Bauen

Fachsymposium zum Einsatz von ressourcenschonendem Beton

Bauarbeiter bohrt Loch

„12 Millionen Tonnen Bauschutt und Straßenaufbruch fallen allein in Baden-Württemberg jedes Jahr an. Nur 40.000 Tonnen werden in Recycling-Beton wiederverwendet. Das ist zu wenig und wir wollen diesen Anteil deutlich erhöhen.“ Umweltminister Franz Untersteller hat auf dem bundesweiten Fachsymposium für ressourcenschonende Bauwirtschaft in Stuttgart auf das große Recycling-Potenzial hingewiesen, das nicht nur landes- , sondern europaweit im Bausektor liege.

Franz Untersteller: „Wir können heute ohne Qualitätsverlust Beton herstellen, der bis zu einem Drittel aus wiederverwertetem Bauschutt einschließlich Ziegelbruch besteht.“ Der Bausektor zähle zu den ressourcenintensivsten Wirtschaftssektoren. Lege man EU-weite Durchschnittswerte an, entfielen auf den Bau von Gebäuden rund 50 Prozent aller geförderten mineralischen Rohstoffe. Dabei gehe es um große Mengen Steine, Kies, Sand und Ton, Materialien, die der Natur entnommen würden, aber nicht nachwüchsen. „Stoffkreisläufe zu schließen und mineralische Bauabfälle umfassend und hochwertig als sekundäre Rohstoffquellen zu nutzen, ist gelebter Ressourcenschutz“, sagte Untersteller. Hinzu komme, dass Abbruchmaterial deponiert werden müsse, wenn keine Wiederverwertung stattfinde und für Deponien geeignete Flächen zu finden, werde nicht einfacher.

Untersteller konstatierte zwar bereits ein Umdenken, das bedeutsame Thema Ressourcenschutz sei bei allen Akteursgruppen der Baubranche angekommen. Gegen die Verwendung von R-Beton gebe es aber nach wie vor Vorbehalte und es gelte nach wie vor, auch administrative Hürden zu überwinden. „Es ist noch lange nicht der Normalfall mit R-Beton zu bauen, genau das muss es aber werden. Die Qualitätsanforderungen an Beton lassen es zu, mineralisches Recyclingmaterial als Gesteinskörnung in Beton einzusetzen. Auch die Technologie dafür ist vorhanden, das Material sowieso – aber die Akzeptanz muss verbessert werden. Daran müssen wir in der Bau- und Wohnungswirtschaft arbeiten“, forderte Untersteller. Es gelte, unter anderem mit Hilfe erfolgreicher Vorzeigeprojekte, Überzeugungsarbeit zu leisten.

Baden-Württemberg habe mit ersten Vorhaben bundesweit eine Führungsrolle übernommen. Entsprechende Modellprojekte in Stuttgart und Heilbronn, vor allem durch Wohnungsbaugesellschaften, seien bereits erfolgreich abgeschlossen worden, erläuterte der Umweltminister. Mit zwei Bauvorhaben habe das Land selbst einen Anfang gemacht. Untersteller nannte den Neubau eines zentralen Servergebäudes am Universitätsklinikum in Tübingen und den in Planung befindlichen Neubau eines Laborgebäudes der Universität Stuttgart.

Wichtiges Thema des Fachsymposiums ist ein vom Umweltministerium Baden-Württemberg finanziertes Untersuchungs- und Demonstrationsvorhaben zur Intensivierung der Verwertung von aufbereitetem Bauschutt als Betonzuschlagstoff. Das damit beauftragte Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg GmbH (IFEU) hat für die gesamte Prozesskette Projektteilnehmer zusammengeführt und deren Arbeit wissenschaftlich begleitet. Die Erkenntnisse und Erfahrungen aus diesem Demonstrationsvorhaben, an dem Abbruchunternehmen, Bauschuttrecycling-Unternehmen, Betonhersteller und Bauherren mit ihren aktuellen Baustellen teilgenommen haben, werden am Nachmittag vorgestellt.

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