Soziales

Altpeter sagt Armut in Baden-Württemberg den Kampf an

Ministerin Katrin Altpeter

Mit einem ganzen Maßnahmenbündel für gute und sichere Arbeit will Sozialministerin Katrin Altpeter Armut in Baden-Württemberg bekämpfen und die Teilhabe von Benachteiligten fördern.

„Auch im vermeintlich reichen Baden-Württemberg gibt es zu viele Menschen, die aufgrund von Arbeitslosigkeit oder zu geringem Einkommen von der Gesellschaft ausgegrenzt sind“, sagte die Ministerin am Donnerstag bei einer öffentlichen Veranstaltung der SPD in der Jugendkirche in Mannheim-Waldhof. Deshalb sei es das Ziel der Landesregierung, Baden-Württemberg zu einem Musterland für gute und sichere Arbeit zu machen.

Auch wenn Baden-Württemberg auf dem Arbeitsmarkt vergleichsweise gut dastehe, sind mehr als 60.000 Langzeitarbeitslose aus Sicht der Ministerin einfach zu viel. Mit dem Landesprogramm „Gute und sichere Arbeit“, will sie diesen Menschen neue Chancen bieten. Das Programm, für das allein in diesem Jahr 5 Mio. Euro Landesmittel und für 2012 bis 2014 zusätzliche 20 Mio. Euro Mittel aus dem Europäischen Sozialfond zur Verfügung stehen, umfasst fünf Bausteine für unterschiedliche Zielgruppen. Dabei geht es besonders um Menschen mit mehreren Vermittlungshemmnissen, wie beispielsweise ältere Arbeitslose mit teils chronischen Erkrankungen, aber auch jüngere Arbeitslose ohne Ausbildung oder mit Sucht- oder schlicht Sprachproblemen. „Wir brauchen unkonventionelle Ansätze, um denen zu helfen, die mit besonderen Schwierigkeiten bei der Arbeitsplatzsuche oder bei der Ausbildung zu kämpfen haben“, erklärte die Ministerin.

Bundesweit einzigartig ist der Ansatz, durch einen Passiv-Aktiv-Tausch modellhaft einen sozialen Arbeitsmarkt zu entwickeln. Dabei werden passive Leistungen für die Langzeitarbeitslosen wie etwa die kommunalen Kosten für Unterkunft und Heizung zu Förderungen aktiviert. Die Arbeitgeber erhalten finanzielle Zuschüsse für die Einstellung der Arbeitssuchenden. „Wir wollen Arbeit anstatt Arbeitslosigkeit finanzieren und Arbeitslosen durch die Integration in den ersten Arbeitsmarkt wieder eine Perspektive bieten“, erklärte Sozialministerin Altpeter.

Mannheim sei bei der Umsetzung des Projekts ein wichtiger Partner. Von den 562 allein im ersten Jahr geförderten Plätzen in Baden-Württemberg habe die Stadt die meisten Plätze beantragt und auch erhalten. Zudem sei es in Mannheim gelungen, 42 der insgesamt 51 Plätze für Langzeitarbeitslose in der freien Wirtschaft anzusiedeln, lobte die Ministerin.

Bundesratsinitiative zum Mindestlohn

Über das Landesprogramm hinaus hat die Landesregierung der Ministerin zufolge zahlreiche Initiativen in den Bundesrat eingebracht, um gering bezahlte Beschäftigung zurückzudrängen und faire Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt durchzusetzen. Gemeinsam mit anderen Ländern wird Baden-Württemberg am 1. März erneut eine Gesetzesinitiative zur Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns von mindestens 8,50 Euro in den Bundesrat einbringen. „Auch damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Vermeidung und Überwindung von Armut“, sagte die Ministerin. Es könne nicht sein, dass jemand 40 Stunden die Woche arbeitet und von seinem Lohn nicht einmal seine Familie ernähren kann.

Altpeter: „Mit einem Mindestlohn stellen wir sicher, dass Menschen von ihrer Arbeit leben können. Damit beugen wir schon heute der Altersarmut von morgen vor und sorgen gleichzeitig für faire Wettbewerbsbedingungen für unsere Unternehmen. Denn die Firmen, die ihren Mitarbeitern heute schon anständige Löhne zahlen wollen, müssen wir vor Dumpingwettbewerb schützen.“

Weitere Stationen des Besuchs von Ministerin Altpeter in Mannheim

Erste Station der Ministerin in Mannheim war ein Gespräch mit Oberbürgermeister Kurz über aktuelle Fragen der zweitgrößten Stadt des Landes. Im Anschluss tauschte sie sich mit Verantwortlichen des Quartiersmanagements der Neckarstadt West über den Umgang mit einer zunehmenden Armutswanderung aus Osteuropa aus. Am Nachmittag traf sich die Ministerin mit Vertretern von PLUS – Psychologische Lesben- und Schwulenberatung Rhein-Neckar e.V. und informierte sich über die breit aufgestellte Arbeit und die Programme der Initiative.

Weitere Meldungen

Euro-Banknoten und -Münzen
  • Haushalt

Rechtsgutachten zur Haushaltspraxis im Land

Spielkarte mit "AAA" als Rating in BW
  • Haushalt

Baden-Württemberg weiter mit hoher Kreditwürdigkeit

Im Wasser einer renaturierten Moorfläche spiegelt sich die Sonne. (Foto: © dpa)
  • Naturschutz

Erwerb natur- und klimaschutzwichtiger Flächen

Hände von Personen und Unterlagen bei einer Besprechung an einem Tisch.
  • Entlastungsallianz

Erstes Entlastungspaket für Bürokratieabbau vorgelegt

  • Podcast

Cäshflow #17: Von Haushaltslagen und Notlagen

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 12. Dezember 2023

Euro-Banknoten und -Münzen
  • Haushalt

Externes Gutachten zum Haushaltsurteil des Bundesverfassungsgerichts

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 21. November 2023

Europastaatssekretär Florian Hassler (Mitte) mit dem Präsidenten der Region Lombardei, Attilio Fontana (vierter von links), und der Delegation
  • Europa

Hassler auf Delegationsreise in Mailand

Euro-Banknoten und -Münzen
  • Finanzen

Land begrüßt Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz

Euro-Banknoten
  • Steuerschätzung

Land muss 2023 mit weniger Steuereinnahmen rechnen

Euro-Banknoten
  • Haushalt

Besseres Ratingergebnis für das Land

Ein Neubaugebiet von Weissach
  • Steuern

Kulanzfrist für Grundsteuer läuft ab

Euro-Banknoten und -Münzen
  • Wirtschaft

Kritik an Entwurf für Bundeshaushalt 2024

Die Publikation "Leistungsbilanz der Oberfinanzdirektion Karlsruhe und der Behörden ihres Zuständigkeitsbereichs"
  • Steuern

Bilanz der Steuerverwaltung für 2022

Der geplante Laborneubau der LUBW in Karlsruhe mit Photovoltaikelementen an der Fassade.
  • Vermögen und Hochbau

993 Millionen Euro in landes­eigene Immobilien investiert

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (links) und Dr. Cornelia Ruppert (rechts)
  • Präsidentschaft

Amtswechsel beim Landesrechnungshof

Neubau Finanzamt Offenburg Außenansicht
  • Vermögen und Bau

Neubau Finanzamt Offenburg fertiggestellt

Spielkarte mit "AAA" als Rating in BW
  • Haushalt

Top-Rating AAA für das Land

Green Bond BW
  • Finanzmarkt

Hohes Investoreninteresse am dritten Green Bond BW

Antrag auf Wohngeldantrag
  • Wohngeld

Land weitet Aufwendungen für Wohngeld aus

Ein Neubaugebiet von Weissach
  • Steuern

Kulanzzeit zur Abgabe der Grundsteuererklärung endet bald

Außenaufnahme des Rechnungshofs Baden-Württemberg in Karlsruhe (Bild: © dpa).
  • Rechnungshof

Cornelia Ruppert soll Rechnungshof-Präsidentin werden

Euro-Banknoten und -Münzen
  • Steuern

Mai-Steuerschätzung: Einnahmen sinken

Kinder aus dem ukrainischen Schaschkiw sitzen nach ihrer Ankunft mit dem Zug am Berliner Hauptbahnhof auf Bänken.
  • Flüchtlingshilfe

Land geht in Vorleistung für kommunale Flüchtlingshilfe