Soziales

Bessere Pflege zuhause

Die Bewohnerin (r) einer Wohngemeinschaft für Senioren unterhält sich bei Kaffee und Kuchen mit ihren Gästen (Bild: © dpa).

Die Landesregierung reformiert das Landespflegegesetz. Ziel ist es, dass jeder Pflegebedürftige an seinem Wohnort ein passendes Angebot finden und so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden bleiben kann. Beruf und Pflege von Angehörigen sollen besser miteinander vereinbart werden können. Das Gesetz soll die Beratung verbessern und Pflege- und Gesundheitsdienste vor Ort stärker vernetzen.

2015 lebten mehr als 328.000 Pflegebedürftige in Baden-Württemberg. Das sind 56 Prozent mehr als noch 1999. Durch den demographischen Wandel wird die Zahl in den kommenden Jahren weiter steigen. Mehr als die Hälfte der Pflegebedürftigen wird dabei von Angehörigen betreut, von denen wiederum knapp zwei Drittel erwerbstätig sind. Bis 2030 werden die meisten Pflegebedürftigen ausschließlich von ihren Angehörigen versorgt werden.

Bessere Vereinbarkeit von Pflege und Beruf

„Die meisten Bürgerinnen und Bürger in unserem Land wollen so lange es geht in ihrem gewohnten Umfeld wohnen bleiben, auch mit Unterstützungs- oder Pflegebedarf. Mit den Eckpunkten zu einem neuen Landespflegegesetz greifen wir diesen Wunsch auf“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Die Pflege in Baden-Württemberg solle zukunftsfest ausgebaut werden.

„Mit dem Landespflegegesetz schaffen wir vor Ort die Strukturen, um pflegende Angehörige zu entlasten und die Vereinbarkeit von Pflege und Erwerbstätigkeit möglich zu machen“, sagte der Minister für Soziales und Integration, Manne Lucha. Menschen mit Unterstützungsbedarf und ihre pflegenden Angehörigen bräuchten eine breite Palette vielfältiger und miteinander vernetzter Angebote und Strukturen. „Wir wollen deshalb nicht nur die ambulante und teilstationäre Pflege stärken, sondern auch landesweit die Beratung in Sachen Pflege verbessern“, so Lucha. Weg von den vollstationären Pflegeheimplätzen, hin zu wohnortnahen, unterstützenden Wohnformen sowie mehr Kurzzeit-, Tages- und Nachtpflege.

Pflegekonferenzen aller Akteure

Mit dem neuen Landespflegegesetz sollen Kommunen eigene Pflegekonferenzen einrichten, mit denen die pflegerische Versorgung besser koordiniert und Leistungsangebote vor Ort besser vernetzt werden sollen. Diese Pflegekonferenzen setzen sich aus Vertretern aller Beteiligten zusammen, wie der Kommune, Pflegeeinrichtungen, Pflegekassen sowie Pflegebedürftigen. „Die Kommunen vor Ort können am besten beurteilen, welche Angebote und Strukturen für eine wohnortnahe Pflege bereits vorhanden sind und welche noch aufgebaut werden müssen“, begründete Sozialminister Lucha den Schritt.

Pflegeberatungsstellen der Kommunen sollen Bürgern zukünftig ‚Beratung aus einer Hand‘ anbieten. Das beinhaltet zum Beispiel Altenhilfe, Eingliederungshilfe, öffentlicher Gesundheitsdienst, rechtliche Betreuung, behindertengerechte Wohnangebote, öffentlicher Nahverkehr sowie Förderung des bürgerschaftlichen Engagements.

Pflegestützpunkte in den Kommunen

Kommunen erhalten das Initiativrecht zur Errichtung von Pflegestützpunkten. Hier können die Kommunen, die diese Möglichkeit wahrnehmen, Bürgerinnen und Bürger unabhängig und kostenlos über Pflege- und Unterstützungsangebote vor Ort beraten. Damit können die Kommunen ein Angebot schaffen, das Pflegebedürftigen und deren Angehörigen direkt vor Ort kompetent hilft.

Außerdem soll das Gesetz die Zusammenarbeit von verschiedenen Akteuren im Gesundheits- und Pflegewesen, wie Pflegeeinrichtungen, Krankenhäusern und Pflegekassen, verbessern. Beispielsweise sollen klare Vereinbarungen einen reibungslosen Übergang von einer Krankenhaus- oder Rehabilitationsbehandlung in die anschließende Pflege regeln. Darüber hinaus sollen ambulante, teil und vollstationäre Pflege und Unterstützungstrukturen nahtlos ineinandergreifen.

Pressemitteilung: Landesregierung stärkt wohnortnahe Pflegestrukturen

Quelle:

/red

Weitere Meldungen

Ein Schild mit der Aufschrift "Universitätsklinikum" steht in Mannheim an einer Einfahrt zum Universitätsklinikum.
  • Krankenhausreform

Kartellamt gegen Zusammenschluss der Uniklinika Heidelberg und Mannheim

Hühnerstall
  • Baurecht

Mobile Geflügelställe benötigen bald keine Baugenehmigung mehr

Pressekonferenz im Innenministerium
  • Innenverwaltung und Polizei

Ergebnisse der Stabsstelle moderne Führungs- und Wertekultur

Präsident des Oberlandesgerichts Karlsruhe Jörg Müller (links), Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges (rechts) und Präsident des Landgerichts Heidelberg außer Dienst Helmut Perron (rechts)
  • Justiz

Präsident des Landgerichts Heidelberg in den Ruhestand verabschiedet

Ein Mann joggt entspannt und gut gelaunt über eine Straßenkreuzung in einem Wohngebiet. Parallel zu ihm fahren Radfahrerinnen und Radfahrer an ihm vorbei.
  • Fuss- und Radverkehr

Neue Rad- und Fußgängerbrücke in Heidelberg

ELR Gemeinde
  • Ländlicher Raum

ELR fördert unterjährig 129 Projekte

Minister Hermann steht vor einem Gleis, das vom Unwetter zerstört wurde.
  • Verkehr

Neue Förderregeln für Infrastruktur der Kommunen

Dr. Florian Stegmann, Staatsminister und Chef der Staatskanzlei Baden-Württemberg, bei seiner Rede.
  • Künstliche Intelligenz

Mit dem neuen F13 in die Verwaltung der Zukunft

Eine Laborantin untersucht Lebensmittel im Chemischen- und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart. (Foto: © dpa)
  • Verbraucherschutz

Jahresbericht der Lebensmittelüberwachung

Das Logo von Invest BW
  • Invest BW

Förderaufruf zu Klimaschutz und Digitalisierung

Minister Peter Hauk (2. von rechts) erhält den Ehrenpreis der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald
  • Forst

Hauk erhält Ehrenpreis für Verdienste um den Wald

von links nach rechts: Präsident des Oberlandesgerichts Karlsruhe Jörg Müller, Präsidentin des Landgerichts Freiburg Dorothee Wahle, Ministerialdirektor Elmar Steinbacher
  • Justiz

Neue Präsidentin des Landgerichts Freiburg

Drei Kinder stehen lachend um ein Spielgerät beim Klosterpark Adelberg.
  • Familie

Mit dem Landesfamilienpass in die Sommerferien starten

Typischer Grauammer-Lebensraum in strukturreicher Agrarlandschaft
  • Naturschutz

Bewerbungen für Naturschutz­projekte ab sofort möglich

Ein Maurer arbeitet mit Zement und Mörtel an einer Ziegelwand.
  • Baurecht

Bauen schneller und einfacher machen

Datenarbeit und Tablet, Laptop mit Architekturprojekt auf der Baustelle am Schreibtisch im Büro.
  • Raumordnungsplanung

Planungsverfahren effizienter und flexibler machen

von links nach rechts: Staatssekretär Thomas Blenke, Polizeivizepräsident Jürgen Schäberle und Landespolizeipräsidentin Dr. Stefanie Hinz
  • Polizei

Wechsel in der Leitung des Polizeipräsidiums Aalen

Portrait Lauber
  • Verwaltung

Neue Leiterin des Finanzamts Calw

Schülerlotse geht mit Schulkindern über Zebrastreifen
  • Fußverkehr

Schulwege bei Fußverkehrs-Checks 2024 im Fokus

Einsatzfahrzeug Polizei Baden-Württemberg
  • Polizei

Neue Leasingfahrzeuge der Polizei vorgestellt

Verhaftung von zwei Tatverdächtigen. Quelle: www.polizei-beratung.de
  • Polizei

Schlag gegen kriminelle Gruppierungen im Großraum Stuttgart

Ein Mitarbeiter des Generallandesarchivs Karlsruhe nimmt eine Akte aus einem Regal.
  • Forschung

Rechtsextremismus erforschen und dokumentieren

Bleichheim
  • Ländlicher Raum

Bleichheim erhält Europäischen Dorferneuerungspreis 2024

Muster für die AzubiCard Baden-Württemberg
  • Ausbildung

AzubiCard nun auch als digitale Karte

Säue schauen durch die Absperrung eines Stalles auf einem Bauernhof. (Bild: © dpa)
  • Afrikanische Schweinepest

Maßnahmen zur Biosicherheit konsequent einhalten