Bundeswehrreform

Konversions-Kommunen können auf Unterstützung des Landes vertrauen

Alexander Bonde, Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (Bild: © dpa)

„Ich freue mich, dass die von der Bundeswehrreform am härtesten betroffenen Standorte im Ländlichen Raum so aktiv in den Ideenfindungsprozess eingestiegen sind, um zukunftsfähige Nachfolgenutzungen auf den militärischen Liegenschaften zu finden. Wie bei Strategien gegen den demografischen Wandel gibt es auch bei der Konversion militärischer Liegenschaften keine Lösungen von der Stange. Die vom Land geförderten Kommunalen Entwicklungs-Konzepte (KEKs) eröffnen den Kommunen die Chance, die Zukunftssicherung der Gemeinden insgesamt zu beleuchten und jetzt die Weichen so zu stellen, dass die Qualität der kommunalen Daseinsvorsorge auch unter den geänderten gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erhalten bleibt“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Alexander Bonde, beim Besuch einer Produktionsanlage für wegweisende Umwelttechnologie der Firma Kuhn auf dem Gelände der Carl-Schurz-Kaserne in Hardheim (Neckar-Odenwald-Kreis), die nach dem Beschluss der Bundesregierung 2017 zur Schließung vorgesehen ist. Die Fördermittel, die das Land für die KEKs zur Verfügung stelle, seien gut angelegt, da sie kostspielige Investitionsruinen verhinderten.

Hart ins Gericht ging Bonde mit der Bundesregierung. Sie habe immer noch nicht begriffen, dass sie als Verursacherin der Reform eine besondere Verpflichtung habe, den Kommunen finanziell unter die Arme zu greifen. So sei die Vorgabe des schwarz-roten Koalitionsvertrags, wonach Konversionsliegenschaften des Bundes verbilligt an die Kommunen abgegeben werden sollen, auch ein halbes Jahr nach Beginn der Legislaturperiode noch nicht ansatzweise in Angriff genommen worden. „Die schwarz-rote Bundesregierung lässt die Konversions-Kommunen bisher im Stich“, bilanzierte Bonde.

„Die baden-württembergische Landesregierung wird auch weiterhin jede sich bietende Gelegenheit nutzen, die Bringschuld des Bundes gegenüber den Konversionskommunen mit allem Nachdruck einzufordern. Dies gilt selbstverständlich auch für die ebenfalls im Koalitionsvertrag verankerte Nachsteuerung der Bundeswehrreform“, so Bonde. So sei es ein großer Fehler gewesen, dass die alte Bundesregierung das Standortkonzept hinter verschlossenen Türen und ohne Beteiligung der Länder durchgezogen habe und nun sogar Standorte aufgegeben werden sollen, in die – wie beispielsweise in Hardheim – noch kurz vorher viele Millionen an Steuergeldern investiert worden seien. Solche Fehler dürften sich auf keinen Fall wiederholen

Bundeswehrreform

Baden-Württemberg ist von der aktuellen Bundeswehrreform stark betroffen. Von den insgesamt 30 größten Standorten werden vier komplett geschlossen. Bei zehn weiteren kommt es zu einer signifikanten Reduzierung der Dienstposten. Landesweit werden rund 9.600 Dienstposten wegfallen.

Zwei Drittel der betroffenen Standorte liegen im Ländlichen Raum. Zu vollständigen Standortaufgaben kommt es in Sigmaringen, Hohentengen/Mengen, Immendingen und Hardheim. Ein weitestgehender Dienstpostenabbau findet in den ländlichen Garnisonen Ellwangen und Meßstetten statt.

Die Landesregierung hat den von der Bundeswehrreform betroffenen Kommunen zugesichert, sie beim Konversionsprozess konzeptionell und finanziell zu unterstützen. Sie hat zunächst in Zusammenarbeit mit der Prognos AG und den betroffenen Kommunen mit einer Räumlichen Wirkungsanalyse Konversionsräume abgegrenzt.

Derzeit wird für diese Konversionsräume von erfahrenen Fachbüros ein Kommunales Entwicklungskonzept (KEK) unter Federführung der betroffenen Städte und Gemeinden erarbeitet. Am Ende dieses partizipatorischen Ideenfindungsprozesses unter Beteiligung der Bürgerschaft und aller wichtigen Akteure auf lokaler und regionaler Ebene sollen abgestimmte Vorschläge für zukunftsweisende, realisierbare Nachfolgenutzungen der Bundeswehrliegenschaften stehen. Im Rahmen dieses Prozesses können sich auch gute Chancen ergeben, mit finanzieller Hilfe des Landes neue Akzente und Impulse für die zukünftige Gesamtentwicklung der betroffenen Gemeinden zu setzen. Mit Ergebnissen ist voraussichtlich ab Ende 2014 zu rechnen.

Das MLR hat das erfahrene Fachbüro ISW Consult mit der Qualitätssicherung des KEK-Prozesses beauftragt. Der Auftrag umfasst neben der Betreuung vor Ort die Überwachung des zeitlichen Ablaufs, die Prüfung von Zwischenberichten und die Gesamtevaluierung des Projekts.

Räumliche Wirkungsanalyse und begleitende Qualitätssicherung der KEK werden im vollen Umfang aus Landesmitteln finanziert und sind als wichtige Dienstleistungen des Landes zur konzeptionellen Unterstützung des Konversionsprozesses anzusehen. Die Auftragsvergabe für die Erstellung der KEK erfolgte eigenverantwortlich durch die Gemeinden der Konversionsräume an erfahrene Fachbüros. Das Land beteiligt sich zu 80 Prozent an den Nettokosten.

Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Konversion von Bundeswehrstandorten

Der Handlungsleitfaden für die Erstellung von Kommunalen Entwicklungskonzepten - KEK (PDF)

Weitere Meldungen

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 7. Mai 2024

Bauer füttert Ziegen
  • Landwirtschaft

Entlastung für Landwirte

Portrait von Thomas Rupp
  • Verwaltung

Neue Leitung beim Finanzamt Ehingen

Gut Beraten!
  • Ländlicher Raum

Land fördert innovatives und bürgerschaftliches Engagement

Polizisten kontrollieren eine Gruppe Jugendlicher. (Foto: dpa)
  • Gesetzentwurf

Ministerrat beschließt Änderungen des Landesbeamtengesetzes

Menschen gehen über die Bernhardusbrücke in Bad Krozingen.
  • Kommunen

Bad Krozingen wird Große Kreisstadt

Lothar Mattes
  • Verwaltung

Neuer Leiter beim Finanzamt Freudenstadt

Stethoskop vor farbig eingefärbtem Kartenumriss von Baden-Württemberg mit Schriftzug: The Ländarzt - Werde Hausärztin oder Hausarzt in Baden-Württemberg
  • Gesundheitsberufe

390 Bewerbungen für 75 Studienplätze der Landarztquote

Aussicht vom Schönbergturm bei Reutlingen.
  • Ländlicher Raum

Studie zur Wirtschaftsentwicklung im Ländlichen Raum

Weg im ländlichen Raum
  • Ländlicher Raum

Land fördert Erneuerung ländlicher Wege

Schweine
  • Tierhaltung

Nachhaltige und regionale Selbstversorgung mit Schweinefleisch

von links nach rechts: Staatssekretär Arne Braun; Johannes Graf-Hauber, Kaufmännischer Intendant des Badischen Staatstheaters Karlsruhe und Dr. Frank Mentrup, Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe und stellvertretender Verwaltungsratsvorsitzender des Badischen Staatstheaters Karlsruhe
  • Kultur

Neuer Kaufmännischer Inten­dant am Badischen Staatstheater

Dr. Renate Kaplan
  • VERWALTUNG

Neue Leitung beim Finanzamt Biberach

Das beschauliche Dorf Hiltensweiler, ein Teilort von Tettnang, wird von der Abendsonne angestrahlt. Im Hintergrund sind der Bodensee und die Alpen zu sehen.
  • Förderung

Beteiligungsverfahren zur Gestaltung des EFRE nach 2027

Ein Traktor mäht  in Stuttgart eine Wiese, im Hintergrund sieht man den Fernsehturm. (Bild: dpa)
  • Landwirtschaft

Zeitnahe Zahlung ausstehen­der Fördergelder für Landwirte

Portraitaufnahme Herr Döhring
  • Verwaltung

Neue Leitung beim Finanzamt Ettlingen

Ein Stempel mit der Aufschrift "Bürokratie" liegt auf Papieren.
  • Wirtschaft

Nachbesserungen bei Büro­kratieentlastung gefordert

Ländlicher Raum
  • Ländlicher Raum

Abschluss von „CREATE FOR CULTURE“

Feldweg
  • Ländlicher Raum

Land fördert Flurneuordnungen im Neckar-Odenwald-Kreis

Isabel Kling und Grit Puchan
  • Personalie

Neue Ministerialdirektorin im Ministerium Ländlicher Raum

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (links) und der neue Regierungspräsident des Regierungsbezirks Freiburg, Carsten Gabbert (rechts)
  • Verwaltung

Neuer Freiburger Regierungspräsident

Stethoskop vor farbig eingefärbtem Kartenumriss von Baden-Württemberg mit Schriftzug: The Ländarzt - Werde Hausärztin oder Hausarzt in Baden-Württemberg
  • Gesundheitsberufe

Bewerbungsfrist für Landarztquote endet

Erich Kiefer
  • Verwaltung

Neue Leitung beim Finanzamt Freiburg-Stadt

Das beschauliche Dorf Hiltensweiler, ein Teilort von Tettnang, wird von der Abendsonne angestrahlt. Im Hintergrund sind der Bodensee und die Alpen zu sehen.
  • Ländlicher Raum

Studie zur Kultur- und Kreativwirtschaft

Thomas Strobl, Minister für Inneres, Digitalisierung und Migration.
  • Öffentlicher Dienst

Übernahme des Tarifergebnisses auf Beamtinnen und Beamte