Sicherheit

Große Einsatz- und Katastrophenschutzübung im Engelbergtunnel

Einsatzkräfte während des Löschens  (Bilderquelle: RPS Stuttgart)
Gruppenbild Pressekonferenz: v.l.n.r. Wolfgang Reimer (Regierungspräsident RPS), Steffen Bilger MdB (Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur), Winfried Hermann MdL (Minister Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg), Wilfried Klenk MdL (Staatssekretär im Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration Baden-Württemberg). (Bidlerquelle: RPS)

Der Engelbergtunnel an der A 81 bei Leonberg ist ein zentraler Bestandteil des Autobahnknotens A 8 - A 81. Das Regierungspräsidium Stuttgart hat am vergangenen Wochenende eine Einsatz- und Katastrophenschutzübung im Engelbergtunnel mit rund 400 Einsatzkräften durchgeführt.

Das Regierungspräsidium Stuttgart hat eine große Einsatz- und Katastrophenschutzübung im Engelbergtunnel mit rund 400 – zum großen Teil ehrenamtlichen – Einsatzkräften der zuständigen Feuerwehren, Rettungs- und Sanitätsdienste, des Technischen Hilfswerks (THW) sowie der Autobahnmeisterei und Polizei durchgeführt. Schwerpunkte der diesjährigen Großübung war die ab September 2019 beginnende Hauptbaumaßnahme.

An der Großübung nahmen neben Regierungspräsident Wolfgang Reimer auch Steffen Bilger, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, sowie für das Land der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann und Wilfried Klenk, Staatssekretär im Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration Baden-Württemberg, teil. Alle informierten sich unter anderem über die Sicherheitseinrichtungen im Tunnel, die Einsatztaktiken der Feuerwehren und Rettungs- und Sanitätsdienste sowie über die anstehende Hauptbaumaßnahme.

„Sicherheit hat für uns seit der Brandkatastrophe im Mont-Blanc-Tunnel 1999 oberste Priorität! Insbesondere hier im Engelbergbasistunnel: Er ist ein zentraler Bestandteil des Autobahndreiecks Leonberg. Die A 81 verbindet die Stadt Würzburg in Bayern und die Städte Tauberbischofsheim, Heilbronn, Ludwigsburg, Stuttgart, Sindelfingen/Böblingen, Gärtringen, Rottweil, Villingen-Schwenningen und Singen in Baden-Württemberg. Damit ist sie eine wichtige überregionale Verknüpfung für den Nord-Süd-Verkehr.

Sicherheit hat oberste Priorität

Am Autobahndreieck Leonberg wird die A 81 mit der A 8 und damit mit den Großräumen Karlsruhe, Stuttgart, Ulm und München verknüpft. Die A 8 führt von Luxemburg über Karlsruhe, Stuttgart, Ulm, München nach Salzburg. Als europäische Verkehrsader verbindet sie die Beneluxländer und Frankreich mit Deutschland, Österreich und den östlichen Ländern. Sie gehört damit zu einer der wichtigsten Ost-West-Verbindung in Europa. Der Engelbergbasistunnel hat daher in mehrfacher Hinsicht eine verbindende Funktion – und durch seine zentrale Lage im Verknüpfungsbereich der A 81 und der A 8 nicht nur eine lokale, sondern auch eine überregionale Bedeutung. Daher ist umso wichtiger, dass hier Sicherheit an erster Stelle steht!“, erläutert Steffen Bilger.

Der für den Bevölkerungsschutz zuständige Staatssekretär im Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration, Wilfried Klenk, bedankte sich bei den vielen an der Übung mitwirkenden Einsatzkräften. „Der Bevölkerungsschutz ist in Baden-Württemberg hervorragend aufgestellt. Das verdanken wir vor allem den vielen ehrenamtlich engagierten Menschen, die sich in Ihrer Freizeit im Bevölkerungsschutz einbringen. Dafür gilt Ihnen ein ganz großer Dank! Übungen wie die heutige sind sehr aufwändig, aber auch sehr wichtig, um die bestehenden Planungen zu überprüfen und Verbesserungsmöglichkeiten zu erkennen. Denn im Ernstfall ist klar: Es geht um Menschenleben und die Sicherheit hat bei uns oberste Priorität.“

Der Verkehrsminister des Landes, Winfried Hermann, hat bei der Sicherheitsübung im Engelbergtunnel die Bedeutung des Projektes für das Land hervorgehoben: „Wir investieren in eine kostenaufwändige, aber unbedingt notwendige Maßnahme. Der Engelbergtunnel ist eine Schlüsselstelle in der Verkehrsinfrastruktur des Landes, das rechtfertigt die gemachten Anstrengungen“, betonte der Minister. Bei der Sanierung des Tunnels kommen eigens dafür von Experten erarbeitete, technisch aufwändige Verfahren zum Einsatz, um die Tunnelröhre für den Druck des Anhydrits standfest zu machen. „Wir handeln vorausschauend, um die Nutzbarkeit Bauwerk für die nächsten Jahrzehnte sicherzustellen. Der geplante Bauablauf stellt sicher, dass auch während der Baumaßnahme eine hohe Verfügbarkeit des Tunnels und die Sicherheit für die Nutzer gegeben ist“, so Minister Hermann.

Technik ist auf dem neuesten Stand

Bereits während der Bauphase werden Verkehrssteuerungsmaßnahmen umgesetzt, um die Verkehrsteilnehmenden zu informieren und bei Verkehrsproblemen großräumig zu leiten. Staus werden durch die Technik erkannt, der Verkehr über dynamische Tafeln umgeleitet. „Jeder Stau kostet Nerven und bedeutet einen großen volkswirtschaftlichen Schaden“, betonte Verkehrsminister Hermann. „Wir gehen aktiv dagegen an“. Mit Baubeginn der Hauptbaumaßnahme wird der Engelbergtunnel auch über eine neue Verkehrssteuerung verfügen, die mit den Streckenbeeinflussungsanlagen an der A 8 und A 81 gekoppelt ist.

Allem voran ist dem Verkehrsministerium die Sicherheit für die Nutzer des Tunnels ein großes Anliegen. „Nach 20 Jahren Nutzung wird nun die gesamte Sicherheitstechnik auf den neuesten Stand gebracht. Eine neue Broschüre mit dem Titel ‚Richtiges Verhalten in Straßentunneln‘ (PDF) vermittelt den Autofahrern zudem die Regeln im Umgang mit Gefahrensituationen. Im Notfall gilt im Übrigen stets: ‚Rette Dich und nicht Dein Auto‘“, betonte der Verkehrsminister anlässlich der Übung.

Bauliche Ertüchtigung des Tunnels ab September 2019

Der für die anstehende Sanierung des Engelbergtunnels verantwortliche Regierungspräsident Wolfgang Reimer erläutert: „Die  bauliche und betriebstechnische Ertüchtigung des Engelbergtunnels soll ab September 2019 beginnen. Die ersten Verkehrseingriffe sind voraussichtlich ab April 2020 vorgesehen. Aufgrund der Bedeutung des Engelbergtunnels für den wirtschaftsstarken Großraum Stuttgart war es uns bei der Planung besonders wichtig, während der gesamten Baumaßnahme am Tag immer alle sechs vorhandenen Fahrstreifen aufrechtzuerhalten.“ Die Sperrung von Fahrstreifen ist demnach ausschließlich in der Nacht als verkehrsarme Zeit geplant.

Im Hinblick auf die Komplexität der Maßnahme und der dafür notwendigen Verkehrseingriffe betont der Regierungspräsident: „Die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer und Arbeiter hat für uns immer höchste Priorität.“

Übungen zur Vorbereitung auf den Ernstfall

Die regelmäßige Durchführung von Großübungen ist für den Betrieb, insbesondere in Tunneln des transeuropäischen Straßennetzes, entsprechend den gültigen Richtlinien zwingend vorgeschrieben. Bei den Großübungen sollen Abläufe, die im Ernstfall zum Tragen kämen, von allen Einsatzkräften intensiv und möglichst realitätsnah geprobt werden. Einer der Schwerpunkte der diesjährigen Großübung war die ab September 2019 beginnende Hauptbaumaßnahme. So wurden ein Fahrzeugbrand mit starker Rauchentwicklung und ein Verkehrsunfall mit verletzten Personen im Baustellenbereich simuliert. Außerdem wurde die Rettung eines verletzten Arbeiters aus dem verrauchten Abluftkanal unter der Fahrbahn geprobt.

An der Großübung in und außerhalb des Tunnels nahmen Einsatzkräfte der Feuerwehren, Rettungs- und Sanitätsdienste sowie des THW aus den Landkreisen Böblingen und Ludwigsburg sowie dem Enzkreis teil. Weiterhin waren die Autobahnmeisterei Ludwigsburg und die Polizei im Einsatz. Regierungspräsident Wolfgang Reimer bedankte sich abschließend besonders bei den ehrenamtlichen Einsatzkräften: „Ich bin beeindruckt vom Engagement und Zusammenspiel aller Helferinnen und Helfer und danke insbesondere den vielen Ehrenamtlichen für ihren Einsatz. Sie ermöglichen das hohe Sicherheitsniveaus hier am Engelbergtunnel.“

Flyer „Richtiges Verhalten in Straßentunneln“ (PDF)

Zahlen, Daten und Fakten zum Engelbergtunnel und zur Großübung (PDF)

Quelle:

Regierungspräsidium Stuttgart

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