Ruhestand

Museumsdirektor des Badischen Landesmuseums geht in Ruhestand

Es ist eine Zäsur für das Badische Landesmuseum Karlsruhe. Museumsdirektor Professor Dr. Harald Siebenmorgen geht nach 22 Jahren in den Ruhestand. „Publikumsorientierung war für Sie kein Schlagwort, sondern Programm - ohne dabei die Qualität und das intellektuelle Niveau aus den Augen zu verlieren“, sagte die Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Theresia Bauer, in ihrer Würdigung.

Bauer nannte Siebenmorgen bei der Verabschiedung einen „Museumsmanager und Ausstellungsmacher mit Herz und Verstand“, der sich vor allem durch seine hohe Kompetenz in museologischen Fragen und seine Aufgeschlossenheit für Neuerungen auszeichne: „Mit seinen kreativen, mitunter unkonventionellen Ideen hat er bundesweit Impulse gesetzt.“

Die Liste seiner Verdienste sei lang: Eine Vielzahl erfolgreicher, wissenschaftlich fundierter Ausstellungen; mit Kenntnis und Gespür ausgesuchte Erwerbungen, die die Sammlung des Badischen Landesmuseums (BLM) auf hohem Niveau ergänzt und bereichert haben; die Einrichtung mehrerer Zweigmuseen und Außenstellen - beispielsweise wird im Herbst das Klostermuseum Salem eröffnet; fundierte Beiträge für die kulturelle und interkulturelle Bildung; die Modernisierung von Museumspädagogik, Öffentlichkeitsarbeit und die Entwicklung neuer Formate bei der Vermittlung von geschichtlichem Wissen.

Bauer: „Harald Siebenmorgen hat die musealen Aufgaben Sammeln, Bewahren, Erforschen, Vermitteln und Ausstellen mit weit überdurchschnittlichem Engagement und Erfolg betrieben.“ Die Ministerin verwies auf die große Zahl von relevanten kunsthistorischen und musealen Veröffentlichungen und Publikationen des langjährigen BLM-Direktors, sowie auf die fruchtbare Kooperationen mit universitären und außeruniversitären Partnern aus dem In- und Ausland, etwa mit Tunesien, Algerien und Griechenland.

Besonders hob Bauer Siebenmorgens Bemühen um die Institutionalisierung der Provenienzforschung hervor. Im Focus stehen dabei vor allem illegale archäologische Grabungen und im Nationalsozialismus entzogenes oder geraubtes Kulturgut jüdischer Bürger. Das BLM unterzeichnete 2011 eine Selbstverpflichtung, nach der nur Stücke in das Museum aufgenommen werden, deren Herkunft und Legalität belegt sind.

Großes Aufsehen habe kürzlich die Rückgabe zweier Objekte der Kykladenkultur an Griechenland erregt, die sich bis dahin im Besitz des BLM befanden. Das griechische Ministerium hatte Anspruch auf die einzigartigen Kunstobjekte erhoben, da sie mit hoher Sicherheit vor rund 30 Jahren illegal aus Griechenland ausgeführt worden waren. Ein rechtlicher Anspruch hatte aber nie bestanden.

Theresia Bauer: „Unser Land braucht kreative Vordenker wie Harald Siebenmorgen, die uns einen Einblick geben, was wir aus der Geschichte für die Zukunft lernen können.“

Nachfolger von Prof. Dr. Harald Siebenmorgen wird Prof. Dr. Eckart Köhne, Direktor und Geschäftsführer der Stiftung Historisches Museum der Pfalz Speyer. Er wird das Amt des Museumsdirektors zum 1. Juli 2014 antreten.

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