Frau und Beruf

Mentorinnen-Programm zum siebten Mal erfolgreich durchgeführt

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Eine Doktorandin aus Venezuela arbeitet im Labor. (Bild: © dpa)

Zum siebten Mal wurde in diesem Jahr das vom Wirtschaftsministerium geförderte Mentorinnen-Programm für Migrantinnen durchgeführt. Erstmals stellen Frauen aus der Ukraine die größte Gruppe unter den Teilnehmerinnen. Die Maßnahme hat sich bewährt, um den Zugang zum Arbeitsmarkt für Frauen zu verbessern.

Zum siebten Mal wurde in diesem Jahr das vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus geförderte „Mentorinnen-Programm“ in Kooperation mit den Kontaktstellen Frau und Beruf durchgeführt. Im aktuellen Jahrgang bildeten erstmals aus der Ukraine geflüchtete Frauen die größte Gruppe unter den Teilnehmerinnen. „Der schnelle Eintritt der Ukrainerinnen in diese Maßnahme – bereits ein Jahr nach Kriegsausbruch – zeigt, dass Frauen mit Migrationshintergrund durch das Mentorinnen-Programm passgenau und erfolgreich angesprochen werden können und auf diese Weise einen Zugang zum Arbeitsmarkt finden“, erklärt Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, am 17. November 2023 im Vorfeld der diesjährigen Abschlussveranstaltung des Mentorinnen-Programms für Migrantinnen.

Das Mentorinnen-Programm unterstützt Frauen mit Migrationsgeschichte dabei, sich in der Arbeitswelt zu orientieren und besser in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Die Frauen werden erfolgreich an den Arbeitsmarkt herangeführt, indem ihr Wissen über Arbeits- und Berufsmöglichkeiten erweitert, die beruflichen Profile geschärft, Bewerbungsunterlagen verbessert, Vorstellungsgespräche unterstützt und Kontakte mit Arbeitgebern und arbeitsmarktrelevanten Netzwerken hergestellt werden.

Kooperation mit Kontaktstellen Frau und Beruf als Erfolgsfaktor

Einen Erfolgsfaktor des Programms sieht die Ministerin in der Kooperation mit den Kontaktstellen Frau und Beruf: „Das Mentoring ist auch deshalb so erfolgreich und beliebt, weil wir durch das Landesprogramm Kontaktstellen Frau und Beruf landesweit über eine qualifizierte Beratungs- und Begleitstruktur verfügen, die wir nutzen können, um den Mentoring-Prozess mit weiteren qualifizierten Angeboten zu begleiten“, so die Ministerin.

Das Mentorinnen-Programm für Migrantinnen hat sich über die Jahre hinweg kontinuierlich weiterentwickelt. Mittlerweile geben auch ehemalige Mentees ihre persönlichen Erfahrungen als Mentorinnen weiter. Der Wunsch nach beruflicher Weiterentwicklung und die Neugier auf horizonterweiternde Erfahrungen sowie ein gelungenes Matching zwischen Mentee und Mentorin spielen im Mentoring-Prozess eine ebenso große Rolle wie die gegenseitige Wertschätzung.

Auch aus Sicht der Unternehmen lohnt sich die aktive Unterstützung der Mentorinnen und Mentees, denn diese bietet zahlreiche Vorteile für die Firmen: „Die beteiligten Unternehmen knüpfen Kontakte zu potenziellen Mitarbeiterinnen und setzen Impulse als familienfreundliche, für Frauen engagierte Unternehmen. Sie erweitern ihre Netzwerke um die Verbindung zur jeweiligen Kontaktstelle sowie deren Kooperationspartnerinnen und -partnern in der Region“, fasst Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut den Gewinn für Unternehmen abschließend zusammen.

Zahlen zum Mentorinnen-Programm für Migrantinnen 2023

Startschuss für das diesjährige Mentorinnen-Programm war im Frühjahr 2023. Seither arbeiten 69 Tandems erfolgreich zusammen. 91 Prozent der teilnehmenden Mentees und 83 Prozent der Mentorinnen sind Akademikerinnen und weisen somit ein hohes Bildungsniveau auf. Die Mentees kommen aus 36 unterschiedlichen Ländern, die Mentorinnen aus 18 verschiedenen Staaten. Über die Hälfte der Teilnehmerinnen haben Anfang November 2023 bereits eine Arbeitsstelle angenommen, rund 20 Prozent absolvieren eine Aus- oder Weiterbildung.

Mentorinnen-Programm für Migrantinnen

Das 2017 gestartete Mentorinnen-Programm für Migrantinnen wird vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus gefördert und im Rahmen des Landesprogramms Kontaktstellen Frau und Beruf umgesetzt. Seit seinem Beginn 2017 wird das Programm jährlich von einer unabhängigen Forschungs- und Beratungsorganisation evaluiert. Die Ergebnisse belegen, dass das Programm die Teilnehmerinnen erfolgreich beim Einstieg in den Arbeitsmarkt unterstützt. 2021 wurde das Mentorinnen-Programm für Migrantinnen von der Deutschen Gesellschaft für Mentoring für drei weitere Jahre erfolgreich rezertifiziert.

Der Mentoring-Prozess ist auf sechs bis acht Monate angelegt. Als Mentee können sich Frauen mit Migrationshintergrund bewerben, die aufgrund ihres Aufenthalts- status einen Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt haben und über eine berufliche Qualifikation verfügen. Außerdem sollten sich ihre Deutschkenntnisse auf Sprach- niveau B1 befinden und sie sollten bereits erste Schritte zur Orientierung am Arbeitsmarkt unternommen haben. Als Mentorinnen können sich berufstätige Frauen, möglichst mit eigenem Migrationshintergrund, beteiligen, die mindestens zwei Jahre Erfahrung im Job mitbringen.

Landesprogramm Kontaktstellen Frau und Beruf

Das Landesprogramm Kontaktstellen Frau und Beruf berät seit 1994 Frauen in allen beruflichen Belangen und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Erschließung des Fachkräftepotenzials von Frauen und zur Gleichstellung von Frauen im Beruf.

Die landesweit neun Kontaktstellen Frau und Beruf Baden-Württemberg sind seit vielen Jahren wichtige Anlaufstellen für Frauen in allen beruflichen Fragen. Ihre Angebote sind niederschwellig und regional. Sie leisten so einen wichtigen Beitrag zur Integration von Frauen ins Erwerbsleben.

Weitere Meldungen

Eine Drohne fliegt bei Sonnenuntergang über eine Wiese. (Bild: picture alliance/Felix Kästle/dpa)
Sicherheit

Land unterstützt Änderung des Luftsicherheitsgesetzes

Eine Forscherin arbeitet im AI Research Buildung der Universität Tübingen, das zum „Cyber Valley“ gehört, an einem Code.
Wirtschaft

Mit Künstlicher Intelligenz gegen Fachkräftemangel

Jugendliche halten ein Banner mit der Aufschrift «Ehrenamt» in den Händen.
Bürgerengagement

Sozialministerium fördert 27 Ehrenamtsprojekte

Ein Integrationsmanager erarbeitet mit zwei jugendlichen Flüchtlingen aus Eritrea Bewerbungsschreiben. (Foto: © dpa)
Integration

Rund 1,55 Millionen Euro für Integrationsarbeit in ländlichen Räumen

Landgericht Ulm
Justiz

Zwei Juristen aus Baden-Württemberg an Bundesgerichte berufen

Ein Kinderarzt untersucht einen Jungen mit einem Stethoskop.
Gesundheit

Land stärkt kinder- und jugendärztliche Versorgung

Ministerialdirektor Dr. Christian Schneider beim Erfahrungsaustausch Gestaltungsbeirat
Baukultur

Erfahrungsaustausch zu kommunalen Gestaltungsbeiräten

Touristen sitzen im Aussenbereich von Restaurants.
Bundesrat

Mehrwertsteuersenkung für die Gastronomie im Bundesrat

Rettungsassistenten laufen mit den Rettungsrucksäcken zu einem Einsatz. (Foto: © dpa)
Rettungsdienst

Land investiert 80 Millionen Euro in Rettungswachen

Eine Sozialarbeiterin misst die Blutdruckwerte eines Probanden und übermittelt diese drahtlos per Smartphone an einen Arzt.
Medizinwirtschaft

Meilenstein zur Verbesserung der Patientenversorgung

Bei dem Bild handelt es sich um einen Screenshot der Startseite von kinderschutz-bw.de, einer Initiative des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration. Es zeigt einen kleinen Jungen, der mit einem Holzflugzeug spielt.
Kinderschutz

Webplattform Kinderschutz für Baden-Württemberg gestartet

Ein Mitarbeiter der Porsche AG montiert im Porsche-Stammwerk in Stuttgart-Zuffenhausen einen Porsche 718 Cayman. (Foto: dpa)
Automobilwirtschaft

Hoffmeister-Kraut kritisiert Automobilpaket der EU-Kommission

Wort-Bild-Marke der RegioClusterAgentur
Innovation

Land fördert RegioClusterAgentur BW bis 2029

Forum Raumentwicklung
Raumentwicklung

Neue Veranstaltungsreihe zur sys­tematischen Raumbeobachtung

Eine ältere Dame lernt die Bedienung eines Computers.
Ländlicher Raum

Land fördert digitale Teilhabe im Alter mit „Klick & Klar“