Förderprogramm

Förderbescheide für Modernisierung der Abwasserentsorgung in der Ostbaar

Umweltminister Franz Untersteller steht am 27.06.2013 bei Breisach (Baden-Württemberg) vor dem Möhlinwehr. (Foto: dpa)

Umweltminister Franz Untersteller hat heute (25. April) in Seitingen dem Abwasserzweckverband Ostbaar Förderbescheide in Höhe von insgesamt 2,6 Millionen Euro überreicht. Das Land unterstützt das vorbildliche Abwasserprojekt mit insgesamt drei Millionen Euro.

Bereits letztes Jahr hatte das Land einen Zuschuss von 400.000 Euro gegeben, damit die Kläranlage erweitert und modernisiert werden kann. „Von dem vorbildlichen Abwasserprojekt werden Mensch und Umwelt profitieren“, erklärte Minister Untersteller.

Der Umweltminister betonte die technischen Herausforderungen im ländlichen Raum und die große Bedeutung interkommunaler Zusammenarbeit. „Längere Kanäle und weniger Gebührenzahler führen in ländlichen Gegenden zu vergleichsweise hohen Kosten der Abwasserbeseitigung. Umso wichtiger ist es, über Gemeindegrenzen hinweg zu denken.“ Die dennoch bestehenden strukturellen Nachteile gleiche die Landesregierung mit Fördermitteln aus, sagte Franz Untersteller weiter.

Insgesamt unterstützt das Land Verbesserungen im Bereich der Abwasserbeseitigung dieses Jahr mit rund 46 Millionen Euro.

Ergänzende Informationen

Die Verbandskläranlage des Abwasserzweckverbandes (AZV) Ostbaar in Seitingen-Oberflacht reinigt seit 1982 das Abwasser aus dem Verbandsgebiet. Der AZV umfasst die Gemeinden Seitingen-Oberflacht, Durchhausen, Gunningen und Hausen o.V. und besteht seit 1974.

Die Kläranlage arbeitet zurzeit an ihrer Leistungsgrenze. Untersuchungen der Gewässergüte der Elta haben gezeigt, dass die Anlage künftig höhere Reinigungsanforderungen erfüllen muss. So wurden die Grenzwerte für die Einleitung des gereinigten Abwassers für Ammoniumstickstoff von 5mg/l auf 2mg/l reduziert. Ebenso muss aufgrund der kritischen Gütesituation der Oberen Donau, in welche die Elta nach wenigen Kilometern mündet, der Phosphoreintrag durch den Bau eines technischen Sandfilters minimiert werden. Außerdem sind die Schmutzfrachteinträge in die Elta zu hoch, weswegen eine weitergehende Behandlung des Regen- und Mischwassers erforderlich ist.

Die Verbandskläranlage wird als sogenannte simultane aerobe Schlammstabilisierung betrieben und soll um 30 Prozent vergrößert werden. Damit kann künftig rechnerisch das Abwasser von 7.000 Einwohnern gereinigt werden, momentan reicht die Reinigungsleistung nur für knapp 5.000 Einwohner. Hierzu sollen die mechanische Reinigungsstufe mit Zulaufhebewerk, Rechenanlage und Sand-/Fettfang erweitert sowie ein neues Nachklärbecken und ein neues Maschinenhaus errichtet werden. In diesem Maschinenhaus sollen neben der neuen Sandfilteranlage noch diverse Anlagenteile, wie Gebläsestation, Pumpwerke, Filtratspeicher, Durchflussmessung und Werkstatt, untergebracht werden. Desweiteren werden das ehemalige kombinierte Nachklär- und Belebungsbecken zu einem reinen Belebungsbecken umgebaut und das Betriebsgebäude optimiert. Zur Behandlung des Regen-/Mischwassers ist zudem ein Retentionsbodenfilter mit 750 Quadratmetern Filteroberfläche vorgesehen.

Auf dem Dach des neuen Maschinenhauses soll eine Photovoltaikanlage mit 250 Quadratmetern errichtet werden.

2013 wurde mit dem Neubau des Retentionsbodenfilters sowie der Erneuerung des Zulaufpumpwerks, der Rechenanlage und des Sand-/Fettfang begonnen. Der jetzt anstehende Abschnitt beinhaltet die restlichen Ausbauvorhaben und damit den größten Teil der gesamten Erweiterung.

Unabhängig von der Kläranlagenerweiterung wurde ein Teilstück der Elta, circa einen Kilometer unterhalb der Verbandskläranlage, auf einer Länge von 700 Metern renaturiert. Die Renaturierung stellt insofern ein Vorzeigeprojekt dar, weil die bisher gradlinig verlaufende, stark tiefenerodierte Elta wieder in ein naturnahes Gewässer überführt werden konnte. Dies wurde ermöglicht durch eine bedeutende Sohlanhebung, die Annäherung der Linienführung an den historischen Gewässerverlauf und eine umfangreiche standortgerechte Bepflanzung. Die Kosten für die Renaturierung betragen etwa 500.000 Euro, an denen sich das Land mit einem Zuschuss von circa 340.000 Euro beteiligt (nicht Gegenstand der heutigen Förderbescheide).

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