Das Land nutzt die deutlich erhöhten EU-Mittel für Regionalentwicklung, um gezielt die Wirtschaft in der Fläche zu stärken. Die Landesregierung setzt mit der Neuausrichtung der Strukturförderung wichtige Impulse für die ökologische Modernisierung im Ländlichen Raum.
„Der Ländliche Raum in Baden-Württemberg ist ein erfolgreicher Wirtschaftsstandort und lebenswerter Wohn- und Arbeitsort. Er sieht sich jedoch zunehmend mit Entwicklungen wie dem demografischen Wandel konfrontiert. Der Ländliche Raum bleibt nur dann attraktiv und stark, wenn wir frühzeitig Strategien entwickeln, die langfristig orientiert, interkommunal und regional vernetzt sind und auf breite Zustimmung bei den Bürgerinnen und Bürgern stoßen. Um diesen Prozess auch in Zukunft erfolgreich gestalten zu können, haben wir in den letzten Monaten auf einer Reihe von Akademieabenden mit kommunalpolitisch Interessierten wichtige Herausforderungen und Handlungsfelder zum Thema ‚Zukunftsfähige Gemeinden im Ländlichen Raum‘ diskutiert“ sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Alexander Bonde. Am Vorabend hatte in Oberndorf am Neckar (Landkreis Rottweil) die letzte von insgesamt sieben Diskussionsveranstaltungen stattgefunden.
Land stärkt gezielt Ländlichen Raum mit erhöhten EU-Infrastrukturmitteln
Der Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern, Kommunen, Vertretern von Organisationen und Vereinen sowie der Wirtschaft sei für die zukünftige Förderung des Ländlichen Raums sehr wertvoll. „Das MLR ist das Strukturministerium für den Ländlichen Raum, das mit vorausschauender Strukturpolitik wie dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum, der Breitbandinitiative für flächendeckend schnelles Internet und dem Tourismusinfrastrukturprogramm die Weichen stellt für eine erfolgreiche Entwicklung der ländlichen Regionen“, so Bonde. Mit der aktuell laufenden Neuausrichtung der Strukturförderung setze das Ministerium wichtige Impulse für die ökologische Modernisierung im Ländlichen Raum. „Das Land nutzt die deutlich erhöhten EU-Mittel für die regionale Entwicklung, um gezielt die Wirtschaft in der Fläche zu stärken. Dafür haben wir beispielsweise das neue Programm ‚Spitze auf dem Land‘ für Technologieführer im Ländlichen Raum auf den Weg gebracht“, so der Minister weiter.
Studie zum Ländlichen Raum im Mittelpunkt der Diskussion
Bonde zeigte sich erfreut über die rege Beteiligung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Im Zentrum der Diskussion stand die im Auftrag des MLR vom Institut für Raumordnung und Entwicklungsplanung der Universität Stuttgart (IREUS) erstellte Studie zur zukünftigen Entwicklung der ländlichen Gemeinden. Darin wird festgestellt, dass seit Mitte des vergangenen Jahrzehnts in vielen ländlichen Gemeinden eine negative Bevölkerungsentwicklung infolge natürlicher Schrumpfung und Abwanderung vor allem junger Menschen in die Städte eingesetzt hat. Bürgerinnen und Bürger nutzten intensiv die Möglichkeit, mit Wissenschaftlern, Vertreterinnen und Vertretern des Gemeindetags sowie aus Verwaltung und Politik ins Gespräch zu kommen. Sie diskutierten unter anderem die Initiative zur Einrichtung von Landschaftserhaltungsverbänden in den Regionen, die Verkehrsinfrastruktur und die regionale Schulentwicklung. Von Bürgerseite kamen beispielsweise Vorschläge zur Verbesserung des Wohnumfelds durch Abriss aufgelassener Gebäude in ländlich geprägten Dörfern. „Selbstverständlich werden wir versuchen, die Anregungen und Anliegen bei der weiteren Regierungsarbeit zu berücksichtigen, auch wenn nicht jeder Vorschlag umsetzbar oder finanzierbar ist“, sagte der Minister. Auch werde die Landesregierung den Dialog über den Ländlichen Raum auf allen Ebenen fortsetzen. „Die Anpassung an geringere Bevölkerungszahlen ist eine integrierte und langfristige Gestaltungsaufgabe, die eine gemeinsame Anstrengung von Land, Kommunen und allen wichtigen Akteuren in den Regionen erfordert“, so Bonde abschließend.