwehr Breisach
Erst nach Fertigstellung aller Baumaßnahmen auch auf französischer Seite können mit dem Hochwasserrückhalteraum Kulturwehr Breisach auf einer Fläche von 505 Hektar bis zu 9,3 Millionen Kubikmeter Wasser zurückgehalten werden.
Der Hochwasserrückhalt wird durch einen zusätzlichen Aufstau des Rheinabflusses über bewegliche Wehrverschlüsse des Kulturwehres bei Breisach erreicht. Hierzu würde im Falle eines Hochwassers eine gezielte Überströmung des Leinpfades und so eine Überflutung des südlichen Breisacher Rheinwaldes und von Teilen der Rheininsel zwischen Rhein und Rheinseitenkanal auf französischem Hoheitsgebiet erfolgen. Durch vier Einlassbauwerke kann der Raum kontrolliert geflutet und teilgefüllt werden.