Der Zweckverband Hochwasserschutz Weissacher Tal hat einen Landeszuschuss in Höhe von 1,86 Millionen Euro für den Bau des Hochwasserrückhaltebeckens Däfern-/Glaitenbach erhalten. Das Becken wird den Ortsteil Oberweissach der Gemeinde Weissach im Tal sowie den Unterlauf der Weissach vor Überflutungen schützen. Mit einem Stauraum von 78.000 Kubikmetern ist es das größte Rückhaltebecken des Zweckverbands.
„Mit dem Zuschuss des Landes kommt der Zweckverband seinem Ziel, die Bürgerinnen und Bürger im Weissacher Tal vor einem Hochwasser zu schützen, wie es statistisch einmal in hundert Jahren vorkommt, einen großen Schritt näher“, erklärte Umweltminister Franz Untersteller. Die Fördermittel seien sehr gut angelegtes Geld, sagte der Minister weiter: „Der Klimawandel sorgt dafür, dass sich die Hochwasserproblematik künftig noch verschärfen wird. Jeder Euro, den wir heute in den Hochwasserschutz investieren können, verringert das Schadensrisiko in der Zukunft.“ Insgesamt stelle die Landesregierung den Städten und Gemeinden dieses Jahr rund 40 Millionen Euro für Maßnahmen im Bereich Hochwasserschutz und Gewässerökologie zur Verfügung.
Regierungspräsident Johannes Schmalzl betonte: „Die Gesamtkosten für das Rückhaltebecken von rund 2,66 Millionen Euro sind für die Kommunen allein sehr schwer zu stemmen. Umso mehr freut es mich, dass wir hier mit Landesmitteln in Höhen von 1,86 Millionen Euro unterstützen können. Rund 70 Prozent der Gesamtkosten übernehmen damit wir.“ Im Regierungsbezirk Stuttgart stehen zur Unterstützung von Kommunen und Verbänden beim Bau von Hochwasserrückhaltebecken, Hochwasserschutzdeichen und Gewässerrenaturierungen durchschnittlich rund 15 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung. Das Regierungspräsidium Stuttgart ist die zuständige Bewilligungsbehörde für diese Fördergelder.
Der technische Hochwasserschutz, der wie im Weissacher Tal auch den Bau von Hochwasserrückhaltebecken beinhaltet, stellt ein wichtiges Handlungsfeld zur Verringerung der Hochwasserrisiken in Baden-Württemberg dar. Darüber hinaus umfasst die Hochwasserstrategie des Landes noch weitere Handlungsmöglichkeiten wie etwa das Krisenmanagement oder die Eigenvorsorge.
Ergänzende Informationen
Die Weissach ist ein linker Nebenfluss der Murr, der im Südosten des Stadtgebiets von Backnang in diese mündet. Das Einzugsgebiet setzt sich aus mehreren Nebenläufen zusammen, die in der Weissach zusammenlaufen. Den Namen Weissach trägt sie ab Oberweissach, wo der Glaitenbach und der Brucher Bach zusammenfließen. Der Brucher Bach wiederum wird aus Bubwiesenbach und dem Däfernbach gebildet.
Der Zweckverband Hochwasserschutz Weissacher Tal wurde 1999 gegründet, ihm gehören die Gemeinden Weissach im Tal, Allmersbach im Tal und Auenwald als Verbandsmitglieder an. Die Aufgabe des Verbandes ist die Herstellung eines 100-jährlichen Hochwasserschutzes für die Ortslagen im Einzugsgebiet der Weissach.
Das Programm des Zweckverbands umfasst insgesamt zwölf Hochwasserrückhaltebecken, die den Hochwasserabfluss kontrollieren. Das an Glaitenbach und Däfernbach gelegene und als gesteuertes Trockenbecken konzipierte Becken wird ab einem Hochwasser, welches statistisch alle 20 Jahre auftritt, eingestaut werden. Der gesamte Beckenraum wird bei einem – statistisch betrachtetem –100-jährlichen Hochwasserabfluss voll in Anspruch genommen.