Seit Herbst 2014 befindet sich der Milchmarkt in einer angespannten Situation. Auch wenn sich die Marktpreise zum Jahresanfang 2015 leicht erholt haben, bleiben die Aussichten – insbesondere mit Blick auf das Auslaufen der Milchquotenregelung am 31. März – weiter getrübt und unsicher.
„Wir brauchen nach dem Wegfall der Milchquote dringend zusätzliche Möglichkeiten, die Erzeugereinkommen zu stabilisieren – beispielsweise durch ein effizientes EU-weites Sicherheitsnetz zur Absicherung der Milchviehbetriebe“, appellierte Landwirtschaftsminister Alexander Bonde an Bundesminister Christian Schmidt, der die Diskussionen für Deutschland auf EU-Ebene führt. „Ein erster Schritt muss die Überprüfung der bestehenden Sicherheitsmechanismen auf EU-Ebene und deren Anpassung sein. Unter anderem sollte die EU-Milchmarkt-Beobachtungsstelle als effizientes Frühwarnsystem für Marktkrisen ausgebaut werden“, sagte Bonde.
Der Minister appellierte zugleich an den Handel, den Milchbäuerinnen und Milchbauern nicht mit immer neuen Dumpingpreis-Runden in den Rücken zu fallen. „Die Lebensmittelhändler, aber auch die Verbraucherinnen und Verbraucher mit ihrer täglichen Kaufentscheidung am Warenregal stehen jetzt mehr denn je in der Verantwortung: Sie haben es in der Hand, ob unsere Milchbäuerinnen und Milchbauern in Baden-Württemberg für die tägliche harte Arbeit und ihre regionalen, qualitativ hochwertigen Produkte fair entlohnt werden oder nicht“, sagte Bonde.