Karlsruhe - Ein Fahnenmeer aus gelb und rot wünscht sich die Landesvereinigung Baden in Europa zum 900-jährigen Bestehen des Landes 2012. «Wir appellieren an Hoteliers und Wirte, Kleingärtner und Firmen und nicht zuletzt an die Kommunen, in diesem Jahr die badische Fahne zu hissen», sagte der Vorsitzende Robert Mürb bei der Vorstellung des Jubiläumsprogramms. «Wir sollten im wahrsten Sinne des Wortes Flagge zeigen.» Als Gründungsdatum des Landes Baden gilt eine Urkunde aus dem Jahr 1112, in der Markgraf Hermann erstmals mit dem Beinamen «von Baden» versehen wurde.
Die Landesvereinigung und der badische Heimatverein wollen das Jubiläumsjahr nutzen, um die Erinnerung an die badische Geschichte wachzuhalten. «Vielen ist gar nicht bewusst, welchen bedeutenden Beitrag in der deutschen Geschichte - besonders zur Demokratie - das Land Baden geleistet hat», sagte Mürb. Baden habe nach seiner Fusion mit Württemberg vor 60 Jahren seine regionale Identität nicht abgelegt. Vielmehr gebe es weiterhin eine Mentalitätsgrenze zu Württemberg.
Herzstück der Feierlichkeiten ist eine Landesausstellung vom 16. Juni bis 11. November in Karlsruhe. Daneben hat der Verein eine Vortragsbörse eingerichtet. Dort bieten bislang knapp 30 Wissenschaftler und Heimatkundler ihre Spezialthemen an. Die Spanne reicht von «Badische Fußballhochburgen bis zum Ersten Weltkrieg» über «Kasper Hauser - eine badische Frage?» bis zu «Die Badische Revolution 1849». «Auf dieses Angebot sollen die Kommunen möglichst eifrig zurückgreifen», sagte Mürb. «Ich hoffe, dass auch noch einige Autoren dazustoßen.»
Außerdem ist ein Geschichtswettbewerb für Schüler geplant. Angesprochen werden jedoch nicht die Schulen, sondern die Organisatoren von Sommerfreizeiten. «Dort sollen kreative Aktionen entstehen, die am Ende der Ferien präsentiert werden können», sagte Mürb-Stellvertreter Harald Denecken. Ein Preis werde noch ausgelobt.
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dpa/lsw