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Branichtunnel bringt Schriesheim lang ersehnte Entlastung

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Verkehrsminister Winfried Hermann (Bild: © dpa)

„Ein finanzieller Kraftakt“ sei der Branichtunnel bei Schriesheim für das Land gewesen, betonte Verkehrsminister Winfried Hermann bei der symbolischen Verkehrsfreigabe. Die in der Stadt Schriesheim lang ersehnte Ortsumfahrung mit Gesamtkosten in Höhe von rund 92 Millionen Euro war mit dem feierlichen Spatenstich im November 2008 gestartet.

„Auf diese Entlastung haben viele hier lange gewartet. Insbesondere die Anwohner der engen Ortsdurchfahrt werden eine spürbare Verbesserung ihrer Lebensqualität erfahren“, sagte Hermann. „Dabei war dieses Projekt finanziell ein echter Kraftakt für das Land und die Straßenbauverwaltung.“ Ab dem Sonntag ist der Tunnel, und damit die Ortsumfahrung Schriesheim, auch für den Verkehr freigegeben.

Die in der Stadt Schriesheim lang ersehnte Ortsumfahrung mit Gesamtkosten in Höhe von rund 92 Millionen Euro war mit dem feierlichen Spatenstich am 17. November 2008 gestartet. Als eines von vier Großprojekten im Landesstraßenbau erfolgte die Finanzierung aus dem Infrastrukturprogramm „Impulsprogramm Baden-Württemberg“.

Der Neubau der Ortsumfahrung von Schriesheim im Norden der Stadt beginnt an der bestehenden L 536, circa 700 Meter von der Anschlussstelle „Ladenburg/Schriesheim“ an der A 5 entfernt, unterquert die Bundesstraße 3 unmittelbar nördlich der Zufahrt zum Baugebiet „Nord“, durchquert den Berg „Branich“ mit einem Tunnelbauwerk und schließt im Kanzelbachtal etwa auf Höhe der Mälzerei Kling an die bestehende L 536 wieder an. Die Gesamtlänge der Ortsumfahrung beträgt circa 3,3 Kilometer.

Der Branichtunnel wurde am 1. Februar 2012 mit dem Tunnelanschlag begonnen. Der Rohbau des Tunnels wurde größtenteils in bergmännischer Bauweise ausgeführt und war bis Mitte 2015 beendet. Anschließend wurde der Tunnel mit der Betriebstechnik ausgestattet.

Von den 3.325 Metern Gesamtlänge der neuen Ortsumfahrung entfallen 1.796 Meter auf den Tunnel, hiervon wurden 1.576 Meter im bergmännischen Vortrieb hergestellt. Beim Bau des Branichtunnels einschließlich der Fluchtstollen fielen rund 180.000 Kubikmeter Tunnelausbruch an. Neben dem Tunnel als Hauptbauwerk der Gesamtmaßnahme wurden drei Wirtschaftswegbrücken, zwei Unterführungsbauwerke unter der B 3 und der Strecke der Oberrheinischen Eisenbahngesellschaft (OEG) sowie zwei Tunnelbetriebsgebäude errichtet.
Aufgrund der Tunnellänge sind insgesamt fünf Notausgänge, die im regelmäßigen Abstand von 300 Metern angeordnet sind, über Querschläge in seitlich angeordnete Rettungsstollen vorgesehen. Ferner erfordert die Tunnellänge die Anordnung von zwei Nothalte- und Pannenbuchten im Abstand von 600 Metern.

Projektdaten

Historie

  • Genehmigung des Vorentwurfes: 1993
  • Planfeststellung: Einleitung am 30.10.2000
  • Beschluss am 04.10.2004 (nach Klage am 16.03.2006 bestandskräftig)
  • Spatenstich (Bauphase I): 17. November 2008
  • Verkehrsfreigabe: 18. Juni 2016

Straße

  •  Streckenlänge L 536 neu: 3.325 Meter (mit Tunnel)
  • Tunnellänge: 1.796 Meter, hiervon 1.576 Meter im bergmännischen Vortrieb 
  • Tunnelpatin Frau Birgit Ibach-Höfer, Gattin des Schriesheimer Bürgermeisters  Hansjörg Höfer
  • drei Wirtschaftswegbrücken
  • zwei Unterführungsbauwerke
  • zwei Tunnelbetriebsgebäude
  • Neubau des Knotenpunktes am Ostportal (Anbindung der Talstraße)
  • Ausbruchvolumen Tunnel einschließlich Fluchtstollen: circa 180.000 m³
  • Gesamtkosten: circa 92 Millionen Euro
  • Finanzierung als eines von vier Großprojekten im Landesstraßenbau aus  dem Infrastrukturprogramm „Impulsprogramm Baden-Württemberg”

Bauablauf

Bauphase I (Bau der Brücken Leutershauser Straße und Schönauer Straße): 

  • Spatenstich 17.11.2008 durch Herrn Innenminister Rech
  • Brückenbauwerk Schönauer Straße
  • Brückenbauwerk Leutershauser Straße
  • Fertigstellung September 2009
  • Kosten: rund 1,2 Millionen Euro 

Bauphase II (Umbau des Knotenpunktes B 3/L 536/OEG):

Die Bauphase berücksichtigt den zweigleisigen Ausbau der Straßenbahnlinie 5 der Oberrheinischen Eisenbahngesellschaft OEG (Unterführungsbauwerk der OEG). Die Bauphase II ist Voraussetzung für die Andienung der Tunnelbaustelle am Westportal über die neue L 536: 

  • Baubeginn 2009
  • Streckenneubau bis zum Tunnelportal West circa 1.300 Meter
  • Brückenbauwerk Wirtschaftswegbrücke westlich der B 3
  • Brückenbauwerk B 3
  • Brückenbauwerk OEG
  • Pumpwerk zur Straßenentwässerung
  • Fertigstellung Dezember 2012
  • Kosten circa 10,3 Millionen Euro 

Bauphase III (Tunnelrohbau): 

  • Veröffentlichung der Ausschreibungsunterlagen 15.10.2010
  • Tunnelanschlag am 01.02.2012 durch Frau Staatssekretärin Dr. Splett
  • Tunnelrohbau (der Vortrieb erfolgt von West nach Ost mit Tunnelbaggern (circa zehn Prozent der Länge) und im Sprengvortrieb (circa 90 Prozent)
  • Bau der Betriebsgebäude, Notausgänge, Fluchtstollen
  • Straßenbau und Umbau Knoten Ost bei der Mälzerei Kling
  • Verlegung von Ver- und Entsorgungsleitungen
  • Fertigstellung Mitte 2015
  • Kosten circa 61 Millionen Euro 

Bauphase IV (Ausstattung des Tunnels mit der Betriebstechnik):

  • Baubeginn Mitte 2015
  • Elektrotechnische Tunnelausstattung
  • Aufbau wegweisende Beschilderung
  • Fertigstellung Mitte Juni 2016
  • Kosten circa 14,2 Millionen Euro

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