Eine Tour durch die Länder des Donauraums der etwas anderen Art unternimmt Peter Friedrich, Minister für Bundesrat, Europa und internationale Angelegenheiten: In sieben Tagen fährt er vom 28. Mai bis zum 3. Juni mit dem Fahrrad und dem Kleinbus von Ulm bis ans Eiserne Tor an der serbisch-rumänischen Grenze. Friedrich: „Ich möchte im direkten Austausch mit Regierungen, Expertinnen und Experten und Bürgerinnen und Bürgern die Probleme und die Chancen der Region aus einer anderen Perspektive kennenlernen.“
Von Ulm nach Bratislava (28. und 29. Mai)
An den ersten beiden Tagen der Tour legte Europaminister Peter Friedrich bereits etwa 130 Kilometer mit dem Fahrrad zurück. Am Montag war auch eine Teilstrecke mit der Fähre auf der Donau dabei, am Dienstag überquerte er dann die Grenze zwischen Österreich und der Slowakei. Zwischen den Fahrrad-Etappen konnte Friedrich gleich mehrere Termine absolvieren: Dem großen Startschuss vor dem Ulmer Rathaus mit dem Oberbürgermeister Ivo Gönner folgte in Linz ein Abendessen mit dem Vorstand des Instituts für Europarecht an der Johannes Kepler-Universität, Prof. Dr. Franz Leidenmühler, und ein Treffen mit dem Planungsdirektor der Stadt Wien, Dr. Kurt Puchinger. Daneben standen ein Gespräch im österreichischen Außenministerium mit dem Generalsekretär Dr. Johannes Kyrle sowie ein Treffen in der deutschen Botschaft in Bratislava auf dem Programm.
Am heutigen Vormittag (29. Mai) kam es dann zum ersten Zusammentreffen mit Vertretern der neuen slowakischen Regierung, den Staatssekretären Frantisek Palko und Peter Javorcik. Minister Friedrich und seine Begleitgruppe radeln jetzt weiter in Richtung Ungarn.
Von Bratislava nach Budapest (30. Mai)
Den Tag begann Europaminister Peter Friedrich in Bratislava bei einem Arbeitsfrühstück mit dem Staatssekretär im Verkehrsministerium, Frantisek Palko und dem Staatssekretär im Außenministerium, Peter Javorcik. Die Gesprächspartner diskutierten die Zusammenarbeit beim Verkehrsträger Donau, der beruflichen Bildung und bei der Energie. Minister Friedrich: „Vor allem eine Kooperation beim Ausbau dualer Ausbildungswege lohnt sich, um Perspektiven für junge Menschen durch die EU und Donauraumstrategie zu schaffen.“
Dann ging es weiter nach Esztergom, eine 31.000-Einwohner-Stadt im Norden Ungarns. Es folgte eine Radetappe nach Budapest mit nur 15 Kilometer Länge – der Termindruck erlaubte leider nur wenige Eindrücke von der malerischen Strecke. Im ungarischen Außenministerium traf Minister Friedrich zu Gesprächen auf die Staatsministerin Eniko Györi und auf Balász Medyessy, dem NCP der Donauraumstrategie Ungarn.
Am Abend gab es dann ein beeindruckendes Treffen mit György Konrád, dem berühmten Schriftsteller und Dissidenten. Konrád sagte mahnend zur Situation in Ungarn: "Demokratie ist verletzbar und zerbrechbar." In ihrem Gespräch stellten Friedrich und Konrád ihre gemeinsame Bewunderung für das Lebenswerk Hermann Scheers fest, dem 2010 verstorbenen, ehemaligen Mitglied des SPD-Bundesvorstandes.
Von Budapest nach Vukovar (31. Mai)
Am vierten Tag der Donauradtour des Ministers stand Kroatien im Mittelpunkt. Nach dem Transfer von Ungarn über den Grenzübergang Knezevo, wurde Minister Friedrich von der Leiterin des Kulturreferats der Deutschen Botschaft in Zagreb, Daniela Scheetz, begrüßt.
Weiter ging es in Richtung des eindrucksvollen Naturschutzgebietes Kopacki Rit. Hier traf Minister Friedrich auf Mitglieder der deutschen Gemeinschaft in Osijek. Am gemeinsamen Mittagessen nahmen unter anderem der Honorarkonsul Ivica Skojo, der Vorsitzende der Deutschen Landsmannschaft der Donauschwaben (DG), Zorislav Schönberger, die Geschäftsführerin der DG, Renata Trischler sowie der Vorsitzende der Deutsch-Kroatischen Gesellschaft Osijek, Drazen Kusen, teil. Minister Friedrich: „Die Minderheiten haben eine wichtige Botschafterfunktion für das Zusammenwachsen der Donauregion. Und die Deutsche Landsmannschaft der Donauschwaben ist sehr engagiert für den Erhalt einer jahrhundertelange Siedlungs- und Kulturgeschichte.“
Mit dem Fahrrad ging es dann durch das Naturschutzgebiet bis in die Stadt Osijek und weiter in das 32.000 Einwohner große Vukovar, im äußersten Osten des Landes, an der Grenze zu Serbien. Der Minister traf Vertreter der Stadt und legte einen Kranz an der Grabstelle Ovcara nieder. Die Region um Vukovar war während des Kroatien-Krieges von 1991 bis 1995 ein besonders stark umkämpftes Gebiet und leidet noch heute unter den Spätfolgen der Auseinandersetzungen. Für viele Teilnehmer der Gedenkveranstaltung war dies ein sehr persönlicher Moment, die Erinnerung an die Schrecken des Krieges sind in der Region noch sehr präsent.
Nach Gesprächen mit Vertretern der Gespanschaft Vukovar-Srijem ließen Minister Friedrich und seine Mitreisenden den ereignisreichen Tag bei einem Abendessen mit Bürgerinnen und Bürgern von Osijek ausklingen.