Verkehrsminister Winfried Hermann reist im Jahr des Radjubiläums in die Niederlande. Die Niederlande sind dem Südwesten in Sachen Radverkehr um einiges voraus. Anhand konkreter Beispiele will Hermann zusammen mit einer kleinen Delegation von den Niederländern lernen, wie das Fahrrad zum Lieblingsgefährt einer ganzen Gesellschaft werden kann.
Vom 13. bis 15. Juni reist Verkehrsminister Winfried Hermann mit einer kleinen Delegation in die Niederlande. Anlass ist das 200-jährige Jubiläum des Fahrrades, das derzeit überall gefeiert wird. „Ein Karlsruher hat zwar das Fahrrad erfunden, eine echte Radkultur bauen wir Baden-Württemberger aber erst auf. Da sind uns die Niederländer weit voraus. Wie sie das machen und welche Bedingungen auch Politik schaffen muss, um das Rad zum Lieblingsgefährt einer ganzen Gesellschaft zu machen, das schaue ich mir an. Reisen bildet, insofern erhoffe ich mir viele nachhaltige Eindrücke ein Rad fahrenden Nation“, sagte der Minister zum Start des Besuchs im Nachbarland.
Digitalisierung und Elektromobilität
Stationen der Reise sind Eindhoven, Utrecht, Houten und die Region Arnheim-Nimwegen. Minister Hermann folgt zudem einer Einladung des Vize-Gouverneurs der Provinz Noord-Brabant, Minister Bert Pauli. Beide Politiker pflegen seit einigen Jahren einen guten Kontakt. Bei dem Treffen mit Minister Pauli geht es neben dem Thema Radpolitik vor allem auch um den technischen Fortschritt der Elektromobilität und der Digitalisierung. Deshalb steht auch ein Besuch in Eindhoven beim High-Tech Campus auf dem Programm. Noord-Brabant und Baden-Württemberg streben eine engere Zusammenarbeit im Bereich „Elektromobilität“ an.
Im Mittelpunkt der Niederland-Reise steht aber das Fahrrad. Zu diesem Thema wird es verschiedene Besichtigungen geben: zum Beispiel Utrecht, an dessen Hauptbahnhof derzeit ein riesiges Fahrradparkhaus entsteht, das ab 2018 in drei Geschossen Stellplätze für über 12.000 Räder bereithalten soll. „Je attraktiver die Infrastruktur für Radfahrer ist, umso leichter und lieber nutzen die Menschen das Fahrrad – das liegt auf der Hand“, so Minister Hermann.
Radschnellwege entlasten Straßen
Ganz in der Nähe befindet sich das Örtchen Houten, das einen Radanteil von 44 Prozent aller zurückgelegten Fahrten aufweisen kann. Beim Ausbau der Gemeinde wurde darauf geachtet, dass Radfahrer Vorrang vor Autofahrern haben. In der Region Arnheim-Nimegen besucht die Delegation eine der größten niederländischen Fahrradproduktionsstätte, die Firma „Gazelle“. Dort wird die Gruppe eine Radtour auf dem bedeutendsten Radschnellweg der Niederlande „RijnWaalpad“ unternehmen, der die beiden Städte Arnheim und Nimwegen verbindet und zu einer Stauentlastung auf der stark befahrenen Hauptverkehrsstraße zwischen den beiden Städten beiträgt. Abschluss der Reise bildet der Besuch der Messe „VeloCity“ in Nimwegen. Dort wird Minister Hermann eine Keynote zum Thema „Radkultur in einem autozentrierten Land“ halten.