Normenkontrollrat

Studie zur Bürokratieentlastung im Ehrenamt vorgestellt

v.l.n.r.: Dr. h.c. Rudolf Böhmler, Dr. Gisela Meister-Scheufelen, Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Staatssekretär Dr. Florian Stegmann und Bernhard Bauer bei der Übergabe der Studie(Bild: Staatsministerium Baden-Württemberg)
v.l.n.r.: Dr. h.c. Rudolf Böhmler, Dr. Gisela Meister-Scheufelen, Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Staatssekretär Dr. Florian Stegmann und Bernhard Bauer

Der Normenkontrollrat Baden-Württemberg hat Ministerpräsident Winfried Kretschmann einen Bericht mit 49 konkreten Vorschlägen zur Entlastung von Vereinen und Ehrenamtlichen von Bürokratie übergeben.

Der Normenkontrollrat hat Ministerpräsident Winfried Kretschmann einen Bericht mit 49 konkreten Vorschlägen zur Entlastung von Vereinen und Ehrenamtlichen von Bürokratie übergeben. Die Empfehlungen des externen Beratungsgremiums zum Bürokratieabbau richten sich an das Land, aber auch an den Bund und die Kommunen.

49 Konkrete Vorschläge zum Bürokratieabbau bei Vereinen und Ehrenamtlichen

„Zum ersten Mal ist Licht in die Bürokratiebelastung im Ehrenamt gekommen: Der Normenkontrollrat hat die besonders belasteten Bereiche des Ehrenamts identifiziert und Vorschläge auf den Tisch gelegt, wie Vereine und Ehrenamtliche von Bürokratie entlasten werden können“, so die Vorsitzende des Normenkontrollrats Dr. Gisela Meister-Scheufelen.

Der Normenkontrollrat hatte gemeinsam mit dem Dienstleister Prognos AG eine Studie zur Bürokratiebelastung des Ehrenamts im Land durchgeführt, an der zahlreiche Vereine und Ehrenamtliche aus Baden-Württemberg mitgewirkt haben. Insgesamt wurden 1.900 Vereine und Ehrenamtsinitiativen befragt. Der Normenkontrollrat hat unter anderem vier Workshops in Schwäbisch Gmünd, Ravensburg, Ettlingen und Offenburg durchgeführt.

„Die Vereine und Ehrenamtlichen haben berichtet, dass die Bürokratiebelastung nach dem allgemeinen Nachwuchsproblem bereits an zweiter Stelle der Ursachen steht, warum die Vereine und Initiativen Schwierigkeiten bei der Gewinnung von ehrenamtlichem Engagement haben“, betonte die Vorsitzende des Normenkontrollrats.

Ergebnis der Studie ist, dass ein typischer Verein im Land durchschnittlich 6,5 Stunden wöchentlich mit Bürokratie zu tun habe und die Hauptbelastung derzeit am stärksten im Datenschutz- und Steuerrecht sowie den Auflagen bei der Genehmigung von Festen sehe. Der Grad der Belastung hänge dabei davon ab, wie vor Ort in den Landratsämtern und Kommunalverwaltungen das Recht vollzogen wird. Für 73 Prozent der Befragten verursachen Rechtsvorschriften eine hohe oder sehr hohe Bürokratiebelastung. 65 Prozent antworten, dass die bürokratischen Verfahren für sie eine hohe bzw. sehr hohe Bürokratiebelastung darstellen.

Die Empfehlungen des Normenkontrollrats richten sich daher zum einen auf konkrete Rechtsänderungen unter anderem im Steuer- und Sozialversicherungsrecht des Bundes sowie die Abschaffung von statistischen Meldepflichten. Um beispielsweise mehr Fußballtrainer zu gewinnen fordert der Rat eine deutliche Erhöhung der Übungsleiterpauschale und der Ehrenamtspauschale.

Normenkontrollrat empfiehlt Ernennung eines Ehrenamtsbeauftragten

Im Land empfiehlt der Normenkontrollrat die Ernennung eines Ehrenamtsbeauftragten der Landesregierung als Ansprechpartner für die Vereine und Ehrenamtlichen und die Schaffung einer zentralen Homepage Ehrenamt, auf der Informationen zu Vorschriften und Förderprogrammen gebündelt und in einfach verständlicher Sprache abrufbar sein sollen. Beispielsweise sollen Fragen zum Datenschutz praxisnah beantwortet werden und Hinweise auf Muster-Formulare oder Verträge auffindbar sein. Die Studie hat ergeben, dass die Ehrenamtlichen grundsätzlich Verständnis für die gesetzlichen Anliegen haben, allerdings die Vielzahl der Gesetze und die Komplexität beklagen.

„Für die Ehrenamtlichen wäre die Bündelung von Informationen im Internet eine sehr große Hilfe. Die Ehrenamtlichen sollen schnell verbindliche Antworten auf Fragen aus der Praxis erhalten“, so die Vorsitzende des Normenkontrollrats.

Der Normenkontrollrat hat den Bericht heute Herrn Ministerpräsident Kretschmann übergeben. „Nun ist die Landesregierung am Zuge“ sagte die Vorsitzende bei der Übergabe des Berichts und wies auf die große Erwartungshaltung der Ehrenamtlichen hin, schnell von Bürokratie entlastet zu werden. „Baden-Württemberg ist das erste Land, in dem es einen solchen Bericht gibt.“

Der Normenkontrollrat ist ein unabhängiges Gremium, das die Landesregierung im Bürokratieabbau berät. Die Vorschläge sind deshalb nicht mit der Landesregierung oder den jeweils zuständigen Ministerien abgestimmt.

Kretschmann dankt dem Normenkontrollrat

Der Ministerpräsident dankte dem Normenkontrollrat. „Das Ehrenamt liegt der Landesregierung und mir persönlich besonders am Herzen. Die Landesregierung hat bereits letzte Woche ein umfassendes Arbeitsprogramm mit 60 Maßnahmen zum Bürokratieabbau vorgelegt. Unter anderem entlasten wir damit die Ehrenamtlichen in unserem Land.“ Der Koordinator der Landesregierung für Bürokratieabbau und Chef der Staatskanzlei, Dr. Florian Stegmann, kündigte an, die jeweils betroffenen Fachministerien mit der inhaltlichen Prüfung der neuen Empfehlungen zu beauftragen: „Die Landesregierung wird kontinuierlich am Abbau von bürokratischen Hürden weiterarbeiten und begrüßt daher die Anregungen des Normenkontrollrats.“

Der Normenkontrollrat

Die Landesregierung hat im September 2017 ein umfassendes Regierungsprogramm zur Entbürokratisierung verabschiedet. Dazu wurde ein unabhängiger Normenkontrollrat eingerichtet, der seit 1. Januar 2018 im Amt ist. Ihm gehören Dr. Gisela Meister-Scheufelen (Vorsitzende), Bernhard Bauer (stellvertretener Vorsitzender), Dr. h.c. Rudolf Böhmler, Prof. Dr. Gisela Färber, Claus Munkwitz und Bürgermeisterin Gerda Stuchlik an.

Dr. Florian Stegmann ist seit Oktober 2018 als neuer Chef der Staatskanzlei der Koordinator für Bürokratieabbau der Landesregierung. Am 26. November 2019 hat die Landesregierung das größte Maßnahmenpaket zum Bürokratieabbau in der Geschichte des Landes verabschiedet.

Entbürokratisierung bei Vereinen und Ehrenamt – Empfehlungsbericht des Normenkontrollrats Baden-Württemberg (PDF)

Normenkontrollrat Baden-Württemberg

Arbeitsprogramm zum Bürokratieabbau (PDF)

Mediathek: Bild zum Herunterladen

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 28. November 2023

Kabinettsausschuss „Entschlossen gegen Hass und Hetze“
  • Innere Sicherheit

Für die Sicherheit jüdischen Lebens und gegen Antisemitismus

Eine Besucherin der Ausstellung mit dem Titel: „Kunst & Textil“ sieht sich am 20. März 2014 in der Staatsgalerie in Stuttgart die Skulptur „Foud Farie“ aus dem Jahr 2011 von Yinka Shonibare an.
  • Kunst

Auslandsstipendien für Künstler ausgeschrieben

ILLUSTRATION - Ein Mann tippt auf einer beleuchteten Tastatur eines Laptops. (Bild: © dpa)
  • Cyberkriminalität

Weiterer Schlag gegen Cyberkriminalität

Kloster Maulbronn gilt als die am vollständigsten erhaltene Klosteranlage des Mittelalters nördlich der Alpen. (Bild: © Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Günther Bayerl)
  • Schlösser und Gärten

30 Jahre UNESCO-Welterbe Kloster Maulbronn

Ein Zug im Design der neuen Dachmarke für den Schienennahverkehr in Baden-Württemberg (Foto: © dpa)
  • Nahverkehr

ÖPNV-Anbindung im Raum Nagold-Herrenberg

  • Digitalisierung

Digital Hub Schwarzwald-Baar-Heuberg gefördert

Arbeitsmarktpolitische Reise
  • Arbeitsmarkt

Hoffmeister-Kraut auf arbeitsmarktpolitischer Reise

Saal mit Teilehmern der Demokratiekonferenz 2023
  • Bürgerbeteiligung

Demokratiekonferenz 2023 in Reutlingen

Zukunft Altbau Logo
  • Energieeffizienz

25. Jubiläum des Herbstforums Altbau

Biene an Rapsblüte
  • Landwirtschaft

Hauk begrüßt Ablehnung der EU-Pflanzenschutzverordnung

NCT Forschung
  • Wissenschaft

Nationales Centrum für Tumorerkrankungen erweitert

Gruppenfoto zur 142. Bauministerkonferenz in Baden-Baden. Erste Reihe v.l.: Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen, Nicole Razavi, Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen des Landes Baden-Württemberg, Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, und Karen Pein, Senatorin der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen der Freien und Hansestadt Hamburg. Zweite Reihe v.l.: Christian Bernreiter, Staatsminister im Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr, Dr. Sabine Sütterlin-Waack, Ministerin für Inneres, Kommunales, Wohnen und Sport des Landes Schleswig-Holstein, Susanna Karawanskij, Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft des Freistaats Thüringen, Özlem Ünsal, Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung der Freien Hansestadt Bremen, Dr. Lydia Hüskens, Ministerin für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt, und Felix Edlich, Abteilungsleiter im Ministerium für Finanzen Rheinland-Pfalz. Dritte Reihe v.l.: Christian Pegel, Minister für Inneres, Bau und Digitalisierung Mecklenburg-Vorpommern, Christian Gaebler, Senator für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen des Landes Berlin, Uwe Schüler, Staatssekretär Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung Brandenburg, Jens Deutschendorf, Staatssekretär für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen des Landes Hessen, Reinhold Jost, Minister für Inneres, Bauen und Sport des Saarlandes, Thomas Schmidt, Staatsminister für Regionalentwicklung Sachsen.
  • Bauministerkonferenz

Länder wollen das Schaffen von Wohnraum erleichtern

Symbolbild: Ländlicher Raum. (Bild: Elke Lehnert / Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz)
  • Ländlicher Raum

21. Auswahlrunde „Spitze auf dem Land!“ entschieden

Arzt und Kollegin aus Gewaltambulanz Stuttgart betrachten ein Röntgenbild eines zwei Monate alten Kindes.
  • Opferschutz

Gewaltambulanz Stuttgart eröffnet

Erster Preis: Uli Merkle
  • Kunst und Kultur

Landespreis für Heimatfor­schung in Biberach verliehen

Wappen der Polizei Baden-Württemberg. (Bild: © Steffen Schmid)
  • Polizei

Bundesweite Durchsuchungen in der Reichsbürgerszene

Digitalfunk BOS
  • Innere Sicherheit

Finanzierung des Digitalfunks wichtig für Innere Sicherheit

Dr. Florian Stegmann, Staatsminister und Chef der Staatskanzlei
  • Delegationsreise

Baden-Württemberg will Kooperation mit Singapur ausbauen

Das beschauliche Dorf Hiltensweiler, ein Teilort von Tettnang, wird von der Abendsonne angestrahlt. Im Hintergrund sind der Bodensee und die Alpen zu sehen.
  • Ländlicher Raum

Förderprogramme zur Gemein­samen Agrarpolitik vorgestellt

Innenminister Thomas Strobl und Kultusministerin Theresa Schopper beim Präventiven Aktionstag
  • Sicherheit

Präventiver Aktionstag gegen sexualisierte Gewalt

Ministerin Nicole Razavi (rechts) und Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen Klara Geywitz (Mitte) beim Festakt „75 Jahre Bauministerkonferenz“ im Kurhaus Baden-Baden.
  • Bauen

Bauministerkonferenz feiert 75. Jubiläum in Baden-Baden

Paragrafen-Symbole an Türgriffen (Foto: © dpa)
  • Justiz

Absolventenfeier der Rechtspflegerprüfung

Verleihung des Verkehrspräventionspreises
  • Verkehrssicherheit

Verleihung des Verkehrspräventionspreises

Gruppenfoto vor nebenan.de-Rollup: Katharina Roth, nebenan.de Stiftung, Rebekka Stutzman und René Richter vom Landessiegerprojekt Baden-Württemberg Gartenwerk!statt und Dr. Ute Leidig, Staatssekretärin im Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration.
  • Bürgerengagement

Deutscher Nachbarschaftspreis 2023 für Gartenprojekt