Anlässlich der heutigen (21. September) Verleihung des 17. Christoph-Martin-Wieland-Übersetzerpreises an Burkhart Kroeber hat Kunststaatssekretär Jürgen Walter die Bedeutung der literarischen Übersetzung für den interkulturellen Austausch betont. „Angesichts weltweiter Kommunikationsmöglichkeiten kann Literatur helfen, das gegenseitige Verständnis und den Dialog zu fördern. Die Arbeit der Übersetzerinnen und Übersetzer ist deshalb nicht hoch genug einzuschätzen. Der Christoph-Martin-Wieland-Übersetzerpreis soll den Respekt vor dieser wichtigen kulturellen Leistung ausdrücken und kreative Freiräume für weitere Projekte ermöglichen.“
Burkhart Kroeber erhält den mit 12.000 Euro verbundenen Preis für seine Übersetzung "Die unsichtbaren Städte" von Italo Calvino. Der Staatssekretär würdigte den Preisträger als ausgewiesenen Kenner der italienischen Literatur, der mit seiner Arbeit neue Maßstäbe setze. Gleichzeitig dankte Walter dem Freundeskreis für die internationale Förderung literarischer und wissenschaftlicher Übersetzungen e.V. für die Organisation und Vergabe des Preises sowie der Kommunalen Wieland-Stiftung der Stadt Biberach und der Jury für ihr Engagement.
Die literarische Übersetzung sei mehr als nur der Transfer von einer Sprache in eine andere, so Walter. Als komplexes Medium ermögliche sie die Begegnung von Kulturen und erschließe den Leserinnen und Lesern die Literaturen anderer Länder. Die Übersetzerförderung sei deshalb in Baden-Württemberg fester Bestandteil der Literaturförderung. „Neben dem Christoph-Martin-Wieland-Übersetzerpreis und der Vergabe mehrerer Stipendien in Höhe von 22.000 Euro jährlich engagiert sich das Land mit den baden-württembergischen Übersetzertagen, die alle zwei Jahre an einem anderen Ort stattfinden.“
Der 1979 ins Leben gerufenen Christoph-Martin-Wieland-Übersetzerpreis wird alle zwei Jahre vergeben. Ausgezeichnet werden herausragende Übersetzungen von literarischen Werken ins Deutsche; die Literatursparten wechseln. Der Preis knüpft an Christoph Martin Wieland (1733-1813) an, der lateinische und griechische Klassiker und insbesondere Dramen von Shakespeare übersetzte. Finanziert wird die mit 12.000 Euro dotierte Auszeichnung vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg. Die Ausschreibung erfolgt durch den Freundeskreis zur internationalen Förderung literarischer und wissenschaftlicher Übersetzungen e.V.
Zu den bisherigen Preisträgern gehören Fritz Vogelgsang, Heinz Riedt, Klaus Reichert, Karl Dedecius, Gerd Henniger, Renate Orth-Gutmann, Holger Fliessbach, Birgitta Kicherer, Berthold Zilly, Christa Schuenke, Maja Pflug, Frank Günther, Anke Caroline Burger, Petra Willim und Dorothea Trottenberg und Gisela Kraft.
Quelle:
Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg