Intelligente Netze

„Energie trifft Wohnen“ – Zehnter Smart Grids-Kongress

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Eine Person steht an einer Systemstatusanzeige eines Solarstrom-Speicher-Parks.

Unter dem Motto „Energie trifft Wohnen“ fand der zehnte Smart Grids-Kongress Baden-Württemberg statt. Das Land unterstützt mit rund 100.000 Euro die Entwicklung einer Smart Grids-Roadmap 2.0.

Mit der zunehmenden Sektorkopplung und fortschreitenden Dezentralisierung der Energieerzeugung wird die Energiewende und ihre Digitalisierung zu einem immer wichtigeren Thema für die Wohnungswirtschaft. Welche Schnittstellen und Herausforderungen sich daraus für den Gebäude- und Wohnsektor ergeben, wurde vor rund 200 Zuschauerinnen und Zuschauern auf dem zehnten Smart Grids-Kongress zum Thema „Energie trifft Wohnen“ virtuell diskutiert.

Smart Grids als Grundlage für die neue Energiewelt

Ministerialdirektor Michael Münter, Amtschef im baden-württembergischen Umweltministerium, hob in seiner Begrüßung hervor, dass sich die Struktur der Energieversorgung in den vergangenen Jahren grundlegend gewandelt habe. „Mit der Energiewende rücken Energie und Wohnen immer näher zusammen. So werden bisher passive Konsumierende zu aktiven Prosumerinnen und Prosumern, die Strom und Wärme zu Hause nicht mehr nur verbrauchen, sondern dort auch erzeugen.“ Das bedeute jedoch große Veränderungen für das Energiesystem. Damit die Versorgung weiterhin sicher, nachhaltig und bezahlbar bleibe, müssen Angebot und Nachfrage flexibel aufeinander abgestimmt und in Einklang gebracht werden, betonte Münter. „Grundlage hierfür sind Smart Grids, also intelligente Netze, in denen auch Verbraucher, Erzeuger und Speicher digital miteinander kommunizieren. Technologien, die hier in den vergangenen Jahren entwickelt wurden, müssen wir jetzt dringend in der Praxis umsetzen und endlich weiter in die Fläche bringen.“

100.000 Euro für die Weiterentwicklung der Smart Grids-Roadmap

Dazu wird das Umweltministerium die Aktualisierung und Fortschreibung der Landesstrategie Smart Grids-Roadmap (PDF) mit rund 100.000 Euro fördern, gab der Ministerialdirektor in seiner Rede bekannt. „Mit diesen Mitteln unterstützen wir die Smart Grids-Plattform, um im Rahmen eines breit angelegten Beteiligungsprozesses eine Smart Grids-Roadmap 2.0 zu erarbeiten.“ Am Ende solle diese Entwicklungspfade, Empfehlungen und Meilensteine enthalten, an denen sich alle Energiewendebeteiligte im Land in den kommenden Jahren erneut orientieren können. „Damit schaffen wir die Grundlage, damit Smart Grids in Zukunft nicht mehr die Ausnahme bleiben, sondern zum Standard werden“, so Münter.

Smart Grids-Kongress

Der Smart Grids-Kongress ist eine jährliche Veranstaltung des Umweltministeriums, bei der sich Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Branchen anhand von Fachvorträgen und Diskussionsformaten zu aktuellen Themen rund um die Digitalisierung der Energiewende informieren und austauschen.

Um Baden-Württemberg zu einem Vorreiter bei der Entwicklung von Smart Grids zu machen, hat das Umweltministerium im Jahr 2012 die Smart Grids-Plattform Baden-Württemberg ins Leben gerufen, die ein Jahr später mit der Smart Grids-Roadmap wichtige Vorschläge zur Umsetzung von Smart Grids vorgelegt hat. Eine Vielzahl der dort enthaltenen Maßnahmen wurde inzwischen umgesetzt. Um die Technologien weiterzuentwickeln und deren Umsetzbarkeit zu demonstrieren, hat das Land inzwischen rund elf Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Nach acht Jahren ist es nun an der Zeit, die Smart Grids-Roadmap Baden-Württemberg zu aktualisieren und fortzuschreiben. Die Smart Grids-Plattform Baden-Württemberg hat dazu im vergangenen Jahr einen offenen Konsultationsprozess mit verschiedenen Energiewendeakteuren durchgeführt. Im Rahmen eines breiten Beteiligungsprozesses soll nun eine Smart Grids-Roadmap 2.0 entwickelt werden.

Weitere Meldungen

Straßenbegleitgrün
Artenschutz

Straßenräume grüner gestalten

Mitarbeiter der Straßenmeisterei im Einsatz (Foto: © dpa)
Straßenverkehr

Neue Halle für die Straßenmeisterei Gaildorf

Ein Aufsteller mit Flyern.
Öffentlicher Nahverkehr

Verkauf von Fahrkarten in Reutlingen und Aulendorf

Tauberufer in Wertheim
Städtebauförderung

Kernstadt Wertheim erfolgreich saniert

Mitarbeiter des Bereichs der atmosphärischen Aerosolforschung beim Karlsruher Institut für Technologie (KIT) arbeiten im Wolkenlabor an der Anlage für Aerosol Interaktionen und Dynamik in der Atmosphäre (AIDA). (Foto: dpa)
Ländlicher Raum

Land fördert Innovationen und nachhaltige Technologien

Ein fahrender Regionalzug
Schienenverkehr

Ausbau der Schiene im Land geht weiter voran

Ein Haus, dessen Grundgerüst aus Holz besteht, steht in einem Tübinger Neubaugebiet. (Bild: picture alliance/Sebastian Gollnow/dpa)
Forst

Holzbaulösungen für Kommunen und die Wohnungswirtschaft

Autos fahren bei Gosbach (Baden-Württemberg) auf der Autobahn A 8 München - Stuttgart am Drackensteiner Hang über eine Brücke.
Verkehr

Baufreigabe für Albaufstieg

Verschiedene Mobilitätsicons von Bus über Auto bis Bahn liegen auf einer Baden-Württemberg-Karte.
Mobilität

Landesweites Verkehrsmodell bildet Verkehr digital ab

Logo des Landespreises 2020 für junge Unternehmen. (Bild: L-Bank)
Wirtschaft

Landespreis für junge Unter­nehmen 2026 ausgeschrieben

Anzeigetafel mit Abfahrtszeiten von Zügen an einem Bahnhof.
Bahnverkehr

Fahrplanwechsel bringt neue und schnellere Verbindungen

Ein Landwirt bei der Mostäpfellese mit Erntehelfern auf seiner Streuobstwiese. (Foto: © dpa)
Streuobst

Land führt Baumschnittförderung fort

Apfelbäume stehen auf einer Streuobstwiese (Foto: dpa)
Straßenverkehr

Was Streuobstwiesen mit dem Straßenbau zu tun haben

Die Hand einer jungen Frau hält eine Energiesparlampe, darin ist eine kleine Pflanze.
Wirtschaft

Förderprogramm „Umweltfinan­zierung“ der L-Bank gestartet

Förderaufruf „Bioökonomie als Innovationsmotor für den Ländlichen Raum“
Bioökonomie

Förderaufruf zur Bioökonomie im Ländlichen Raum gestartet