Klima

Wichtiges Signal zur bevorstehenden Weltklimakonferenz in Paris

ausgetrocknete Sonnenblumen

In Liestal, Kanton Basel-Land, diskutierten beim „Ersten Trinationalen Klima- und Energiekongress“ fast 200 Expertinnen und Experten aus dem Klima- und Energiesektor mit Politikerinnen und Politikern der Oberrheinregion über die Auswirkungen des Klimawandels und seine Bekämpfung. In diesem Rahmen haben auch vier weitere Partner eine Absichtserklärung zur Zusammenarbeit beim Klimaschutz unterzeichnet, das sogenannte „Memorandum of Understanding“ (MoU). Dieses soll international Kräfte im Kampf gegen den Klimawandel bündeln. Zu den neuen Unterzeichnern gehören die Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft auf Schweizer Seite sowie die Région Alsace und das Département Bas-Rhin auf französischer Seite. Weltweit wird das auch als „under2MOU“ bezeichnete Bündnis von inzwischen 61 Regierungen der subnationalen Ebene oder auch von Staaten unterstützt.

Bau- und Umweltschutzdirektorin Sabine Pegoraro, Regierungsrätin des Kantons Basel-Landschaft, erinnerte in ihrer Grussrede daran, dass in diesem Jahr erneut die weltweiten Temperaturrekorde gebrochen wurden. „Der Klimawandel wirkt sich in der gesamten Oberrheinregi-on mit einem drastischen Anstieg von Wetterextremen und Hitzeperioden aus. Im Schulterschluss der Regionen wollen wir die Klima- und Energiepolitik weiterentwickeln und vorantreiben.“

„In unseren Gesprächen ist klar geworden, dass die heute schon gute grenzüberschreitende Zusammenarbeit innerhalb der Oberrheinregion auch in Sachen Klimaschutz weiter entwickelt und ausgebaut werden muss“, so der baden-württembergische Minister für Bundesrat, Europa und internationale Angelegenheiten Peter Friedrich. „Ich freue mich, dass mit der heutigen Unterzeichnung von vier weiteren Partnern das gemeinsam von Kalifornien und Baden-Württemberg auf den Weg gebrachte ‚Memorandum of Understanding‘ weitere Unterstützung erfährt. Die Unterzeichner repräsentierten derzeit mehr als 520 Millionen Menschen weltweit.
Das entspricht der Größenordnung der Einwohnerzahl der EU. Dies hat starkes Gewicht. Mit
Blick auf die in zehn Tagen in Paris beginnende Weltklimakonferenz setzen wir damit ein sichtbares Zeichen des Aufbruchs.“

„Wir Länder, Kantone und Regionen des Oberrheins sind uns unserer Verantwortung bewusst. Deswegen haben wir bereits eine gemeinsame deutsch-französisch-schweizerische Klimaschutz- und Energiestrategie verabschiedet“, so Frau Pegoraro. Darin wird festgehalten, dass die Emissionen von Treibhausgasen im Oberrheingebiet gesamthaft nachhaltig reduziert werden sollen. „Die Begrenzung der globalen Erwärmung lässt sich nur erreichen, wenn die Regierungen auf allen Ebenen handeln und konkrete Maßnahmen treffen, um Treibhausgasemissionen drastisch zu mindern und die Energiewende konsequent voranzutreiben.“ Zugleich müsse die Zusammenarbeit weiterentwickelt und vorangebracht werden.

„Alle müssen an einem Strang ziehen, denn Umwelt- und Energieprobleme lassen sich nicht im Alleingang, sondern nur grenzüberschreitend lösen“, sagte Jean-Marie Belliard, Vize-Präsident der Région Alsace. Mit dem in diesem Jahr neu gegründeten TRION-climate e.V. sei dazu eine wichtige Grundlage geschaffen worden. „Mit diesem Verein haben wir eine wichtige Plattform für einen gemeinsamen Austausch wie auch für die Entwicklung grenzüberschreitender Projekte in Sachen Klimaschutz ins Leben gerufen.“

Bärbel Schäfer, Regierungspräsidentin von Freiburg, betonte in diesem Kontext: „Die Oberrheinkonferenz ist ein starkes Bündnis, in dem der Klimaschutz als gemeinsame Herausforderung verstanden wird.“

Bernard Stirnweiss, Präsident der Industrie-und Handelskammer Elsass und Sprecher der Säule Wirtschaft der Trinationalen Metropolregion Oberrhein, ist der Überzeugung, dass der Klimawandel und die Energiewende auch Chancen auf wirtschaftlicher Ebene für die Oberrheinregion bieten, insbesondere für die Unternehmen im Umweltbereich und diejenigen die neue und erneuerbare Energien produzieren. Auch sei die Steigerung der Energieeffizienz eine maßgebliche Voraussetzung für die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit. Der Austausch zwischen Wirtschaft und Politik stand daher auch im Mittelpunkt des heutigen ersten Trinationalen Klima-und Energiekongress.

Das Netzwerk für Energie und Klima des Oberrheins TRION-climate dient der grenzüberschreitenden Abstimmung und Vernetzung der Akteure aus Politik und Wirtschaft und unterstützt bei der Umsetzung der deutsch-französisch-schweizerischen Klimaschutz- und Energiestrategie.

Das „Memorandum of Understanding“

Das „Memorandum of Understanding“ sieht vor, dass die Beitrittsländer in den Bereichen Energieeffizienz, Verkehr und Transport, Ressourceneffizienz sowie Wissenschaft und Technologie ihre Aktivitäten vernetzen und optimieren. Neben Maßnahmen des praktischen Klimaschutzes mit dem Ziel, einen Beitrag zur Begrenzung der globalen Erwärmung zu leisten, ent-hält das MoU auch Regelungen zur notwendigen Anpassung an den Klimawandel. „Der Klimawandel findet bereits statt, das können wir nicht mehr leugnen. Dies bedeutet, dass wir uns vorbereiten und schützen müssen. Vor dieser Herausforderung stehen alle Länder, Regionen und Kommunen dieser Welt. Es liegt nahe, dass wir deshalb Partner suchen und unsere Partnerschaft anbieten“, sagte Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann im Mai 2015 in Sacramento im Rahmen der Unterzeichnung des MoU gemeinsam mit Kaliforniens Gouverneur Jerry Brown.

„Memorandum of Understanding“

Quelle:

Schweizerische Eidgenossenschaft / Regio Basiliensis / TRION-climate e.V. / Staatsministerium Baden-Württemberg

Weitere Meldungen

Team Wald
  • Forst

Zukunft des Forstberufs

Nadelbäume ragen bei Seebach am Ruhestein in den Himmel. (Bild: picture alliance/Uli Deck/dpa)
  • Forst

Internationaler Tag des Baumes

Autos fahren in Stuttgart (Foto: © dpa)
  • Verkehr

Statt Fahrverbote wirksame Maßnahmen für weniger CO2-Ausstoß

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (links) und der lombardische Staatssekretär für internationale Angelegenheiten Raffaele Cattaneo (rechts)
  • Europa

Land übergibt Präsidentschaft der „Vier Motoren für Europa“

Im Energiepark Mainz ist der verdichtete grüne Wasserstoff aus einem Elektrolyseur in Tanks gelagert.
  • Wasserstoff

Ausgestaltung des Wasserstoffkernnetzes

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 9. April 2024

Die Außenaufnahme zeigt die Kläranlage des Abwasserzweckverbandes Raum Offenburg bei Griesheim
  • Wasserwirtschaft

174,4 Millionen Euro für kommunale Wasserwirtschaft

Felsbrocken liegen in Braunsbach auf einer Baustelle. (Bild: Marijan Murat / dpa)
  • Stadtentwicklung

„Flächen gewinnen durch Innenentwicklung“ weiterentwickelt

Nadelbäume ragen bei Seebach am Ruhestein in den Himmel. (Bild: picture alliance/Uli Deck/dpa)
  • Forst

Internationaler Tag des Waldes 2024

Ein Mitarbeiter einer Biogasanlage von Naturenergie Glemstal befüllt die Anlage mit Biomasse.
  • Energie

Biogas als zentraler Energieträger der Zukunft

Logo der Initiative Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke
  • Energieeffizienz

Neue Energieeffizienz- und Klimaschutznetzwerke

Akten liegen auf einem Tisch. (Bild: picture alliance/Bernd Weissbrod/dpa)
  • Landwirtschaft

Entbürokratisierung der Landwirtschaft

Person zeigt am Tablet auf Klima-Maßnahmen-Register
  • Klimaschutz

Bürgerbeteiligung zum Klima-Maßnahmenregister gestartet

Das Steinheimer Becken am Albuch (Kries Heidenheim). (Bild: Stefan Puchner / dpa)
  • Naturschutz

Landesnaturschutzpreis 2024 ausgeschrieben

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 5. März 2024

Kleine grüne Pflanze auf rissigem, trockenem Boden.
  • Klimawandel

Land verstärkt Einsatz für Klimaschutz

Ein Brennstoffzellen-Hybridbus der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) steht in Stuttgart an einer Bushaltestelle.
  • Nahverkehr

Land fördert Kauf von über 200 umweltfreundlichen Bussen

Platinen liegen in einer Elektrorecycling-Abteilung.
  • Ressourceneffizienz

Landesstrategie Ressourceneffizienz

Im Wasser einer renaturierten Moorfläche spiegelt sich die Sonne. (Foto: © dpa)
  • Naturschutz

Erwerb natur- und klimaschutzwichtiger Flächen

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 27. Februar 2024

Eine Frau greift nach einem Apfel aus dem Obst- und Gemüseregal eines Reformhauses. (Foto: © dpa)
  • Ernährung

Landesweite Ernährungstage 2024

Umweltministerin Thekla Walker (Mitte) heißt neue Klimabündnis-Unternehmen willkommen. Mit dabei Vertreterinnen und Vertreter der Unternehmen (von links): Alexander Eckstein (Eugen Hackenschuh e. K.), Philipp Tiefenbach (Dorfbäckerei Tiefenbach), Stefan Lohnert (Landesmesse Stuttgart GmbH), Hans Jürgen Kalmbach (Hansgrohe SE), Dr. Hannes Spieth (Umwelttechnik BW GmbH), Jürgen Junker (Mott Mobile System GmbH & Co. KG), Diana Alam (HUGO BOSS AG) und Ina Borkenfeld (Heidelberg Materials AG)
  • Klimaschutz

Neun neue Unternehmen im Klimabündnis

Im Energiepark Mainz ist der verdichtete grüne Wasserstoff aus einem Elektrolyseur in Tanks gelagert.
  • Wasserstoff

Land fördert regionale Wasserstoffkonzepte

Ein Mann hält in Stuttgart den Zapfhahn einer Wasserstofftankstelle an den Stutzen eines Wasserstoffautos.
  • Wasserstoffwirtschaft

Land fördert Wasserstoff­tankstellen in drei Gemeinden

Das beschauliche Dorf Hiltensweiler, ein Teilort von Tettnang, wird von der Abendsonne angestrahlt. Im Hintergrund sind der Bodensee und die Alpen zu sehen.
  • Ländlicher Raum

Positionspapier zur Weiterent­wicklung des EFRE überreicht