Im Internet sind Kinder in Gefahr, von Erwachsenen mit pädophilen Interessen kontaktiert zu werden. Baden-Württemberg will bei der Justizministerkonferenz in dieser Woche eine Beschlussvorlage vorlegen, um Kinder besser vor sexueller Anmache im Netz zu schützen.
Justizminister Rainer Stickelberger will Kinder besser vor sexueller Anmache im Internet schützen. Eine entsprechende Beschlussvorlage will das Land bei der Justizministerkonferenz in dieser Woche im saarländischen Perl vorlegen. Die Bundesregierung müsse eine EU-Richtlinie zur Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs von Kindern endlich umsetzen.
In Chatrooms, sozialen Netzwerken und auch Online-Spielen mit Chatfunktion sind Kinder in Gefahr, von Erwachsenen mit pädophilen Interessen kontaktiert zu werden. Dabei geben die Erwachsenen oftmals vor, selbst noch Kinder oder Jugendliche zu sein - um sich auf diese Weise das Vertrauen zu erschleichen. Ziel solcher Kontaktaufnahmen ist beispielsweise, dass die Kinder an sich selbst sexuelle Handlungen vornehmen und daran den Chatpartner durch Bildübertragung teilhaben lassen. Einige Erwachsene bauen den Kontakt zu Kindern übers Netz auch auf, um ein reales Treffen mit ihnen zu arrangieren und sie sexuell zu missbrauchen.
Stickelberger sagte dazu am Montag: „Das sogenannte Cyber-Grooming ist keine seltene Erscheinung, sondern kommt häufig vor. Dass sich Pädophile dabei in Onlineforen und Onlinespiele einschleichen, die speziell für Kinder gemacht sind, ist besonders perfide und sehr gefährlich.”
Zwar seien viele Verhaltensweisen bereits strafbar – etwa wenn Kinder veranlasst werden, Nacktfotos von sich zu versenden oder wenn Kindern pornografische Aufnahmen übermittelt werden. Trotzdem seien weitere Maßnahmen zum Schutz der Kinder nötig, erklärte Stickelberger. Vor allem gehe es darum, dass jegliche einschlägige Kontaktaufnahmen zu Kindern strafbar werden.
Quelle:
dpa/lsw