Stabwechsel in der Justizvollzugsanstalt Freiburg: Harald Egerer ist offiziell in das Amt als Leiter der Justizvollzugsanstalt eingeführt worden. Er löst Thomas Rösch ab, der nach 24 Jahren als Anstaltsleiter in den Ruhestand getreten ist.
Justizminister Rainer Stickelberger sprach in Freiburg vom „Ende einer Ära“. Er bedankte sich bei Rösch für dessen Engagement für einen an Sicherheit und Resozialisierung orientierten Vollzug. Bei Röschs Nachfolger Egerer sei die Justizvollzugsanstalt Freiburg in besten Händen, stellte der Minister fest: „Abgesehen von seiner juristischen Qualifikation geht er mit Zuversicht und dem Blick für das Wesentliche an neue Aufgaben heran.“ Damit werde er die stets neuen Herausforderungen meistern, die sich im Justizvollzug Tag für Tag stellen.
Mit rund 640 Haftplätzen ist die Justizvollzugsanstalt Freiburg die zweitgrößte Justizvollzugsanstalt in Baden-Württemberg. Zu ihr gehört die Außenstelle Emmendingen, wo offener Strafvollzug praktiziert wird. Der Außenstelle ist der landwirtschaftliche Betrieb „Stöckenhof“ angeschlossen. Die Justizvollzugsanstalt Freiburg hat die landesweite Zuständigkeit für den Vollzug der Sicherungsverwahrung an Männern. Zudem gibt es ein großes Bildungszentrum. Der Minister wies auf die Schlüsselrolle hin, die Bildungsangebote für eine erfolgreiche Wiedereingliederung spielen würden. Die Bedeutung der Resozialisierung kenne auch Egerer - nicht zuletzt aus seiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Geschäftsführer des Vereins Projekt Chance, der die Wiedereingliederung junger Straffälliger und die Nachsorge von Strafentlassenen fördere. „Die Tätigkeit beim Projekt Chance füllt Harald Egerer mit viel Engagement aus“, stellte Stickelberger fest. Für seine Tätigkeit als Anstaltsleiter in Freiburg wünschte er Egerer nun viel Erfolg.
Harald Egerer
Harald Egerer hat in Mannheim, Bonn und im schottischen Aberdeen Jura studiert. Anfang 1997 trat er in die Justiz des Landes ein. Auf Stationen beim Amtsgericht Mannheim, beim Landgericht Mannheim und bei der Staatsanwaltschaft Heidelberg folgte eine Abordnung an das Bundesjustizministerium. Nach gut drei Jahren in Berlin wechselte Egerer erneut zum Landgericht Mannheim. Von 2007 bis ins Jahr 2010 war er beim Justizministerium Baden-Württemberg tätig, wo er unter anderem am Entwurf des Justizvollzugsgesetzbuches arbeitete. Im April 2010 wurde er stellvertretender Leiter der Justizvollzugsanstalt Stuttgart, wenige Monate später dann Leiter der Justizvollzugsanstalt Karlsruhe. Nach seiner Erprobungsabordnung am Oberlandesgericht Stuttgart wechselte Egerer zum Juli dieses Jahres an die Spitze der Justizvollzugsanstalt Freiburg.
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