Energie

Wirtschaftsministerkonferenz erteilt Bayerns Stromtrassenvorschlag eine Absage

Monteure arbeiten an einem Strommast (Bild: © dpa).

Die Wirtschaftsministerkonferenz hat auf Initiative Baden-Württembergs dem bayerischen Ausscheren in Sachen Stromtrassen eine deutliche Absage erteilt. Mit 15 zu 1 Stimmen wurde eine entsprechende Initiative, die Baden-Württemberg gemeinsam mit Hessen eingereicht hat, von den Wirtschaftsministern der Länder in Hamburg beschlossen.

Die Wirtschaftsministerkonferenz reagiert damit auf den aktuellen Vorstoß Bayerns, den südlichen Teil der geplanten Stromtrasse von Wilster in Schleswig-Holstein nach Grafenrheinfeld in Bayern (eines der beiden SuedLink-Vorhaben) - anders als bislang vorgesehen - vor allem über hessisches und baden-württembergisches Gebiet zu führen.

„Die Bayern wollen bezahlbaren Strom, die Lasten sollen aber die Nachbarn tragen. Eines ist mit dem heutigen 15 zu 1-Beschluss auf der Wirtschaftsministerkonferenz deutlich geworden: Bayern, so geht es nicht. Mit seiner Blockadehaltung hat sich Bayern im Länderkreis isoliert. Die Energiewende ist eine nationale Aufgabe. Es kann nicht sein, dass sich Bayern seiner Verantwortung für dieses Jahrhundertprojekt einfach entziehen will. Entscheiden darf hier nicht der bayrische Egoismus, sondern das Bemühen um die beste Lösung für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Die bayrische Haltung ist deshalb völlig inakzeptabel“, sagte Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid.

Mit dem von Baden-Württemberg und Hessen initiierten Beschluss bekennen sich die Länder ausdrücklich zu den gemeinsam von Bundestag und Bundesrat beschlossenen Netzausbauprojekten und zum Ausbau des Übertragungsnetzes, wie es im Bundesbedarfsplangesetz verankert ist.

Sie fordern einen gemeinsamen und sachlichen Umgang mit dem Netzausbau, der nicht - wie zuletzt von Bayern betrieben - die bereits bestätigten Planungen durch Blockademanöver gefährdet. Außerdem fordern sie die Bundesregierung auf, mit den Vorhabenträgern und der Bundesnetzagentur transparente Realisierungsvereinbarungen für die Genehmigungsverfahren verbindlich zu vereinbaren und darüber hinaus alles zu tun, um die Umsetzung der Planungen zügig voranzubringen und Rückschritte zu vermeiden. Der Netzausbauprozess soll damit strukturiert und zügig vorangetrieben werden.

„Ein einseitiges Aufkündigen dieser Festlegung würde den Netzausbau um Jahre zurück werfen. So viel Zeit haben wir aber nicht, denn schon jetzt ist der Zeitplan für den Netzausbau sehr straff. Denn nach dem Abschalten der letzten Atommeiler im Jahr 2022 ist der wirtschaftsstarke Süden auf den Windstrom aus dem Norden angewiesen. Wer die getroffenen Vereinbarungen in Frage stellt, torpediert die Energiewende und gefährdet die unternehmerische Planungssicherheit. Es geht bei dieser Frage um die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Deutschland - mit dem St. Floriansprinzip ist hier kein Staat zu machen“, so Schmid.

Weitere Meldungen

  • Podcast zum Bundesrat

SpätzlesPress #2: Organspende – Eine Geste für das Leben

Die Aufnahme zeigt das Atomkraftwerk in Fessenheim in Frankreich.
  • Kernkraft

Stellungnahme zu KKW Fessenheim

Justizministerin Marion Gentges hält am Pult des Bundesrates eine Rede.
  • Justiz

Identität von Vertrauenspersonen schützen

Rinder mit Kälbern auf der Weide
  • Landwirtschaft

Milchwirtschaft nicht zusätzlich belasten

Ein Stempel mit der Aufschrift "Bürokratie" liegt auf Papieren.
  • Bundesrat

Land treibt Bürokratieabbau voran

1022. Bundesratssitzung
  • Bundesrat

Strobl fordert Stärkung des Bevölkerungsschutzes

Solar-Carport mit Ladeinfrastruktur in Rheinfelden der Fa. Energiedienst AG, Förderprojekt INPUT
  • Erneuerbare Energien

Weitere Photovoltaik-Anlagen auf Parkplätzen gefördert

Gruppenbild vor dem baden-württembergischen Gemeinschaftsstand auf der Hannover Messe 2024
  • Wirtschaft

Kretschmann besucht Hannover Messe

Zwei Polizeibeamte bei einer Streife.
  • Sicherheit

Positive Bilanz beim siebten länderübergreifenden Sicherheitstag

Euro-Banknoten und -Münzen
  • Haushalt

Rechtsgutachten zur Haushaltspraxis im Land

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 16. April 2024

Autos fahren in Stuttgart (Foto: © dpa)
  • Verkehr

Statt Fahrverbote wirksame Maßnahmen für weniger CO2-Ausstoß

Polizist des Polizeipräsidiums Freiburg auf Streife.
  • Sicherheit

Aktionstag zur Bekämpfung von Straftaten im öffentlichen Raum

Gruppenfoto im Freien vor Hospitalhof in Stuttgart: Teilnehmende der 67. Konferenz der Beauftragten von Bund und Ländern für die Belange von Menschen mit Behinderungen
  • Menschen mit Behinderungen

67. Treffen der Behindertenbeauftragten von Bund und Ländern

Polizisten im Gespräch
  • Sicherheit

Sicherheitsbericht 2023 vorgestellt

Ein Stempel mit der Aufschrift "Bürokratie" liegt auf Papieren.
  • Wirtschaft

Nachbesserungen bei Büro­kratieentlastung gefordert

Im Energiepark Mainz ist der verdichtete grüne Wasserstoff aus einem Elektrolyseur in Tanks gelagert.
  • Wasserstoff

Ausgestaltung des Wasserstoffkernnetzes

Netzwerkkabel stecken in einem Serverraum in einem Switch. (Foto: © dpa)
  • Justiz

Gentges kritisiert Einigung zur Datenspeicherung

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 9. April 2024

Ministerpräsident Winfried Kretschmann
  • Kreisbesuch

Kretschmann besucht Landkreis Böblingen

Glückliche junge Mutter mit neugeborenem Baby im Krankenhaus nach der Geburt.
  • Krankenhäuser

Mehr als 15 Millionen Euro für Kliniken mit Geburtshilfe

Ein Windrad ist auf der Holzschlägermatte bei Freiburg zu sehen.
  • Bürokratieabbau

Erste Erfahrungen mit Praxis-Check zur Windkraft

Die Aufnahme zeigt das Atomkraftwerk in Fessenheim in Frankreich.
  • Kernkraftwerk Fessenheim

Öffentlichkeitsbeteiligung zur Stilllegung von KKW Fessenheim

Stuttgart 21 Hbf_innen-Neue_Bahnsteighalle_Bahnsteig_Quelle: DB/plan b_Atelier Peter Wel
  • Stuttgart 21

Gemeinsame Erklärung der Projektpartner von Stuttgart 21

Eine Mitarbeiterin der Firma Lütze fertigt Bauteile für elektronische Steuerungen für Schienenfahrzeuge.
  • Wirtschaft

Wichtiger Impuls für die Wirtschaft