Umwelt

Tag des Wassers am 22. März

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Eine Kläranlage (Symbolbild: Patrick Seeger/dpa)

„Wastewater – Abwasser“ ist das Motto des diesjährigen Tages des Wassers am 22. März. Aus diesem Anlass erinnerte Umweltminister Franz Untersteller daran, dass jede Bürgerin und jeder Bürger einen wertvollen Beitrag zu einem intakten Abwassersystem leisten kann.

Der von den Vereinten Nationen ausgerufene Weltwassertag 2017 am 22. März steht unter dem Motto „Wastewater – Abwasser“. Hierzu sagte Umweltminister Franz Untersteller heute: „Wir dürfen uns nicht auf dem hohen Stand ausruhen, den die Abwasserbeseitigung in Baden-Württemberg bereits erreicht hat.“ So wiesen die Kläranlagen im Land zwar ein hohes Reinigungsniveau auf. Es müsse aber geprüft werden, ob sich bei den rund 920 kommunalen Kläranlagen in Baden-Württemberg Zusammenschlüsse in größere, leistungsfähigere Anlagen lohnen könnten. Auch seien für die Regenwasserbehandlung in den vergangenen Jahrzehnten für insgesamt rund drei Milliarden Euro etwa 7.000 Regenüberlaufbecken gebaut worden. 300 solcher Becken mit Investitionskosten in Höhe von circa 200 Millionen Euro fehlten aber noch.

Modernisierung der Wasseraufbereitung

Untersteller betonte, dass es dauerhaft einen großen finanziellen Aufwand erfordere, die bestehenden Kläranlagen, Regenwasserbehandlungsanlagen sowie Abwasserkanäle mit einer Länge von insgesamt rund 74.000 Kilometern zu modernisieren und zu sanieren. „Die Landesregierung unterstützt die Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg bei dieser wichtigen Aufgabe der Daseinsvorsorge. Allein in diesem Jahr stellen wir hierfür fast 50 Millionen Euro bereit.“

Mit dem Abwasser gelangten zunehmend Spurenstoffe wie Arzneimittel, Röntgenkontrastmittel oder Flammschutzmittel in die Flüsse und Seen, sagte der Minister weiter. „Diese Stoffe erschweren es, die hohe Qualität des Trinkwassers zu gewährleisten und sie schädigen empfindliche Tier- und Pflanzenarten.“ Trotz ihres hohen Standards könnten die Kläranlagen im Land mit den herkömmlichen Verfahren nicht alle Stoffe entfernen. Franz Untersteller: „Wir alle müssen daher dafür sorgen, dass bestimmte Stoffe erst gar nicht im Abwasser landen. Ich bitte deswegen alle Bürgerinnen und Bürger: Werfen Sie Ihre Arzneimittelreste in den Restmüll oder geben Sie sie in einer Apotheke ab!“

Zudem unterstütze die Landesregierung Städte und Gemeinden dabei, ihre Kläranlagen an wasserwirtschaftlich sensiblen Standorten mit einer speziellen Stufe zur Elimination von Arzneimittelrückständen und Haushalts-Chemikalien, der sogenannten vierten Reinigungsstufe, auszurüsten, sagte Minister Untersteller. „Zwölf solcher Anlagen gibt es bereits in Baden-Württemberg, so viele, wie in keinem anderen Bundesland.“ Außerdem leiste das vom Land ins Leben gerufene Kompetenzzentrum Spurenstoffe Baden-Württemberg (KOMS) einen wichtigen Beitrag, um das zunehmende Problem der Spurenstoffe in den Griff zu bekommen.

Nährstoffbelastung zukünftiger Handlungsschwerpunkt

Ein weiterer Handlungsschwerpunkt des Umweltministeriums in den kommenden Jahren stelle die Nährstoffbelastung der Gewässer im Land dar, so der Minister. „Neben unterschiedlichen diffusen Einträgen, zum Beispiel aus der Landwirtschaft, leiten insbesondere die Kläranlagen noch zu viel Phosphor in unsere Gewässer ein“, sagte Untersteller. „Es ist gut, dass die Kläranlagen in Baden-Württemberg auf Grundlage der europäischen Wasserrahmenrichtlinie weiter zu optimieren sind. So kann Schritt für Schritt der Phosphor aus unseren Flüssen und Seen beseitigt und künftig als wertvoller Rohstoff zurückgewonnen werden.“

Umweltministerium: Abwasser

Weitere Meldungen

Ein Silvesterböller wird mit einem Feuerzeug gezündet. (Foto: © dpa)
Silvester

Mit kleinem Feuerwerk sicher ins neue Jahr

Rauch steigt aus einem Schornstein in einen wolkenlosen sonnigen Himmel auf. (Foto: © dpa)
Klimaschutz

Engmaschig überwachter Testbetrieb mit Solvay vereinbart

Fischer fischen im Bodensee (Foto: dpa)
Artenschutz

Projekt zum Fischartenschutz und Kormoranmanagement startet

Ein frischer Radweg mit Bausstellenfahrzeugen, inmitten von landwirtschaftlicher Fläche.
Radverkehr

Neuer Rad- und Gehweg zwischen Tettnang-Büchel und Schwanden

Ein Mitarbeiter der Porsche AG montiert im Porsche-Stammwerk in Stuttgart-Zuffenhausen einen Porsche 718 Cayman. (Foto: dpa)
Automobilwirtschaft

Hoffmeister-Kraut kritisiert Automobilpaket der EU-Kommission

Wort-Bild-Marke der RegioClusterAgentur
Innovation

Land fördert RegioClusterAgentur BW bis 2029

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 16. Dezember 2025

Kampagnenplakat "Energieholz aus den Wäldern Baden-Württembergs"
Forst

Neues Positionspapier unterstützt Holzenergie im Land

Der offene Streckenabschnitt für den Radschnellweg. Im Hintergrund ist eine Brücke zu erkennen.
Radverkehr

Radschnellweg 4 zwischen Reichenbach und Ebersbach erweitert

Übergabe eines symbolischen Förderschecks an die Projektverantwortlichen der Fraunhofer-Gesellschaft für das Projekt „Stuttgart Climate Tech Hub“
Wirtschaft

Startschuss für Stuttgart Climate Tech Hub

Logo Innovationspreis Bioökonomie
Bioökonomie

Innovationspreis Bioökonomie 2025 verliehen

Symbolbild zur Künstlichen Intelligenz mit einem Prozessor und dem Schriftzug "AI Artificial Intelligence Technology"
Künstliche Intelligenz

1,3 Millionen Euro für die Zukunft der photonischen KI

Logo Start-up BW
Start-up BW

WebMeister360 im Landesfinale des „Start-up BW Elevator Pitch 2025“

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 9. Dezember 2025

Container werden auf einem Container-Terminal transportiert. (Foto: © dpa)
Lieferkettengesetz

Einigung bei EU-Lieferkettengesetz und zu Nachhaltigkeitsberichten