Schnelles Internet

4,2 Millionen Euro für weitere Breitband-Projekte im Land

Glasfaser-Kabel mit farbigen Einzelsträngen (Foto: © dpa)

Das Land unterstützt mit über 4,2 Millionen Euro weitere Breitband-Projekte im Landkreis Lörrach, im Schwarzwald-Baar-Kreis sowie in den Kommunen Gomadingen, Schwendi, Bad Krozingen und Lenzkirch. Verbraucherminister Alexander Bonde übergab die Förderbescheide.

Für die Breitband-Offensive 4.0 hat das Land die Mittel für schnelles Internet auf 250 Millionen Euro versechsfacht, ein Breitband-Kompetenzzentrum eingerichtet und neue Fördermöglichkeiten geschaffen.

„Das Landesförderprogramm kommt in der Fläche an. Der kommunale Breitband-Ausbau ist erfolgreich, denn wir schließen die Versorgungslücken mit hochleistungsfähiger Breitband-Infrastruktur von morgen. Die Glasfaser-Netze erreichen genau die unterversorgten Gemeinden, denen die großen Netzbetreiber kein schnelles Internet bieten. Ich freue mich, heute Kommunen aus fünf Landkreisen Förderbescheide für den Breitband-Ausbau zu übergeben“, sagte Verbraucherminister Alexander Bonde anlässlich der Übergabe an den Zweckverband Breitband im Landkreis Lörrach, den Zweckverband Breitbandversorgung Schwarzwald-Baar, an die Interkommunale Zusammenarbeit Schwendi (Biberach) sowie Bad Krozingen (Breisgau-Hochschwarzwald) sowie an die Gemeinden Gomadingen (Reutlingen) und Lenzkirch (Breisgau-Hochschwarzwald).

Fokus Arbeitsplätze: Unternehmen an die Glasfaser

Eine Stärke Baden-Württembergs ist die dezentrale Wirtschaftskraft mit vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen. Zahlreiche Weltmarktführer haben ihren Standort im Ländlichen Raum. „Das schnelle Internet ist ein starker Motor für wirtschaftliches Wachstum, aber auch für den Arbeitsmarkt. Wir gehen den Ausbau mit den Landkreisen und Kommunen gemeinsam an. Unsere Strategie bringt Unternehmen schnell an die Glasfaser – mit Gigabit-Versorgungsraten und unabhängig von Datenmengen oder -geschwindigkeiten. Kommunen wie Villingen-Schwenningen, Tuningen und Buggingen investieren mit uns in die Wettbewerbsfähigkeit ihrer ortsansässigen Unternehmen und damit in die Zukunft. Gemeinden mit schnellem Internet bleiben attraktive Wirtschafts-und Lebensräume“, betonte Bonde. „Unternehmen an die Glasfaser“ ist ein Schwerpunkt der Breitband-Offensive 4.0 und wird mit Fördersätzen von bis zu 90 Prozent bezuschusst.

Fokus Bildung: Schulen an die Glasfaser

Buggingen im Breisgau-Hochschwarzwald nutzt mit „Schulen an die Glasfaser“ einen weiteren Schwerpunkt der Breitband-Offensive 4.0. „Mit dem glasfaserbasierten Anschluss von Schulen zu attraktiven Förderkonditionen machen wir deutlich, dass Bildung genauso wichtig ist wie der Erhalt und die Schaffung von Arbeitsplätzen. Denn für unser Tüftlerland sind schlaue Köpfe die wichtigste Ressource“, sagte Bonde. Die Sonderlinie „Schulen an die Glasfaser“ wird ebenfalls zu 90 Prozent gefördert.

Backbone-Netze fördern

Qualität beginnt bei der Planung. Deshalb fördert das Land schon den Plan für das Backbone, das Glasfaser-Hauptnetz, das die Gemeindenetze untereinander verbindet. Mit dem aktuellen Landesförderprogramm bezuschusst das Land jetzt aber auch, wenn Landkreise im Auftrag der Kommunen oder von sich aus Breitband ausbauen. „Die Breitband-Offensive 4.0 des Landes schließt erfolgreich die weißen Flecken im Land. Immer mehr Kreise und Kommunen bauen das digitale Rückgrat ihrer Zukunft aus, Strang für Strang. Der Schwarzwald-Baar-Kreis zeigt, wie erfolgreich und zügig das schelle Internet die Endkunden erreicht“, lobte Minister Bonde. Derzeit baut der Zweckverband Breitbandversorgung Schwarzwald-Baar zwischen Tannheim, Wolterdingen und Bruggen sowie in Villingen-Schwenningen die überörtlichen Glasfasertrassen aus.

Glasfaser bis zu den Ortsteilen bringt Hochgeschwindigkeit

In einem ersten Schritt verbinden die Kommunen bestehende Kabelverzweiger über Glasfaserleitungen. Diese Hochgeschwindigkeits-Netze – auch FttC-Netze genannt – verbessern die Versorgungsrate in kürzester Zeit auf 50 Megabit pro Sekunde. „Die kommunalen Netze sichern in den Übergabepunkten einen freien Netzzugang, den Open Access. Über diese können Gemeinden die Haushalte schrittweise an die Glasfaser anschließen. Der FttC-Ausbau ist ein schneller Zwischenschritt hin zu den glasfaserbasierten Netzen der nächsten Generation“, so Bonde.

Landkreis Lörrach

Die Gemeinde Rümmingen geht mit dem Internet auf Hochgeschwindigkeit. Das Land fördert den FttC-Ausbau mit fast 20.000 Euro.

Im Ortsteil Hofen der Gemeinde Steinen wird Breitband mit der Wasserleitung mitverlegt. Die Zuwendung beträgt 27.500 Euro.

Ende November 2015 überreichte das Land einen Bewilligungsbescheid über knapp 478.000 Euro an den Zweckverband Breitband des Landkreises Lörrach für die Planung eines Backbone-Netzes und von Gemeinde-Netzen.

Landkreis Schwarzwald-Baar

Backbone zwischen Tannheim-Wolterdingen-Bruggen: Den Aufbau des glasfaserbasierten Rückgrats fördert das Land mit rund 431.000 Euro.

Villingen-Schwenningen verlegt im Gewerbegebiet Schwenningen-Ost Kabelschutzrohre und zieht die Glasfaser gleich mit ein. Gleichzeitig wird dort das Backbone-Netz weiter ergänzt. Das Land fördert den Anschluss des Gewerbegebiets an die Glasfaser mit knapp 1,4 Millionen Euro.

Die Gemeinde Tuningen beginnt den zweiten Bauabschnitt seines Höchstgeschwindigkeitsnetzes im Gewerbegebiet. Das Land unterstützt die aktuelle Baumaßnahme mit knapp 7.000 Euro. 

Der „Zweckverband Breitbandversorgung Schwarzwald-Baar“ wurde im März 2014 von allen 20 Kommunen sowie dem Schwarzwald-Baar-Kreis selbst gegründet. Der Flächenlandkreis mit über 1.000 Quadratkilometern ist aufgrund seiner Topografie eine besondere Herausforderung für die infrastrukturelle Erschließung mit Breitband. Der Ausbau des Backbones und der Ausbau der Gemeindenetze erfolgt nach einer Prioritätenliste, der Anschluss von Unternehmen an die Glasfaser ist vorrangig.

Aktuell fördert das Land den Ausbau der Glasfaser-Netze im Schwarzwald-Baar-Kreis mit insgesamt rund 1,8 Millionen Euro.

Landkreis Biberach

Die Gemeinde Schwendi und die Stadt Dietenheim arbeiten beim Aufbau des Hochgeschwindigkeits-Netzes interkommunal zusammen. Das Land bezuschusst heute die Baumaßnahme mit rund 1,3 Millionen Euro.

Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald

Zehn südbadische Gemeinden treiben den Ausbau des schnellen Internet im Ländlichen Raum voran. Unter der Federführung von Bad Krozingen verpflichten sich die Gemeinden Staufen, Münstertal, Ballrechten-Dottingen, Buggingen, Sulzburg, Müllheim, Neuenburg, Eschbach und der Gewerbepark Breisgau dazu, ein gemeinsames Breitband-Netz aufzubauen und dafür einen privaten Betreiber zu finden. In einem ersten Schritt werden die vorhandenen Kabelverzweiger mit Glasfaserleitungen verbunden. Die Leitung für dieses Hochgeschwindigkeitsnetz – auch FttC-Netze genannt – verläuft von St. Ilgen nach Betberg. Für den Aufbau eines FttC-Netzes in den Ortsteilen Betberg und Seefelden bewilligt das Land Fördergelder in Höhe von rund 524.000 Euro.

Buggingen nimmt seine Unternehmen und die Schule an die Glasfaser. Die Gemeinde Buggingen erhält für ihre Maßnahmen rund 927.000 Euro Fördergelder.

Lenzkirch verlegt Breitband mit der Gasleitung und erhält vom Land für die Mitverlegung einen Zuschuss von 75.000 Euro.

Der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald plant derzeit sein Glasfaser-Backbone. 50 Städte und Gemeinden mit 133 Ortsteilen setzen den digitalen Wandel im Landkreis um. Beabsichtigt ist, sie alle an die Glasfaser-Ringleitung anzuschließen. Die Planung des kreisweiten Backbone-Netzes hat das Land ebenfalls bezuschusst. Die Markterkundung erfolgte im November 2015. Keiner der vor Ort tätigen Telekommunikationsanbieter konnte den flächendeckenden Ausbau privatwirtschaftlich bewältigen.

Landkreis Reutlingen

Die Gemeinde Gomadingen saniert die Abwasserleitungen und verlegt gleichzeitig Leerrohre. Das Land unterstützt die Mitverlegung mit 20.500 Euro.

Breitband-Offensive 4.0

Die Landesregierung hat 2012 mit der Breitbandinitiative II den Ausbau von schnellem Internet neu aufgestellt und dabei eine bundesweite Vorreiterrolle übernommen. Mit der Breitband-Offensive 4.0 startete die nächste Stufe im Ausbau des schnellen Internet in Baden-Württemberg. Die neue Förderrichtlinie wurde im Juli 2015 von der Europäischen Union genehmigt. Mit den beiden Sonderlinien „Schulen an die Glasfaser“ und „Gewerbe an die Glasfaser“ unterstützt das Land die Kommunen mit bis zu 90 Prozent Förderung. Die interkommunale Zusammenarbeit, das gezielte und effiziente Miteinander und die dabei erzielten Synergien honoriert das Land ebenfalls bereits ab der Planung mit einem bis zu 90 Prozent hohen Fördersatz.

Mit dem kommunalen und insbesondere dem interkommunalen Netzausbau und dem daraus resultierenden Open Access sind die Rahmenbedingungen für einen funktionierenden Wettbewerb unter den Telekommunikationsunternehmen, Netzbetreibern und Dienste-Anbietern geschaffen. Dies nutzt allen – den Kommunen ebenso wie den Verbraucherinnen und Verbrauchern.

Die Landkreise planen und bauen die digitale Infrastruktur langfristig, nachhaltig und zukunftsfähig. Die Versorgungsraten verbessern sich innerorts schon dann beträchtlich, wenn die Ortsteile an das Glasfaser-Backbone angebunden sind, also bereits nach ungefähr zwei Jahren.

Internetzugänge, die auch große Datenmengen schnell übertragen, gehören zu einer modernen Infrastruktur und haben sich zu einem bedeutenden Standortfaktor entwickelt. Grundsätzlich fördert das Land nach dem Betreibermodell mit glasfaserbasierten Netzen in öffentlicher Hand. Dort, wo der Markt versagt, unterstützt das Land die Kommunen beim Ausbau des schnellen Internet. Diese bauen die kommunalen Netze nach ihren Bedürfnissen schrittweise aus. Die Infrastruktur wie Kabelkanäle, Leerrohre und die inaktive Glasfaser ist und bleibt im Eigentum der Kommunen. Der anschließende Netzbetrieb wird von Netzbetriebsgesellschaften übernommen, die sich in transparenten Ausschreibungsverfahren einen Dienste-Anbieter als Partner auswählen.

Backbone-Netz

In einem ersten Schritt wird die Gemeinde an das Glasfaser-Backbone-Netz angeschlossen. Die Backbone-Netze erstrecken sich über das gesamte Ausbaugebiet, bei interkommunaler Zusammenarbeit des Landkreises mit seinen Kommunen also über das gesamte Kreisgebiet, und halten pro Gemeinde mindestens zwei Übergabepunkte vor. Gleichzeitig werden Verbindungspunkte zu den benachbarten Backbone-Netzen festgelegt. Die Übergabepunkte haben einen gesicherten Zugang auf der Leitungsebene und sind damit für alle Telekommunikationsunternehmen, Netzbetreiber und Diensteanbieter nutzbar.

Gemeinde-Netze

Die Kommunen planen ihre Netze bereits von Beginn an glasfaserbasiert. Der weitere Ausbau der kommunalen Netze erfolgt schrittweise. Gewerbegebiete haben beim Ausbau erste Priorität.

Mitverlegung

Der Ausbau der digitalen Netz-Infrastruktur verursacht rund 80 Prozent der Gesamtkosten. Die Verantwortlichen vor Ort wissen am besten, wann und wo Arbeiten an einer Gas-, Strom- oder Abwasserleitung anstehen, eine Straße neu gebaut oder ausgebessert wird. Wann immer sich die Gelegenheit dazu bietet, verlegen Kommunen die Glasfaser-Leerrohre in einem Zug mit anderen Tiefbauarbeiten. Das Mitverlegen senkt Kosten, vermeidet Dauerbaustellen.

Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Breitbandausbau

Clearingstelle Baden-Württemberg

Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Publikation „Breitband-Offensive 4.0 – Schnelles Internet für Baden-Württemberg“

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