Opferschutz

Land unterstützt Aufbau von drei weiteren Gewaltschutzambulanzen

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Eine Assistenzärztin untersucht in einem Behandlungszimmer der Gewaltambulanz Heidelberg eine Frau.

Das Land unterstützt den Aufbau drei weiterer Gewaltschutzambulanzen mit rund 450.000 Euro. In einer Gewaltschutzambulanz erhalten Opfer von Gewalt rund um die Uhr eine gerichtsfeste und qualitätsgesicherte rechtsmedizinische Untersuchung und Versorgung.

Opfer von Vergewaltigungen oder sexueller Gewalt scheuen sich häufig, unmittelbar nach der Tat Anzeige zu erstatten und suchen selten den direkten Weg in eine Klinik zur medizinischen Notfallversorgung. Darauf will die Landesregierung reagieren. Nach der Gewaltschutzambulanz in Heidelberg soll es künftig auch in Ulm, Freiburg und Stuttgart möglich sein, die Spuren nach Gewaltverbrechen gerichtsfest und gleichzeitig verfahrensunabhängig sichern zu lassen. Die Gewaltschutzambulanz in Ulm startet bereits am 3. Mai. Dies teilte Staatssekretärin Bärbl Mielich mit.

Neue Ambulanz in Ulm ab Anfang Mai

„Der Aufbau der Gewaltschutzambulanzen ist ein wichtiger und richtungsweisender Schritt zur Verbesserung des Opferschutzes in Baden-Württemberg. Ich freue mich, dass die neue Gewaltschutzambulanz Ulm des Rechtsmedizinischen Instituts am Universitätsklinikum Anfang Mai an den Start geht. Durch diese neue Untersuchungsstelle können wir Opfer von sexueller Gewalt oder Missbrauch maßgeblich unterstützen und Sicherheit bieten“, so Mielich.

Bisher gibt es in Baden-Württemberg die Gewaltschutzambulanz Heidelberg, die jährlich mit 150.000 Euro durch das Land gefördert wird. Dort erhalten Gewaltopfer rund um die Uhr eine gerichtsfeste, qualitätsgesicherte und wissenschaftlich fundierte rechtsmedizinische Untersuchung und Versorgung. „Die Gewaltschutzambulanz bietet ein einzigartiges Spektrum nicht nur in Baden-Württemberg, sondern in ganz Deutschland und kann jederzeit aus allen Landesteilen kontaktiert werden. Die Arbeit der Ambulanz hat sich bewährt und dient als Orientierung für das Angebot an weiteren Standorten in Baden-Württemberg“, so Mielich weiter.

Flächendeckende Versorgung von Gewaltopfern im Land maßgeblich verbessern

Durch den Aufbau weiterer Ambulanzen am Universitätsklinikum Freiburg und Ulm sowie einer Außenstelle der Gewaltschutzambulanz Heidelberg in Stuttgart könne die Versorgungslage maßgeblich verbessert werden. In den Ambulanzen können Gewaltopfer eine umgehende rechtmedizinische Untersuchung, eine gerichtsfeste Dokumentation von Verletzungen und eine Spurensicherung sowie weitere Hilfeleistungen erhalten. Das Land unterstützt den Aufbau der neuen Ambulanzen bis Ende 2021 mit rund 450.000 Euro.

Die Landesregierung kommt damit dem Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt (PDF), der sogenannten Istanbul-Konvention, nach. Diese sieht durch Artikel 25 „Unterstützung für Opfer sexueller Gewalt“ die Verpflichtung vor, die „Einrichtung von geeigneten, leicht zugänglichen Krisenzentren für Opfer von Vergewaltigung und sexueller Gewalt in ausreichender Zahl zu ermöglichen, um Opfer medizinische und gerichtsfeste Untersuchungen […] anzubieten“. „Mit vier Gewaltschutzambulanzen kann die bedarfsgerechte, überregionale und standardisierte verfahrensunabhängige Spurensicherung und Dokumentation in Baden-Württemberg deutlich verbessert werden“, so die Staatssekretärin abschließend.

Weitere Meldungen

Ein Silvesterböller wird mit einem Feuerzeug gezündet. (Foto: © dpa)
Silvester

Mit kleinem Feuerwerk sicher ins neue Jahr

Zwei Wappen der baden-württembergischen Polizei sind neben einem Polizeifahrzeug zu sehen.
Sicherheit

Ansprechstelle zur Gewaltprävention für Beschäftigte im öffentlichen Dienst

Netzwerkkabel stecken in einem Serverraum in einem Switch. (Foto: © dpa)
Polizei

Speicherung von IP-Adressen

Polizistin bei einem Auslandseinsatz
Polizei

Weihnachtsgrüße an Einsatzkräfte der Polizei in Auslandsmissionen

Eine Pflegerin legt der Bewohnerin einer Seniorenresidenz im Rahmen einer elektronischen Visite ein EKG-Gerät an, das die Daten an einen Tablet-Computer und von dort aus zum Arzt überträgt.
Pflege

Land investiert 1,6 Millionen Euro in Televisiten

Ein Mann im Rollstuhl arbeitet an der Rezeption eines Campingplatzes. (Foto: © dpa)
Bildung

Land fördert innovative Inklusions-Projekte in der Lehrerbildung

Abgelehnte Asylbewerber steigen in ein Flugzeug. (Foto: © dpa)
Bundesrat

Weitere Schritte zur „Migrationswende“

Eine Drohne fliegt bei Sonnenuntergang über eine Wiese. (Bild: picture alliance/Felix Kästle/dpa)
Bundesrat

Land unterstützt Änderung des Luftsicherheitsgesetzes

Jugendliche halten ein Banner mit der Aufschrift «Ehrenamt» in den Händen.
Bürgerengagement

Sozialministerium fördert 27 Ehrenamtsprojekte

Ein Integrationsmanager erarbeitet mit zwei jugendlichen Flüchtlingen aus Eritrea Bewerbungsschreiben. (Foto: © dpa)
Integration

Rund 1,55 Millionen Euro für Integrationsarbeit in ländlichen Räumen

Landgericht Ulm
Justiz

Zwei Juristen aus Baden-Württemberg an Bundesgerichte berufen

Ein Kinderarzt untersucht einen Jungen mit einem Stethoskop.
Gesundheit

Land stärkt kinder- und jugendärztliche Versorgung

Ministerialdirektor Dr. Christian Schneider beim Erfahrungsaustausch Gestaltungsbeirat
Baukultur

Erfahrungsaustausch zu kommunalen Gestaltungsbeiräten

Rettungsassistenten laufen mit den Rettungsrucksäcken zu einem Einsatz. (Foto: © dpa)
Rettungsdienst

Land investiert 80 Millionen Euro in Rettungswachen

Eine Sozialarbeiterin misst die Blutdruckwerte eines Probanden und übermittelt diese drahtlos per Smartphone an einen Arzt.
Medizinwirtschaft

Meilenstein zur Verbesserung der Patientenversorgung