Naturschutz

Neues Konzept zum Schutz von Rindern vor Wolfsrissen

Eine Kuh und ein Kalb laufen über einen Feldweg

Das Umweltministerium hat unter Beteiligung des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbands ein detaillieres Konzept zum Schutz von Rinderherden vor Wolfsrissen vorgestellt. Die Maßnahmen und ihre Kombinationen sollen insbesondere Jungrinder vor Übergriffen schützen.

Das Umweltministerium hat sein detailliertes Konzept zum Schutz von Rinderherden vor Wolfsrissen (PDF) vorgestellt. Die darin dargestellten Maßnahmen und ihre Kombinationen sollen insbesondere Jungrinder vor Übergriffen schützen. Das Land bietet dazu eine kostenlose und umfassende Beratung durch die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA). Zudem werden die Maßnahmen umfangreich finanziell durch das Land gefördert.

Umweltministerin Thekla Walker sagte: „Die Rückkehr des Wolfes nach Baden-Württemberg stellt die Weidewirtschaft vor große Herausforderungen. Wir setzen auf einen wirksamen Herdenschutz als bestes Mittel, um die Biologische Vielfalt mit wirtschaftlichen Interessen in Einklang zu bringen. Deshalb werden wir neben der Schaf- und Ziegenhaltung nun auch Betriebe mit Rindern verlässlich unterstützen. Das Konzept haben wir zusammen mit Praktikern und Experten entwickelt, um pragmatische Lösungen zu finden und eine hohe Akzeptanz zu erreichen.“

Maßnahmen werden in der Praxis erprobt und weiterentwickelt

Begleitet wird das Konzept von einem Modellprojekt des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbandes (BLHV), des Naturparks Südschwarzwald und ausgewählten Modell-Betrieben, um die Maßnahmen in der Praxis intensiv zu erproben und weiterzuentwickeln. BLHV-Präsident Bernhard Bolkart meinte: „Besonders Kälber und Jungrinder sind gefährdet und jeder Riss ist für eine betroffene Tierhalterfamilie eine große emotionale Belastung. Deshalb haben wir gemeinsam nach Lösungen gesucht, um Herdenschutz auch unter schwierigen topografischen Bedingungen zu realisieren. Bei der Umsetzung dieser Maßnahmen werden wir zugleich auch die Bedürfnisse von Erholungssuchenden und Touristen berücksichtigen. Dafür brauchen die Tierhalter Unterstützung. Zudem müssen diese Maßnahmen nach Erfahrungen aus der Praxis auch weiterentwickelt werden.“

Das Herdenschutzkonzept besteht aus unterschiedlichen Maßnahmen für zwei Altersklassen. Für die Altersklasse 1 (Kälber bis einschließlich acht Wochen) ist beispielsweise eine wolfsabweisende Umzäunung nötig. Für die Altersklasse 2 (alle Rinder ab neun Wochen) etwa die Haltung in einem funktionierenden Herdenverbund und das Mitführen von Muttertieren oder wehrhaften Alttieren.

Keinen Standardschutz für alle Rinder

BLHV-Präsident Bolkart erklärt: „Wichtig ist dabei: Es gibt nicht den einen ‚Standardschutz' für alle. Die Betriebe können vielmehr unter verschiedenen Maßnahmenkombinationen diejenige auswählen, die am ehesten zu den örtlichen Gegebenheiten und zu ihrer Wirtschaftsweise passen. Besonders wichtig ist uns die damit verbundene rechtssichere Entnahme von Problemwölfen.“ Überwindet ein Wolf nachweislich diese Schutzmaßnahmen mehrmals, muss dieser entnommen werden.

Ministerin Thekla Walker betont: „Um Nutztiere zu schützen, ist das Töten von Wildtieren wie dem Wolf immer nur das letzte Mittel. Aber uns ist zugleich klar, dass es eine Schwelle dessen gibt, was wir den Tierhaltenden zumuten können. Mit dem Herdenschutzkonzept bieten wir ihnen die bestmögliche pragmatische Unterstützung – und lassen sie auch nicht allein, sollte ein Wolf die zumutbaren Herdenschutzmaßnahmen mehrmals überwinden und Schäden verursachen.“

Herdenschutz für Rinder in Baden-Württemberg (PDF)

Badischer Landwirtschaftlicher Hauptverband

Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt : Herdenschutz

Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft: Der Wolf in Baden-Württemberg

Eine Frau steigt aus dem Bürgerbus. (Bild: © Wolfram Kastl/dpa)
  • Nahverkehr

Land fördert Ausbau von On-Demand-Verkehren

Eine Mitarbeiterin des Landwirtschaftlichen Zentrums Baden-Württemberg in Aulendorf hockt im Stall von neben mehreren Kühen.
  • Landwirtschaft

Weltbauerntag und Internationaler Tag der Milch

Ein Schild an einer Schutzhütte im Wald weist auf Waldbrandgefahr hin.
  • Feuerwehr

Warnung vor erhöhter Waldbrandgefahr

Schafe auf einer Wachholderheide
  • Naturschutz

Verdacht auf Schafsrisse im Landkreis Freudenstadt

mehrstufiger Wald
  • Forst

Regelungen zum Grillen im Wald beachten

Ein Mitarbeiter des Generallandesarchivs Karlsruhe nimmt eine Akte aus einem Regal.
  • Kunst und Kultur

Land steigt beim Deutschen Tagebucharchiv ein

Das beschauliche Dorf Hiltensweiler, ein Teilort von Tettnang, wird von der Abendsonne angestrahlt. Im Hintergrund sind der Bodensee und die Alpen zu sehen. (Bild: picture alliance/Felix Kästle/dpa)
  • Ländlicher Raum

Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum ausgeschrieben

Die Bewohnerin (r) einer Wohngemeinschaft für Senioren unterhält sich bei Kaffee und Kuchen mit ihren Gästen (Bild: © dpa).
  • Ernährung

Projekt zur Verbesserung der Seniorenverpflegung

Holzbau
  • EU-Förderung

EU-Projekte für regionale Entwicklung öffnen ihre Türen

Leiter Naturkundemuseum Karlsruhe, Dr. Martin Husemann
  • Kunst und Kultur

Neuer Leiter beim Staatlichen Museum für Naturkunde

Ein Feldweg schlängelt sich durch eine hügelige Landschaft mit Feldern. Oben links im Bild ist das Logo des Strategiedialogs Landwirtschaft zu sehen.
  • Landwirtschaft

Arbeitsgruppen beim Strategiedialog Landwirtschaft

Eine Solaranlage steht über einem Feld, auf dem Getreide und Gemüse angebaut wird.
  • Energie

Potenziale der Agri-Photovoltaik im Land weiter ausbauen

Schafe stehen in Unterkessbach (Baden-Württemberg) auf einer Wiese. (Foto: © dpa)
  • Naturschutz

Schaf im Kreis Ravensburg nicht von Wolf getötet

Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Peter Hauk MdL. (Bild: KD Busch)
  • Holzbau

Eröffnung des HolzBauWerks im Nordschwarzwald

Ein Stocherkahn fährt auf dem Neckar.
  • Gewässer

Flüsse mit unterschiedlichen Chemikalien belastet

Laborneubau des Landwirtschaftlichen Technologiezentrums Augustenberg, Außenansicht
  • Landwirtschaft

Neuer Direktor am Landwirtschaftlichen Technologiezentrum

Eine Mitarbeiterin des Landwirtschaftlichen Zentrums Baden-Württemberg in Aulendorf hockt im Stall von neben mehreren Kühen.
  • Landwirtschaft

Bauübergabe am Landwirtschaftlichen Zentrum

Asiatische Hornisse
  • Natur

Meldeplattform für Asiatische Hornisse

In einem Stuttgarter Kindergarten gibt es Lasagne zum Mittagessen. (Bild: dpa)
  • Ernährung

Lebensmittelverschwendung in Kindertagespflege vermeiden

Zwei Alpakas grasen nebeneinander auf einer eingezäunten Wiese.
  • Naturschutz

Totes Alpaka im Landkreis Ortenau

Kupferzell (Bild: Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg)
  • Ländlicher Raum

Dialog zum Modellprojekt „Expertise KreativLand Baden-Württemberg“

Logo des Landesnaturschutzpreises 2022
  • Naturschutz

Ministerin Thekla Walker verleiht Landesnaturschutzpreis

Ein Schwein läuft in Boxberg-Windischbuch (Baden-Württemberg) in der Landesschweinezuchtanstalt durch einen Stall. (Foto: dpa)
  • Landwirtschaft

Sonder-Agrarministerkonferenz zur Nutztierhaltung

Das beschauliche Dorf Hiltensweiler, ein Teilort von Tettnang, wird von der Abendsonne angestrahlt. Im Hintergrund sind der Bodensee und die Alpen zu sehen. (Bild: picture alliance/Felix Kästle/dpa)
  • Ländlicher Raum

Podcast zur Resilienz der ländlichen Räume