„Mit der Ausstellung ‚Weltsichten - Blick über den Tellerrand‘ beteiligt sich das Linden-Museum zum ersten Mal an der Reihe der Großen Landesausstellungen in Baden-Württemberg. Diese Schau ist eine wunderbare Gelegenheit, dessen europaweit herausragende völkerkundliche Sammlung der Öffentlichkeit zu präsentieren. Das Land unterstützt diese Ausstellung deshalb auch gerne mit rund 1,5 Mio. Euro Sondermitteln.“ Dies sagte Kunststaatssekretär Jürgen Walter heute (15. September) vor der Presse in Stuttgart. Die Ausstellung wird am 16. September durch Kunstministerin Theresia Bauer eröffnet.
Das Linden-Museum habe sich als Ort interkultureller Begegnungen fest im Veranstaltungskalender der Stadt etabliert. „In unserer multiethnischen und multikulturellen Welt sind Akzeptanz, Toleranz und wechselseitiger Respekt unabdingbar. Dazu müssen die Menschen fremde Kulturen erst einmal kennen und verstehen lernen. Auch in Zeiten des globalen Wandels haben Völkerkundemuseen ihre Berechtigung als Vermittlungsinstitutionen deshalb nicht verloren, sondern sind mehr denn je aufgefordert, den Blick auf die kulturelle Vielfalt unserer Welt zu schärfen“, so der Staatssekretär. Mit seinem vielfältigen Bildungsangeboten werde das Linden-Museum diesem Anspruch auch im 100. Jahr seines Bestehens gerecht.
Der Ausstellungsort im landeseigenen Kunstgebäude biete neben der zentralen Lage am Stuttgarter Schlossplatz den Vorteil, dass die zahlreichen Exponate auf über 2000 Quadratmeter Fläche großzügig präsentiert werden könnten. Durch die Kooperation mit zahlreichen Geschäften in der Stuttgarter Innenstadt im Rahmen der Ausstellung sei das Linden-Museum in den kommenden Monaten in der Stadt äußerst präsent und gewinne beim Publikum an Aufmerksamkeit.“ Ich hoffe deshalb, dass sich möglichst viele Menschen die Ausstellung ansehen, am Begleitprogramm teilnehmen und damit auch neugierig werden auf die ständige Ausstellung des Linden-Museums am Stuttgarter Hegelplatz“, sagte Walter.
Das 1911 gegründete Linden-Museum ist eines der bedeutendsten Völkerkundemuseen Europas. Es gliedert sich in sieben Fachabteilungen: Nordamerika, Lateinamerika, Ostasien, Südasien, Südsee, Afrika und Islamischer Orient. Die Sammlungen enthalten Spitzenobjekte aus diesen außereuropäischen Regionen sowie Objekte, die die historische Tiefe vieler Kulturen belegen. Ethnografica stehen gleichberechtigt neben erstklassigen archäologisch-kunsthistorischen Zeugnissen. Durch die Sammlungskombination zeichnet sich das Linden-Museum gegenüber vielen anderen ethnologischen Museen aus.
Die 1977 mit der Staufer-Ausstellung ins Leben gerufenen Großen Landesausstellungen bilden einen Schwerpunkt der Kunstpolitik des Landes. Die umfangreichen und herausragenden Präsentationen haben Themen mit Bezug zur Landes- und Kulturgeschichte oder zu einem besonderen Sammlungsschwerpunkt der Staatlichen Museen zum Inhalt. Als besondere Höhepunkte der letzten Jahre sind die Ausstellungen „Eiszeit - Kunst und Kultur“ des Archäologischen Landesmuseums, „Schätze des Alten Syrien - Die Entdeckung des Königreichs Qatna“ im Landesmuseum Württemberg zu nennen.
Die Große Landesausstellung „Weltsichten - Blick über den Tellerrand“ ist vom 17. September 2011 bis 8. Januar 2012 im Kunstgebäude am Schlossplatz Stuttgart zu sehen.
Quelle:
Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg