Künstliche Intelligenz

Zwei Millionen Euro für „Mikroelektronik für KI“

Berechne Lesezeit
  • Teilen

Das Wirtschaftsministerium fördert das Verbundprojekt „Mikroelektronik für Künstliche Intelligenz“ mit rund zwei Millionen Euro und schafft damit die Grundlage für die Realisierung und den Transfer von neuromorphen KI-Chips in den Mittelstand des Landes.

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg fördert das Verbundprojekt „Mikroelektronik für KI – Neuromorphe Hardware“ mit rund zwei Millionen Euro aus Mitteln der Landesstrategie Künstliche Intelligenz. „Damit schaffen wir die technologischen Voraussetzungen für die Realisierung und den Transfer von neuromorphen KI-Chips in den Mittelstand Baden-Württembergs“, sagte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut.

„Wir wollen die Technologie-Kompetenz bei industrienaher Forschung, Entwicklung und Herstellung von sicheren, hardwarebasierten KI-Lösungen für den Mittelstand in Baden-Württemberg möglichst unabhängig von Drittanbietern aus Asien und USA gewährleisten“, so Hoffmeister-Kraut. Dieses Kompetenzangebot für den Technologietransfer in einer Schlüsseldisziplin der Künstlichen Intelligenz komme vielen Unternehmen unterschiedlichster Industriezweige in Baden-Württemberg zugute, die Anwendungen für die Industrie 4.0 und das Internet der Dinge anbieten und nutzen. „Diese Branchen dürfen den weltweiten Trend zur Nutzung von KI im eigenen Betrieb für neue Geschäfts-, Produktions- oder Vertriebsmodelle nicht verpassen“, sagte die Ministerin.

Verbundprojekt „Mikroelektronik für KI – Neuromorphe Hardware“

Im Verbundprojekt „Mikroelektronik für KI – Neuromorphe Hardware“ forschen und entwickeln drei wirtschaftsnahe Forschungsinstitute der Innovationsallianz Baden-Württemberg gemeinsam an lernfähigen sowie sicheren und energieeffizienten KI-Chips, die als elementarer Baustein für die Industrie 4.0 und das Internet der Dinge gelten. Das Projekt wird unter Koordination des Instituts für Mikroelektronik Stuttgart (IMS CHIPS) mit Beteiligung des Forschungszentrums Informatik (FZI) und der Hahn-Schickhard-Gesellschaft für angewandte Forschung e. V. (HSG) umgesetzt. Ein Industriebeirat wird das Vorhaben begleiten.

Für die Durchschlagskraft von Industrie 4.0 und dem Internet der Dinge ist es entscheidend, dass Daten nicht nur in der Cloud als Big Data verarbeitet werden können. Vielmehr ist es für viele Anwendungen erforderlich, dass bereits im lokalen Mikrosystem, etwa an der Sensorik-Schnittstelle, eine intelligente Datenerfassung, Signalaufbereitung und Datenreduktion erfolgt. Das Forschungsvorhaben soll daher praxisgerechte und sichere Chip-Lösungen für eine ressourcenschonende Vor-Ort-Verarbeitung von Daten (sogenannte Edge-Computing) durch neuromorphe KI-Chips entwickeln. Aufgrund ihrer speziellen Chiparchitektur sind diese KI-Chips lernfähig. Durch den Einsatz bestimmter KI-Hardware kann der Energieverbrauch drastisch sinken, was angesichts der Vielzahl solcher intelligenten Mikrosysteme in autonomen Systemen von enormer Bedeutung ist.

Sicherheitsrelevante Aspekte berücksichtigen die Forscher sowohl bei der Chiparchitektur als auch bei den Technologierouten, die ein solcher Chip nach dem Entwurfsstadium bei seiner Herstellung durchlaufen muss. Zum Projektende soll eine Chiparchitektur für den neuromorphen Prozessor flankiert von eigens entwickelten Lösungen zur Adaption von Sensoren und mit sicheren Kommunikationsschnittstellen vorliegen, die die Leistungsfähigkeit demonstrieren kann. In einem Demonstrator soll am Anwendungsbeispiel der intelligenten Zustandsüberwachung der Funktionsnachweis bei einem Industrieproduktbeispiel erbracht werden. Das erlaubt einerseits eine intelligente automatisierte Endkontrolle bei der Produktion, andererseits eine fortwährende Selbstüberwachung im Betrieb. Derart mit „Intelligenz“ ausgerüstete Baugruppen sind die Basis für autonome und vernetzte Anwendungen, die in der Industrie 4.0 und beim Internet der Dinge zunehmend eingesetzt werden.

Interessensbekundungen namhafter kleiner und mittelständischer Unternehmen aus der Industrie für den Projektbeirat liegen den Forschungseinrichtungen bereits vor. Unternehmen haben außerdem die Möglichkeit, während der Projekt-laufzeit dem Industriebeirat beizutreten. Außerdem wird eine Vernetzung mit weiteren KI-relevanten Forschungsinitiativen und Netzwerken im Land angestrebt.

Weitere Meldungen

Ein Netzwerk-Kabelstecker leuchtet in der Netzwerkzentrale einer Firma zu Kontrollzwecken rot. (Bild: picture alliance/Felix Kästle/dpa)
Verwaltung

Neue Diensträume für Polizei und Cybersicherheitsagentur

Gruppenfoto mit Staatssekretär Volker Schebesta MdL bei der Vorstellung des weiterentwickelten Orientierungsplans
Frühkindliche Bildung

Qualität in der frühkindlichen Bildung sichern

Ein Haus, dessen Grundgerüst aus Holz besteht, steht in einem Tübinger Neubaugebiet. (Bild: picture alliance/Sebastian Gollnow/dpa)
Bauen

Weitere Termine für Workshops zum nachhaltigen Bauen

StS Verkehrssicherheit
Verkehrssicherheit

Dritte Aktionswoche zur Verkehrssicherheit startet

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Bundesrat

Hoffmeister-Kraut setzt sich für Mittelstand und Wissenschaft ein

In luftiger Höhe werden Arbeiten an einem Mobilfunkmast vorgenommen.
Infrastruktur

Bundesrat stimmt Änderung des Telekommunikations­gesetzes zu

v.l.n.r.: Nicole Matthöfer, Präsidentin der Cybersicherheitsagentur Baden-Württemberg, Thomas Strobl, Stv. Ministerpräsident und Innenminister des Landes Baden-Württemberg, und Claudia Plattner, BSI-Präsidentin, unterzeichneten am 10. Juli eine Kooperationsvereinbarung zwischen dem BSI und dem Land Baden-Württemberg zur gemeinsamen Stärkung der Cybersicherheit.
Cybersicherheit

BSI und Baden-Württemberg vereinbaren Kooperation

Geschäftsleute in einem Sitzungssaal diskutieren unter der Leitung einer Führungskraft.
Wirtschaft

Millionenförderung für Startup Factory in Baden-Württemberg

Forschungskooperation des Innenministeriums mit der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg zum Tax Compliance Management erfolgreich abgeschlossen
Steuern

Forschungskooperation zum Tax Compliance Management

Megafon
Verbraucherschutz

Vier Schulen erhalten Verbraucherbildungspreis „Schlau gemacht!“

Ein wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Stuttgart, arbeitet an einer Tropfenkammer.
Forschung

Baden-Württemberg bleibt forschungsstärkstes Bundesland

Kultusministerin Theresa Schopper (Mitte) mit der Leiterin der Fasanenhofschule, Corinna Konzelmann (rechts)
Schule

Bewegung im Schulalltag als Erfolgsmodell

Blick auf Basel und den Rhein von der Mittleren Brücke.
Europa

Baden-Württemberg stärkt Zusammenarbeit mit der Schweiz

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 8. Juli 2025

von links nach rechts: Dr. Susanne Beyersdorf, Prof. Dr. Karl Friedhelm Beyersdorf, Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges
Auszeichnung

Bundesverdienstkreuz für Prof. Dr. Friedhelm Beyersdorf