Stuttgart - Warnstreiks von tausenden Bus- und Bahnfahrern haben am Dienstag erneut den Nahverkehr in acht baden-württembergischen Städten lahmgelegt. Viele Zufahrtsstraßen in Stuttgart, Karlsruhe, Freiburg, Konstanz, Heilbronn, Esslingen, Baden-Baden und Pforzheim waren am Morgen verstopft. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi mussten 1,5 Millionen Pendler erneut auf Autos oder andere Verkehrsmittel umsteigen.
Es waren deutlich mehr Autos auf den Straßen unterwegs als sonst, berichtete die Polizei. Ein Chaos blieb aber aus. Insgesamt sei die Verkehrslage nicht mehr so angespannt gewesen wie beim Auftakt des Warnstreiks am Montag, teilte die Karlsruher Polizei mit.
Der Ausstand soll in der Nacht zum Mittwoch enden. «Wir bereiten uns aber auch auf eine längere Auseinandersetzung vor», sagte Verdi-Verhandlungsführer Rudolf Hausmann. Er forderte den Kommunalen Arbeitgeberverband auf, mit einem verbesserten Angebot an den Verhandlungstisch zu zurückzukehren. Die Arbeitgeber kritisierten den Ausstand als «völlig überzogen».
Die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im kommunalen Nahverkehr sind festgefahren. Die Gewerkschaft verlangt kürzere Schichten, volles Weihnachtsgeld, 30 Tage Urlaub für alle unabhängig vom Alter sowie Vorteile speziell für Verdi-Mitglieder.
Die Gewerkschaftsmitglieder wurden zur Urabstimmung aufgerufen. Stimmen mehr als 75 Prozent zu, ist der Weg für einen unbefristeten Streik frei. Am Mittwochvormittag soll das Ergebnis bekanntgegeben werden. Die Verdi-Tarifkommission will am Donnerstag das weitere Vorgehen beschließen.
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dpa/lsw