Sexkaufverbot auch für Deutschland? Vor rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern diskutierte Sozialministerin Katrin Altpeter unter anderem mit der schwedischen Justizkanzlerin Anna Skarhed sowie Aussteigerinnen aus der Prostitution über den schwedischen Weg zur Bekämpfung von Prostitution.
In einem Impulsvortrag schilderte die schwedische Justizkanzlerin Anna Skarhed die erzielten Erfolge seit Einführung des Sexkaufverbots in ihrem Land. Schweden hatte 1999 als erstes Land den Kauf von Sexdienstleistungen unter Strafe gestellt, nicht den Verkauf. Seitdem werden die Freier strafrechtlich verfolgt, nicht die Prostituierten. In den ersten zehn Jahren sei der Straßenstrich praktisch halbiert worden und in der Gesellschaft habe ein Umdenken stattgefunden, so Skarhed.
An der Podiumsdiskussion nahmen neben der Ministerin und Anna Skarhed die beiden Sozialarbeiterinnen Julia Wege (Leiterin der Beratungsstelle Amalie, Mannheim) und Sabine Constabel (Prostituierten-Café La Strada, Stuttgart) auch der ehemalige Kriminalbeamte und Buchautor Manfred Paulus sowie zwei Aussteigerinnen teil.
Sozialministerin Katrin Altpeter machte noch einmal deutlich, dass das neue Prostitutionsgesetz des Bundes nur der erste Schritt sein könne und sie das schwedische Modell für die beste Lösung halte, um sexuelle Ausbeutung von Frauen zu bekämpfen. Das Märchen von der glücklichen, selbstbestimmten Hure müsse ein Ende haben.