Stuttgart - In der Diskussion um den von Grün-Rot geplanten ersten Nationalpark Baden-Württembergs hat Agrarminister Alexander Bonde zur Besonnenheit aufgerufen. «Wir können nur dann zu einer guten Lösung kommen, wenn wir auf der Basis von sachlichen Argumenten entscheiden. Gerüchte, Befürchtungen und gezielte Falschinformationen helfen nicht», sagte der Grünen-Politiker der Zeitung «Sonntag Aktuell» in Stuttgart.
Befürworter und Gegner hatten zuletzt mehr als 1000 Fragen an das Bonde-Ministerium gerichtet. Dabei geht es unter anderem um Konsequenzen für den Tourismus, die Holz- und Sägeindustrie, den Naturschutz und Forst sowie die Jagd. Dazu gehört auch die Forderung, das Projekt durch einen Bürgerentscheid wie beim Thema Stuttgart 21 klären zu lassen. «Es gibt kein Projekt in Baden-Württemberg, das jemals in einem so frühen Stadium so offen diskutiert wurde und bei dem die Menschen so viele Möglichkeiten hatten, sich einzuklinken», verteidigte Bonde den bisherigen Kurs.
Nun sei man «an einer Stufe angelangt, an der wir die Fragen an einen unabhängigen Gutachter geben». Derzeit laufe die europaweite Ausschreibung, das Gutachten selbst soll Ende 2012 vorliegen. Bonde betonte, dass der Nationalpark auf einer Fläche von 10.000 Hektar «ein Gewinn für die Region wäre».
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dpa/lsw