Karlsruhe - Es wird geliebt, vergöttert und gehasst. Das Auto hat alle Qualitäten für ein Kunstwerk. Zu seinem 125. Geburtstag hat das Karlsruher Zentrum für Kunst und Medientechnologie Werke aus aller Welt zusammengetragen, in denen es im Mittelpunkt steht. Die Palette der mehr als 80 Ausstellungsstücke reicht vom VW-Käfer-Turm des Wiener Architekten und Bildhauers Hans Hollein über die halb eingegrabenen Cadillacs des US-Künstlerduos Ant Farm bis zum «sterbenden» Auto, dass von den Skandinaviern Elmgreen und Dragset geteert und gefedert wurde.
Die Schau «Car Culture: Medien und Mobilität» wird am Freitagabend eröffnet und ist bis zum 8. Januar 2012 zu sehen. «Die Sicht der Künstler auf das Auto ist nicht so optimistisch wie die der Autobauer», sagte ZKM-Leiter Peter Weibel bei einer Präsentation am Donnerstag. Er hält die Zukunft des Autos für eine Illusion. Das Zeitalter einer neuen Mobilität habe längst begonnen. Mit der Funktechnologie, die wie der Autobau Wurzeln in Karlsruhe hat, könnten Botschaften ohne Materialeinsatz große Wege zurücklegen.
Die Ausstellung zeigt deshalb in einer Sonderschau die Entwicklung der Telekommunikation, die in einigen Bereichen das Auto bereits überflüssig gemacht hat. «Viele Menschen fahren heute nicht mehr zu einem gemeinsamen Treffen mit Freunden, sondern sie treffen sich im Internet», nannte Weibel als Beispiel.
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dpa/lsw