Vor 200 Jahren starb Königin Katharina von Württemberg. Der einzigartigen Herrscherin haben heute zahlreiche Menschen bei einer Gedenkfeier in der Grabkapelle auf dem Württemberg in Stuttgart gedacht.
Mit einer Gedenkfeier in der Grabkapelle auf dem Württemberg in Stuttgart hat das Land Baden-Württemberg der vor 200 Jahren verstorbenen Königin Katharina gedacht. „Königin Katharina hat in einer Zeit bitterer Not durch nachhaltiges und kluges Handeln viele soziale Verbesserungen für die Bevölkerung herbeigeführt, die bis heute nachwirken”, sagte Jörg Krauss, Ministerialdirektor des Finanzministeriums, bei der Feier am 9. Januar 2019. Zur Erinnerung legte er einen Kranz in der Grabkapelle nieder. Krauss wies darauf hin, dass Katharina nur kurz Königin von Württemberg war. Umso beachtlicher sei die große Zahl an Projekten, die sie auf den Weg brachte: „Die heutige Stellung Baden-Württembergs als wirtschaftsstärkste und innovativste Region Europas ist auch auf das Wirken Katharinas zurückzuführen.”
Der Sarkophag der Königin steht bis heute in der Gruft der Grabkapelle. Wie das Begräbnis ablief, ist im Begräbnisbericht von 1819 dargestellt. Passagen dieses Berichts wurden bei der Gedenkfeier verlesen. Zu der Veranstaltung mit rund 300 Besucherinnen und Besuchern hatten die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg eingeladen.
Königin Katharina und Württemberg
Katharina, die der russischen Zarenfamilie entstammte, heiratete im Jahre 1816 den späteren König Wilhelm von Württemberg. Zu Beginn der Regentschaft Katharinas herrschten eine schwere Hungersnot und bitterste Armut im Land, das Königreich Württemberg war zudem hoch verschuldet. Durch nachhaltiges und überlegtes Handeln schaffte es Katharina in ihrer nur wenig mehr als zwei Jahren währenden Zeit als Königin viele bis heute wirkende soziale Verbesserungen für die Bevölkerung auf den Weg zu bringen. Hierzu zählen die Gründung des Katharinenstifts in Stuttgart sowie die Einrichtung des Landwirtschaftlichen Instituts Hohenheim, heute bekannt als Universität Hohenheim. Die nach wie vor in der Bevölkerung beliebte Königin Katharina starb 1819 im Alter von 30 Jahren, vermutlich an den Folgen einer Infektion.
Die Grabkapelle auf dem Württemberg ließ König Wilhelm eigens für Katharina errichten. Da Katharina ihren Glauben auch nach der Hochzeit mit Wilhelm behalten hat, ist die Kapelle im Innern als russisch-orthodoxer Gebetsraum ausgestaltet. Die Grabkapelle ist heute ein beliebtes Ausflugziel in Stuttgart und Umgebung, im Jahre 2018 besuchten rund 40.000 Menschen das Monument auf dem Württemberg. Es ist eines der wichtigsten Monumente der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg.