Der Begleitausschuss für das EU-Strukturförderprogramm „Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung” (RWB) in Schwäbisch Gmünd die „eule gmünder wissenswerkstatt” – ein EU-Leuchtturmprojekt besichtigt.
„Technik zum Anfassen und Ausprobieren ist der beste Weg, um Kinder und Jugendliche für naturwissenschaftliche und technische Berufe zu gewinnen. Solche Projekte sind zukunftsweisend bei unseren Anstrengungen, dem zunehmenden Fachkräftemangel im Land zu begegnen”, sagte Ministerialdirektor Wolfgang Reimer am Mittwoch (24. September) zur Sitzung des Begleitausschusses für das RWB-EFRE-Programm (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) in Schwäbisch Gmünd in den Räumlichkeiten des EU-Leuchtturmprojekts „eule gmünder wissenswerkstatt”. Die EFRE-Förderung biete spannende Chancen für das Land und die Wirtschaft in der Fläche. Dies zeige die gmünder wissenswerkstatt in besonderem Maße.
Mit dem Projekt, das der Verbesserung der Ausbildungsquote von Jugendlichen dienen, die Begeisterung für Naturwissenschaft und Technik wecken und ihr Interesse an Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik – den so genannten MINT-Berufe (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) – fördern soll, wird seit April 2014 eines von insgesamt vier bewilligten EU-Leuchtturm-Projekten (EULE) zur innovativen Stadt- und Kommunalentwicklung in Baden-Württemberg betrieben. In der eule gmünder wissenswerkstatt werden Kurse für Schülerinnen und Schüler zu den Themen Umwelt, Technik und Mobilität sowie ein Technikbaum, an dem naturwissenschaftliche Abläufe anschaulich dargestellt werden, angeboten.
Gemeinsam mit einem Netzwerk aus Schulen, Hochschulen, ortsansässigen Betrieben, engagierten Bürgerinnen und Bürgern sowie den Umlandgemeinden von Schwäbisch Gmünd wird der Betrieb der Einrichtung nachhaltig gesichert. Das Gebäude der gmünder wissenswerkstatt besteht aus einem ehemaligen Güterabfertigungsgebäude mit einer historischen Lagerhalle und einem Neubau mit insgesamt mehr als 1.000 Quadratmeter Fläche. Im renovierten Güterabfertigungsgebäude werden kleinere Veranstaltungen und Schulungen abgehalten. Der Neubau wird dafür genutzt, Maschinen und Installationen zu Demonstrationszwecken aufzustellen.
„Damit geht dieses Leuchtturmprojekt in herausragender Weise wichtige Zukunftsfragen an”, sagte Reimer. Davon konnten sich die Mitglieder des Begleitausschusses bei der im Anschluss an die Sitzung durchgeführten Projektbesichtigung überzeugen und sich ein Bild davon machen, was ein EU-Leuchtturmprojekt ausmacht. Zuvor genehmigte der Begleitausschuss den jährlichen Bericht über die Umsetzung des Programms, an der das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft, das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst sowie das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft beteiligt sind. Der Begleitausschuss ist mit Vertretern der Wirtschafts-, Wissenschafts-, Sozial-, Kommunal- und Umweltpartner sowie der Verwaltung des EFRE-Programms in Baden-Württemberg besetzt.
Das Projekt eule gmünder wissenswerkstatt hat ein Gesamtinvestitionsvolumen von 6,4 Millionen Euro; bezuschusst wird es mit 3,2 Millionen Euro aus Mitteln der Europäischen Union und mit 1,9 Millionen Euro aus Landesmitteln. Im Rahmen der Landesgartenschau 2014 wird die eule gmünder wissenswerkstatt der breiten Öffentlichkeit vorgestellt.
Hintergrundinformation:
Die Europäische Union und Baden-Württemberg fördern im Rahmen des Strukturförderprogramms „Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung (RWB)” als Teil des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in der Förderperiode 2007 bis 2013 die Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität des Standorts Baden-Württemberg sowie die Schaffung von Beschäftigung auf regionaler Ebene. Das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz ist die Verwaltungsbehörde für das EFRE-Programm, das gemeinsam mit dem Ministerium für Wirtschaft und Finanzen, dem Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft und dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst umgesetzt wird.
Der Begleitausschuss ist zuständig für die Überwachung und Begleitung des Programms in Baden-Württemberg. Er prüft und billigt die Kriterien für die Auswahl der kofinanzierten Vorhaben und billigt bei Bedarf die Überarbeitung dieser festgelegten Kriterien im Zuge des Programmverlaufs. Zudem überprüft der Begleitausschuss die Durchführung des Programms während der Förderperiode.
Im Ausschuss sind neben der Verwaltung Wirtschafts-, Wissenschafts-, Sozial-, Kommunal- und Umweltpartner sowie die Europäische Kommission vertreten.
Für die zum 01. Januar 2014 begonnene nächste siebenjährige Förderperiode wurde ein neues Programm mit neuen Strukturen aufgelegt. Die Strukturpolitik soll noch stärker zur Europäischen Wachstumsstrategie „Europa 2020” beitragen, die auf innovatives, nachhaltiges und integratives Wachstum setzt. Mit dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung 2014 bis 2020 richten die Europäische Union und das Land Baden-Württemberg den Fokus auf die Stärkung von Forschung, technologischer Entwicklung und Innovation sowie die Förderung der Bestrebungen zur Verringerung der Kohlendioxid-Emissionen. Im neuen Programm mit dem Titel „Innovation und Energiewende” fördern das Land und die Europäische Union Projekte im Wert von rund 500 Millionen Euro.
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