Wirtschaft

Positionspapier zur geplanten EU-Industriestrategie

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Ein Mitarbeiter der Robert Bosch GmbH überprüft mit einem Tablet die Betriebsdaten von vernetzten Maschinen für Metallspritzguss. (Foto: © dpa)

Die Europäische Kommission erarbeitet derzeit eine Industriestrategie, die Anfang März vorgestellt werden soll. Dazu hat das Wirtschaftsministerium ein Positionspapier veröffentlicht.

Die Europäische Kommission erarbeitet derzeit eine Industriestrategie, die Anfang März vorgestellt werden soll. Dazu hat das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau ein Positionspapier veröffentlicht und hochrangigen Vertretern bei der EU übersandt. Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut: „Baden-Württemberg ist einer der innovativsten Industriestandorte in Europa. Als solcher müssen und wollen wir uns in die aktuelle Diskussion über die europäische Industriepolitik einschalten.“ Es sei gut, dass diese Diskussion jetzt geführt werde, so die Ministerin weiter. Denn eine innovative und leistungsfähige Industrie bildet das Fundament für Europas wirtschaftliche Zukunft. Aus Sicht Baden-Württembergs müssten dabei aber einige zentrale Punkte noch stärker in den Fokus gerückt werden.

Industrie als Partner auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Wirtschaft mitnehmen

„Wir sehen heute, wie wichtig produktive und innovative Industrieunternehmen sind, um Zukunftschancen neuer technologischer Entwicklungen zu erschließen, und Transformationsprozesse erfolgreich zu gestalten.“ Europa stehe vor vielfältigen Herausforderungen: „Die hochgesteckten Ziele, die von der Kommission im ‚European Green Deal‘ angekündigt wurden, lassen sich nur erreichen, wenn wir die Industrie als Partner auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Wirtschaft mitnehmen. Denn innovative Industrieunternehmen schaffen die technologische Grundlage für umweltschonendere Produktionsmethoden, nachhaltige Mobilität oder höhere Energieeffizienz.“ Die Ministerin betonte, dass eine gesamteuropäische Strategie sich nicht in kleinteiliger Regulierung verlieren sollte: „Eine EU-Industriestrategie sollte im Sinne des Subsidiaritätsprinzips einen Rahmen bilden, der es der Wirtschaft ermöglicht, industriepolitische Ziele technologieoffen zu erreichen. Unsere Unternehmen brauchen dabei langfristige Planungssicherheit.“

Für den zukünftigen Erfolg der europäischen Wirtschaft sei zentral, dass ihre Innovationskraft gestärkt werde, so Hoffmeister-Kraut weiter. „Innovationen sind der Schlüssel für eine wettbewerbsfähige Industrie. Erfolgreiche europäische Innovationsförderung kann unsere Unternehmen dabei unterstützen, den technologischen und strukturellen Wandel aktiv zu gestalten. Vor allem bei Zukunftstechnologien wie beispielsweise KI muss Europa zum Vorreiter werden. Dazu müssen wir neben der Grundlagenforschung vor allem auch die anwendungsbezogene, wirtschaftsnahe Forschung stärker fördern.“

Rahmenbedingungen des Mittelstands stärker berücksichtigen

Eine Grundvoraussetzung für wirtschaftliche Dynamik und Innovation sei auch ein intensiver, aber fairer Wettbewerb. „Die europäische Industriestrategie muss auf marktwirtschaftlichen Prinzipien aufbauen und die internationale Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen im Fokus haben“, so Hoffmeister-Kraut. Zudem müsse man Europas dezentrale Wirtschaftsstruktur als Stärke begreifen, die viele innovative und leistungsfähige Regionen mit sich bringt. Es sei entscheidend, von Anfang an auch die Belange der kleinen und mittleren Unternehmen mitzudenken, so die Ministerin: „Es muss uns gelingen, das innovative Potenzial des Mittelstands noch stärker zu aktivieren – denn das Rückgrat der europäischen Volkswirtschaften müssen wir mitnehmen auf dem Weg zur Industrie von morgen.“ Komplizierte Regulierung belaste kleine und mittlere Unternehmen überproportional und hemme letztlich ihr innovatives Potenzial. EU-Richtlinien und Verordnungen müssen die Rahmenbedingungen von KMU deshalb stärker berücksichtigen. Gerade für den Südwesten mit seinem industriellen Mittelstand als Grundpfeiler sei es wichtig, dass auch EU-Förderprogramme noch stärker auf dessen Bedürfnisse zugeschnitten würden, so die Ministerin abschließend.

Positionspapier „Beitrag zur EU-Industriepolitik – Impulse einer führenden Industrieregion für eine europäische Industriestrategie“ (PDF)

Weitere Meldungen

Wort-Bild-Logo der Kampagne Start-up BW. (Bild: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg)
Startup BW

Acht neue Unternehmen im Förderprogramm Start-up BW Pre-Seed

Frau mit KI Brille
Digitalisierung

Vielfältiges Beratungsangebot beim Metaverse-Kongress

Visualisierung Heidelberg, Universitätsklinikum INF 220/221, ehem. Pathologie, Sanierung und Nachnutzung RM/HeiCINN, 1.BA
Vermögen und Bau

Sanierung am Universitätsklinikum Heidelberg beginnt

Garten- und Weinbau
Landwirtschaft

Auszahlung der EU-Frostbeihilfen

Mittelalterspielplatz in Neuenburg am Rhein
Städtebau

Städtebauförderprogramm 2026 startet

Cover der 2. Staffel: SpätzlesPress - Der Baden-Württemberg-Podcast aus Berlin. Rechts die Illustration eine Löwen, der Kopfhörer im LÄND-Shape hat und vor sich ein Mikrofon, das an den Funkturm am Alexanderplatz in Berlin erinnert
Der Baden-Württemberg Podcast aus Berlin

SpätzlesPress #7: Wer ist „Wir”? Gemeinsam Gesellschaft gestalten

Ein Netzwerk-Kabelstecker leuchtet in der Netzwerkzentrale einer Firma zu Kontrollzwecken rot. (Bild: picture alliance/Felix Kästle/dpa)
Digitalisierung

CyberSicherheitsCheck jetzt auch für Handwerkskammern

Visualisierung Höchstleistungsrechenzentrum an der Universität Stuttgart
Vermögen und Bau

Höchstleistungsrechenzentrum an der Universität Stuttgart

Bio-Musterregion Freiburg
Tierschutz

Kontrolluntersuchungen von Rindern auf IBR/IPV

Delegationsreise Slowenien
Delegationsreise

Wirtschaftskooperation mit Slowenien

Europastaatssekretär Florian Hassler (rechts) und Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Patrick Rapp (links) bei der Übernahme der Präsidentschaft der „Vier Motoren für Europa“ am 20. März 2023 in Lyon
Europa

„Vier Motoren für Europa“ sprechen sich für Freihandel aus

Das Logo des Südwestrundfunks (SWR), aufgenommen vor der Zentrale des SWR in Stuttgart.
Medien

SWR-Änderungsstaatsvertrag unterzeichnet

Start-up Idea Cup Bodensee
Start-up BW

LeafSync im Landesfinale des „Start-up BW Elevator Pitch 2025“

Vertreter aus Wirtschaft und Politik sitzen beim Spitzengespräch zu den US-Zöllen in einem barocken Saal an einer langen Tafel. sie sind im Gespräch und haben Mikrofone vor sich stehen.
Wirtschaft

Baden-Württemberg setzt auf Freihandel und ein starkes Europa

Visualisierung Polizeipräsidium Heilbronn
Vermögen und Bau

Polizeipräsidium Heilbronn wird saniert und erweitert