Der Anteil der Frauen, die in Baden-Württemberg im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) beschäftigt sind, ist in den vergangenen Jahren gestiegen: Waren es im Jahr 2012 noch 14,4 Prozent Frauen, sind es 2014 bereits 15,4 Prozent gewesen. Das ist eines der Ergebnisse, die beim Bilanzgespräch des Bündnisses „Frauen in MINT-Berufen“ präsentiert wurden. Die 48 Partner des Bündnisses kamen im Rahmen der Messe European MINT Convention zusammen.
„Mehr als ein Viertel aller, die in Deutschland im MINT-Bereich beschäftigt sind, sind in Baden-Württemberg tätig. Der Bedarf an Fachkräften ist groß und wird auch in Zukunft groß bleiben“, sagte Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid anlässlich des Bilanzgesprächs. „Die Sicherung der Fachkräfte hat für uns höchste Priorität. Dafür müssen wir die Begabungsreserven besser erschließen - besonders die von Frauen.“
48 Partner engagieren sich für mehr Frauen in technischen und naturwissenschaftlichen Berufen
Bei diesen Anstrengungen spiele das landesweite Bündnis „Frauen in MINT-Berufen“ eine wichtige Rolle. „Mittlerweile sind nahezu 50 Partner am Bündnis beteiligt; das zeigt, wie breit das Engagement ist“, so der Minister. Im Rahmen des Bilanzgesprächs wurden das AEROSPACE LAB e.V. Jugendforschungszentrum Herrenberg-Gäu, die experimenta - Science Center der Region Heilbronn Franken gGmbH, die Hochschule Esslingen, die Landesmesse Stuttgart und der Verband deutscher Unternehmerinnen (VdU) als weitere Partner aufgenommen.
Mit der Zusammenarbeit leiste das Bündnis seinen Beitrag zur Standortsicherung, betonte der Minister. Er stellte fest, dass die Zusammenarbeit der Bündnispartner in Zukunft noch weiter intensiviert und neue Zielgruppen in den Fokus gerückt werden sollten. Als Beispiel nannte er Migrantinnen.
Handlungsbedarf im nichtakademischen Bereich
Beim Bilanzgespräch wurde ein besonderer Handlungsbedarf im nichtakademischen Bereich festgestellt. Denn der Anteil von Frauen in der gewerblich-technischen Ausbildung konnte in den vergangenen Jahren lediglich geringfügig auf 10,2 Prozent gesteigert werden - und das, obwohl nichtakademische MINT-Berufe Frauen nicht selten bessere Arbeitsbedingungen bieten als andere nichtakademische Berufe.
Bündnis „Frauen in MINT-Berufen“
Das Bündnis „Frauen in MINT-Berufen“ wurde am 4. Juli 2011 geschlossen. Mit den fünf neuen Partnern gehören ihm inzwischen insgesamt 48 Partner an: Ministerien, Arbeitgeber-, Branchen- und Berufsverbände, Gewerkschaften, Baden-Württembergischer Industrie- und Handelskammertag, Baden-Württembergischer Handwerkstag, Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit, Frauennetzwerke, Hochschulen, Stiftungen und Kontaktstellen Frau und Beruf. Die Landesinitiative und das Bündnis „Frauen in MINT-Berufen“ leisten ihren Beitrag zu den Zielen der Fachkräfte-Allianz Baden-Württemberg: die Beschäftigung von Frauen zu steigern und die Zahl der Beschäftigten in den MINT-Berufen zu erhöhen.