Schule

Positive Reaktionen auf Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung

Schüler während des Physikunterrichts im Klassenraum (Bild: dpa)

Das Gesprächsklima zwischen Lehrkräften und Eltern an den Grundschulen im Land ist deutlich besser geworden, seitdem die Landesregierung die Verbindlichkeit der Grundschulempfehlung gestrichen hat. Das ist das wichtigste Ergebnis einer neuen Umfrage des Kultusministeriums bei den Staatlichen Schulämtern. "Die Landesregierung hat es geschafft, den Druck von den Kindern in der dritten und vierten Klasse zu nehmen, unbedingt die Empfehlung für eine bestimmte Schulart schaffen zu müssen. Damit haben wir nicht nur große Ängste in den Familien beseitigt, sondern wir ermöglichen den acht- und neunjährigen Kindern auch ein unbeschwertes Lernen." Zudem erhält das neu ausgebaute Beratungsverfahren eine immer größere Bedeutung.

Die Schulämter sind sich einig, dass sich die Eltern im Rahmen des neuen Beratungskonzepts "Kontinuierliche Information und Beratung von Anfang an" an den Grundschulen ernst genommen und wertgeschätzt fühlen. Das Staatliche Schulamt Heilbronn etwa bezeichnet den Tenor bei den Beratungsgesprächen als "durchweg sehr positiv". Die Eltern hätten die Gespräche "deutlich stärker auf Augenhöhe empfunden", erklärt das Staatliche Schulamt Markdorf. Dieser Aspekt wird dadurch verstärkt, dass die Grundschulen ihre Informations- und Beratungsaktivitäten weiter verbessert hätten. Das Verfahren laufe in diesem Jahr bereits "routinierter" ab, teilt das Staatliche Schulamt Böblingen mit. "Einige Grundschulen haben in der Zwischenzeit schon einen ganz beachtlichen Fortschritt bei der Entwicklung eines Beratungskonzeptes gemacht", heißt es aus Heilbronn.

Der Wunsch nach Beratung sei sehr hoch, heißt es. Beobachtet wird, dass die Eltern nicht mehr nur zum Zeitpunkt des Übergangsverfahrens Beratung suchen, sondern bereits in der dritten Klassenstufe ihrer Kinder. Auch dies verdeutliche, dass das Konzept der Grundschulen zur kontinuierlichen Information und Beratung gut angenommen wird. Dadurch seien auch die Anfragen von Erziehungsberechtigten bei den Schulämtern deutlich zurückgegangen. Beschwerden gebe es fast keine mehr. "Es zeigt sich jetzt deutlich, wie richtig es war, die Mitspracherechte der Eltern an den Grundschulen auszubauen, zumal die Lehrkräfte an den Grundschulen bei der Beratung der Eltern gute Arbeit leisten", erklärte Stoch.

Allerdings zeigt die Umfrage auch, dass die Eltern für ihre Kinder sehr häufig zumindest einen mittleren Bildungsabschluss anstreben. Während Grundschulempfehlungen für das Gymnasium oder die Realschule fast immer befolgt werden, stößt eine Empfehlung für die Haupt- oder Werkrealschule oft auf geringere Akzeptanz. Entsprechend gibt es einen neuen starken Rückgang für diese Schulart bei den jetzigen Anmeldungen für die weiterführenden Schulen.  "Wenn die CDU glaubt, das dreigliedrige Schulsystem mit Hilfe der verbindlichen Grundschulempfehlung retten zu können, geht sie am Elternwillen vorbei und verschließt sich der Realität. Die Bildungspolitik muss gesellschaftliche Entwicklungen aufnehmen und Probleme angehen, sie darf nicht stur auf althergebrachten Auffassungen beharren", unterstreicht Stoch.

Weitere Informationen

Im Rahmen der Erhebung sollte in Erfahrung gebracht werden, wie die Schulverwaltungsebenen die Auswirkungen des neuen Aufnahmeverfahrens von der Grundschule in die weiterführenden Schulen einschätzen und beurteilen und inwieweit sich die thematischen Schwerpunkte bei den Kontaktnahmen zur Schulverwaltung nach dem Wegfall der Verbindlichkeit der Grundschulempfehlung geändert haben.

Die Erhebung wurde vom Kultusministerium mit den Regierungspräsidien im Rahmen einer Dienstbesprechung Anfang Februar 2013 vorbereitet und in Form eines gemeinsam erarbeiteten Fragebogens an alle 21 Staatlichen Schulämter verschickt. Der Rücklauf an die Regierungspräsidien erfolgte Mitte März 2013.
Das neue Aufnahmeverfahren war bereits im Schuljahr 2011/2012 Gegenstand einer vergleichbaren Erhebung.

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