Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid hat gemeinsam mit den Partnern des „Bündnis’ zur Stärkung der beruflichen Ausbildung in Baden-Württemberg“ - Wirtschaftsorganisationen und Gewerkschaften - den heute (30.10.) veröffentlichten Ausbildungsmarktbericht der Bundesagentur für Arbeit zum Ausbildungsjahr 2013 kommentiert.
Wirtschaftsminister Schmid sagte: „Wir müssen noch mehr Jugendlichen den direkten Einstieg von der Schule in eine Ausbildung ermöglichen. Dabei sind nicht nur die unversorgten Jugendlichen in den Blick zu nehmen, sondern auch die Gruppe der Bewerber, die zwar - zumeist an beruflichen Schulen - eine Alternative gefunden haben, aber ihren Wunsch nach einem Ausbildungsplatz aufrecht erhalten.“ Der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag, der Baden-Württembergische Handwerkstag und die baden-württembergischen Arbeitgeberverbände weisen auf die beträchtliche Zahl der offenen Ausbildungsplätze hin und auf die Schwierigkeiten zahlreicher Betriebe in verschiedenen Branchen, ihre Ausbildungsplätze mit geeigneten Bewerbern zu besetzen.
Der DGB betont, dass die Zahl der bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten Ausbildungsplätze nicht ausreicht, um allen Bewerbern ihren Wunsch nach einer Ausbildung erfüllen zu können. Widersprüchlich sei, dass die Zahl der gemeldeten Ausbildungsplätze sinke, obwohl in verschiedenen Branchen ein drohender Fachkräftemangel beklagt werde. Wirtschaftsminister Schmid ergänzte: „Derzeit finden erstmals gemeinsame Vermittlungsaktionen direkt an den beruflichen Schulen statt. Dabei informieren Berufsberater der Arbeitsagenturen und Kammervertreter an beruflichen Schulen über offene Ausbildungsplätze, um Jugendliche noch kurzfristig in eine duale Ausbildung zu vermitteln. Damit sollen alle diejenigen, die weiterhin einen betrieblichen Ausbildungsplatz suchen, aber bisher erfolglos waren, noch kurzfristig eine Chance auf Ausbildung erhalten.“
Steigerung der Attraktivität und Qualität der dualen Ausbildung
Die Partner setzen sich gemeinsam dafür ein, dass Betriebe die angebotenen Unterstützungsleistungen - z.B. assistierte Ausbildung oder ausbildungsbegleitende Hilfen - stärker nutzen, um auch schwächeren Jugendlichen eine Berufs- und Lebensperspektive zu eröffnen. Die Zahl der bei der Bundesagentur gemeldeten Ausbildungsplätze reicht derzeit trotz aller Bemühungen der Bündnispartner nicht aus, um die rechnerische Lücke zu schließen. Allerdings bildet diese nur einen Teil des Ausbildungsmarktes ab. Zudem ist der Anteil der angebotenen betrieblichen Plätze im Rahmen des Dualen Studiums in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Die Bündnispartner appellieren an die Unternehmen, alle freien Ausbildungsplätze bei den Agenturen für Arbeit zu melden. Darüber hinaus könnten durch eine weitere Steigerung der Attraktivität und Qualität der dualen Ausbildung mehr Jugendliche für eine Ausbildung gewonnen werden.