Kunstministerin Theresia Bauer hat neun Persönlichkeiten mit der Heimatmedaille Baden-Württemberg ausgezeichnet.
Für ihre Verdienste um die Heimat hat Kunstministerin Theresia Bauer neun Persönlichkeiten mit der Heimatmedaille Baden-Württemberg ausgezeichnet. Die Bandbreite des Engagements der Geehrten ist groß: Sie reicht von der Orts- und Regionalgeschichtsforschung über die Landeskultur, die Brauchtumspflege, die Mundart und die Archäologie bis hin zur Integrationsarbeit.
„In einem besonderen Jahr wie 2020, in dem viele Menschen Bezugspunkte und ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit suchen, wird uns wieder bewusst, welche große Bedeutung Heimat für die Menschen hat. Heimat ist dabei kein musealer Gegenstand. Heimat wird gelebt. Wenn sich Bürgerinnen und Bürger aktiv in das gesellschaftliche Leben einbringen, dann ist das auch gelebte Demokratie“, sagte die Ministerin.
„Weltoffenheit und Heimatliebe sind gleichermaßen typisch für Baden-Württemberg, das zeichnet unser Land besonders aus“, so die Ministerin weiter. Die Trägerinnen und Träger der Heimatmedaille hätten mit ihrem Engagement den Heimatbegriff mit Leben erfüllt. „Sie haben Heimat geschaffen“, sagte Ministerin Bauer.
Aufgrund der Corona-Pandemie werden die Heimatmedaillen im kleinen Kreise, aber im würdigen Rahmen überreicht. Der traditionell übliche Festakt zur Verleihung der Heimatmedaillen bildet seit vielen Jahren den Auftakt zum Landesfestwochenende im Rahmen der Heimattage Baden-Württemberg. In diesem Jahr mussten die Heimattage von der Stadt Sinsheim wegen der Pandemie abgesagt werden.
Die Trägerinnen und Träger der Heimatmedaille 2020 sind:
- Reingard Betz-Palmer, Reutlingen
- Camilla Glatz, Pforzheim
- Ursula Lydia Göggelmann, Reutlingen
- Peter Kalchthaler, Freiburg
- Dr. Franz Littmann, Pforzheim
- Hartmut Riehl, Sinsheim
- Dr. Gustav Schöck, Stuttgart
- Prof. Dr. Wilfried Setzler, Tübingen
- Monika Stecher-Bartscher, Ohlsbach
Heimatmedaille Baden-Württemberg
Die Persönlichkeiten, die die Heimatmedaille erhalten, werden durch den Landesausschuss Heimatpflege Baden-Württemberg ausgewählt. Sie werden von den Arbeitskreisen für Heimatpflege in den Regierungsbezirken vorgeschlagen, die mit rund 200 Mitgliedsverbänden und -vereinen in der Heimat- und Brauchtumspflege zusammenarbeiten.
Mit der Heimatmedaille Baden-Württemberg werden Personen ausgezeichnet, die sich um die Heimat Baden-Württemberg besonders verdient gemacht haben. Die Verdienste können sowohl in organisierten als auch in nicht organisierten Formen ehrenamtlicher Tätigkeit beziehungsweise bürgerschaftlichen Engagements erbracht worden sein. Außer Betracht bleiben berufliche Tätigkeiten sowie ehrenamtliche Tätigkeiten in den Organen der kommunalen Selbstverwaltung.
Die Heimattage werden seit 1978 jedes Jahr vom Land Baden-Württemberg in Kooperation mit einer anderen Kommune veranstaltet. Sie vereinen zahlreiche Veranstaltungen der ausrichtenden Kommune, darunter den großen Landesfestumzug, der traditionell am zweiten Septembersonntag stattfindet. Für dieses Jahr hatte die Stadt Sinsheim mit viel Engagement die Heimattage Baden-Württemberg vorbereitet, musste diese aber im Mai coronabedingt absagen. Die Heimattage Baden-Württemberg 2021 werden in Radolfzell stattfinden.
Youtube: Videoclips zu den Trägerinnen und Trägern der Heimatmedaille
Träger der Heimatmedaille Baden-Württemberg 2020
Reingard Betz-Palmer (geboren 1963) ist mit dem Volkstanz aufgewachsen. Seit 2007 gehört sie dem Vorstand der Arbeitsgemeinschaft der Sing-, Tanz- und Spielkreise in Baden-Württemberg an, zunächst als Beisitzerin und seit 2015 als stellvertretende Vorsitzende. In dieser Position ist sie eine unverzichtbare Stütze, die wertvolle Arbeit leistet. Sie ist sowohl für terminliche Vertretung des Vorsitzenden in vielfältiger Weise tätig, aber auch unter anderem für die Ausarbeitung des internen Konzeptes zum Jugendschutz/Prävention vor sexueller Gewalt gegenüber Jugendlichen und Kindern zuständig. Innerhalb des engeren Vorstands hat Frau Betz-Palmer auch die Zuständigkeit für die Jugendarbeit inne, welche uns auch sehr wertvoll ist.
Reingard Betz-Palmer übernimmt Verantwortung, kann gut motivieren und führt durch ihre konsequente Art auch schwierige Prozesse ergebnisorientiert zum Abschluss. Sie hat schon als Jugendliche Leitungsfunktionen übernommen, als Singleitung fungiert, Finanzen bei Arbeitskreisen geführt und über 15 Jahre die Familienfreizeiten der Arbeitsgemeinschaft verantwortlich geleitet. Bei Bedarf hat sie auch hier die Singleitung, Tanzleitung sowie die Musizierleitung übernommen.
Durch ihre freundliche und offene Art, hat sie immer wieder neue Mitarbeiter(innen) gewinnen und anleiten können und viele Familien mit der Arbeit der Arbeitsgemeinschaft vertraut gemacht; sehr wichtig ist ihr die Familienarbeit sowie die wie die Gewinnung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf allen Ebenen.
Camilla Glatz (geboren 1944) macht sich seit vielen Jahren um die Geschichte der Stadt Pforzheim verdient. Besonders die Geografie und Geologie des Enzkreises liegt ihr am Herzen. Ihr Wissen vermittelt sie auf vielfältige Weise anderen Interessierten, Einheimischen und Fremden.
Ihre ehrenamtlichen Aktivitäten äußern sich zum Beispiel in Wanderungen und Führungen für Lehrkräfte im Schuldienst. Diese macht sie mit der Stadt und der Schlosskirche, besonders mit deren aussagekräftigen Buntglasfenstern, vertraut. Zu deren Interpretation hat sie zusammen mit einem Kollegen ein Buch verfasst.
Bei vielen anderen Aktionen der Heimatpflege ist sie Motor und Initiatorin. So hat sie für die Ausstellung "Landschaft im Wandel" ein Konzept erarbeitet und über mehrere Wochen hin zahlreichen Schulklassen die Veränderung der heimischen Landschaft vor Augen geführt. In Ihrem Bestreben, Geschichte erlebbar zu machen, nutzt sie auch vielfältige Medien. Davon zeugen die Erstellung einer CD-ROM zu der Ausstellung "Landschaft im Wandel" und die Konzeption einer GPS-Rallye rund um das Kloster Maulbronn. Mit solchen Mitteln schafft sie es, auch Kinder und Jugendliche für die Region und Ihre Geschichte zu begeistern. Ihre GPS-Rallye mit dem Schwerpunkt "Wasserwirtschaft der Zisterzienser" ist bundesweit downloadfähig.
Sie erarbeitete unter der Mitwirkung des Medienzentrums Pforzheim-Enzkreis eine digital gestützte Führung innerhalb des "Bergwerkes Frischglück" in Neuen-bürg. Die Struktur des darauf bezogenen e-Books ist auch ihrer tatkräftigen Unterstützung zu verdanken.
Für Aspekte der Heimatpflege ist das langjährige Wirken von Pfarrerin a.D. Ursula Lydia Göggelmann (geboren 1940) im Rahmen der vor 30 Jahren ins Leben gerufenen Reutlinger Frauengeschichtswerkstatt hervorzuheben. Sie forschte und publizierte zur Geschichte der Frauen um Gustav Werner, war maßgeblich an der Ausstellung „Reutlinger Weibsbilder“ (1990) beteiligt und erhielt im Jahre 2001 den ersten Nane-Merkh-Preis für ihre Forschungen über die Namensgeberin des Preises, eine der Frauen im Umkreis des charismatischen Sozialreformers Gustav Werner.
Ein weiterer Schwerpunkt ihres stadtgeschichtlichen Interesses sind die frühneuzeitlichen Hexenprozesse, zu denen sie auch Vorträge und Stadtführungen veranstaltete. Als ein besonderes Highlight bei ihren frauengeschichtlichen Stadtführungen gilt Frau Göggelmanns Erläuterung des spätmittelalterlichen Freskenzyklus zur Legende der Heiligen Katharina in der Sakristei der Reutlinger Marienkirche.
Im Forum Reutlinger Frauengruppen ist sie seit Beginn hochengagiert mit dabei. Zuletzt war Frau Göggelmann bei der Planung der „Reutlinger Frauenwochen“ im März 2019 und selbstverständlich auch an den Veranstaltungen zu 100 Jahre Frauenwahlrecht 2018 und 2019 beteiligt.
Zu dem sozialen Engagement der Theologin und pensionierten Seelsorgerin ge-hört die tatkräftige Mitarbeit in der Vorbereitung und Durchführung der Vesperkirche.
Herr Peter Kalchthaler (geboren 1956) ist Kunsthistoriker und Volkskundler. Er arbeitet in den Städtischen Museen Freiburg. Seit 1994 ist er Leiter der Abteilung Museum für Stadtgeschichte im Wentzingerhaus am Freiburger Münsterplatz.
Von Kindesbeinen an ist der in der Zunft der Fasnetrufer an Fastnacht aktiv. Zwischen 1973 und 2002 stand er als einer der beiden „Hackepeter“ auf der närrischen Bühne. Als politischer Büttenredner schlüpft er seit 1984 in die Figur des „Magister Bertold Schwarz“ und kommentiert die Stadtpolitik aus der Bütt. Herr Kalchthaler beschäftigt sich auch wissenschaftlich mit der Fastnacht.
Darüber hinaus hat Herr Kalchthaler noch Ehrenämter inne:
- Seit 1984 Mitglied im Präsidium des Freiburger Münsterbauvereins
- Seit 1999 im Vorstand des Kuratoriums Freiburger Schlossberg tätig, seit 2012 ist er Geschäftsführer des Vereins
- Seit 2000 Vizepräsident des Vereins „auf den Spuren der Habsburger“
- Seit 2000 Mitglied im Vorstand des Fördervereins Freiburger Fasnetmuseum
- Seit 2015 einer der drei Vorstände der Stiftung Freiburger Münster
Von 1987 bis 1994 war Peter Kalchthaler Vorsitzender des „Bürgervereins Ober-wiehre-Waldsee e. V.“ und von 1989 bis 1995 Vorsitzender der „Arbeitsgemeinschaft Freiburger Bürger-, Lokal- und Ortsvereine.
Dr. Franz Littmann (geboren 1948) hat sich in der ehrenamtlichen Heimatforschung, besonders aber wegen der jahrzehntelangen forschenden und schriftstellerischen Beschäftigung mit dem Werk Johann Peter Hebels heimatpflegerische Verdienste erworben. Nachdem er im Jahr 2002 Mitarbeiter der Literarischen Gesellschaft Karlsruhe geworden ist, hat er zahlreiche Werke über das Leben, das Oeuvre und die Rezeption des großen badischen Dichters und Schriftstellers veröffentlicht. Er gehört zu den herausragenden Kennern Hebels in Baden-Württemberg. In diesem Zusammenhang ist die Mitwirkung an der neuen, sechsbändigen wissenschaftlichen Gesamtausgabe von Hebels Werken, die im letzten Jahr erschienen ist, sein besonderes Verdienst. Zehn Jahre hat er daran gearbeitet. Neben vielem anderen hat er dazu ein sehr instruktives Lebensbild des Dichters beigesteuert.
Andere Bücher von ihm beschäftigen sich zum Beispiel mit den Beziehungen Hebels zu seinen Aufenthaltsorten, zu Karlsruhe und zu Schwetzingen. Die Bücher sind 2018 erschienen. Für Karlsruhe entstand so ein Stadtspaziergang, der auch dem Architekten und Stadtplaner Friedrich Weinbrenner gewidmet ist. In Schwetzingen ist es der Schlossgarten, den er an der kundigen Hand Hebels durchstreift. Mit einem Kollegen zusammen schrieb er im Jahr 2010 über Hebel am Oberrhein.
Zahlreiche Aufsätze habt er in der „Badischen Heimat“ und in der „Allmende“ veröffentlicht. Zu Ausstellungen rund um Hebel verfasste er jeweils Katalogtexte.
Rektor a.D. Hartmut Riehl (geboren 1940) widmet sich in ganz besonderer Weise der Heimatpflege und Regionalforschung im Kraichgau. Von Kindesbeinen an gilt sein Hauptinteresse der Geschichte und Geographie, Topographie und Landeskunde, Heraldik und Kunstgeschichte, Adels-und Religionsgeschichte, Schrift und Inschriften sowie Burgen, Schlössern, Kirchen und Klöstern.
Seit über 25 Jahren folgt er den Spuren der weit über 100 Adelsgeschlechter im Kraichgau. Auf unzähligen Fahrten durch die Region erfasste er nicht nur fotografisch und schriftlich alle ihre baulichen Zeugnisse, sondern auch nahezu alle ihre Denkmale und Inschriften. Dazu erstellte er Übersichten mit handgezeichneten und farblich gestalteten Vollwappen, mit ihrer Geschichte, ihren Burgen und Schlössern und dem vollständigen Verzeichnis der Vorkommen ihrer Wappen im Kraichgau mit Genealogien und Literatur der Herren von Adelsheim bis Zillenhart. Riehls Lebenswerk „Das heraldische Archiv Kraichgau“ befindet sich seit Anfang des Jahres 2020 als großzügige Schenkung im Stadtarchiv Sinsheim, um es der Regionalforschung zugänglich zu machen, aber auch um den Bekanntheitsgrad der Region durch weitere Vermarktung zu steigern. Bereits 1997 mündeten seine Forschungen in das Buch „Burgen und Schlösser im Kraichgau“, das heute als Standardwerk gilt.
Mit dem Manuskript „Auf den Spuren der Adelsgeschlechter in Sinsheim“ macht Herr Riehl der Stadt Sinsheim ein ganz besonderes Geschenk. Es führt den Leser sowohl zu Bauten, Denkmälern, Inschriften und insbesondere zu den Wappen der reichsritterschaftlichen Adelsgeschlechter in Sinsheim, als auch zu den beachtlichen Bauzeugnissen bürgerlicher und bäuerlicher Kultur. Er versteht sich als „kompetenter Reise-Verführer“ für interessierte Laien, wie auch den Wissenschaftler, für die Einheimischen sowie für Gäste und Freunde der Stadt. Das Be-sondere an diesem Buch ist nicht nur, dass hiermit erstmals ein Reiseführer durch alle zwölf Stadtteile Sinsheims erscheint.
Oberkonservator a.D. Dr. Gustav Schöck (geboren 1941) war bis 2018 21 Jahre lang Mitglied im Beirat des Schwäbischen Heimatbundes, zunächst in seiner Eigenschaft als Leiter der Landessstelle für Volkskunde am Landesmuseum Württemberg, seit 2006 im Ehrenamt. Er hat den Heimatbund als leidenschaftliche Kulturwissenschaftler, Volkskundler, Historiker und Germanist in volks- und landeskundlichen Fragen stets mit großer Sachkenntnis beraten.
Gustav Schöck war und ist der Kontakt zu einem breiten Publikum wichtig. Volkskunde trage diesen Namen deshalb, weil sie unter das Volk gehört und nicht in den Bücherschrank. Landeskultur und Landesgeschichte sind für ihn eng verknüpft mit dem „wirklichen“ Leben in den Dörfern und Städten mit ihrer Vielfalt an Sitten und Gebräuchen, Volksglauben, Namen, sowie weiterem materiellem wie immateriellem Kulturerbe jeglicher Art.
Dr. Gustav Schöck ist ein Beispiel dafür, dass Hauptamt und Ehrenamt nicht zu trennen sind. Seine Aufgabe in der Landesstelle wie auch seine Tätigkeiten als Vortragender, Reiseleiter oder Autor verstand er stets so, dass darin das Wissen erst Gestalt und Bedeutung gewinnt. Er gilt bis heute als wandelndes Lexikon. Niemandem blieb er jemals eine Antwort schuldig. Jeder fand in ihm einen kundigen Gesprächspartner. Auch nach Feierabend und an den Wochenenden stand er im Rundfunk oder bei Tagungen, in Geschichtsvereinen, vor den Landfrauen oder in Volkshochschulen Rede und Antwort, hielt Vorträge und reicherte zu-gleich sein eigenes Wissen an.
Dr. Gustav Schöck hat sich über viele Jahrzehnte hinweg mit hohem persönlichem Engagement und zu großen Teilen ehrenamtlich für die Volkskunde und die Alltagskultur und somit nachhaltig für die Ziele des Schwäbischen Heimatbundes eingesetzt und damit die „Heimat Baden-Württemberg“ in einem großen Facettenbild anschaulich gemacht. Sein Wissensfundus und die Fähigkeit, Sach-verhalte verständlich, anschaulich und stets kurzweilig darzustellen haben auf den Verein sowie die gesamte Gesellschaft abgefärbt.
Sein ehrenamtliches Engagement erstreckt sich auch auf Bereiche außerhalb der historischen Disziplinen. So brachte er psychisch erkrankten Menschen kulturelle, gesellschaftspolitische, orts- und landeskundliche Themen nahe.
Prof. Wilfried Setzler (geboren 1943) arbeitete zunächst nach dem Studium der Geschichte, Germanistik, Volkskunde, Kunstgeschichte, Philosophie und Politologie im Universitätsarchiv der Eberhard Karls Universität Tübingen und als Assistent bei Prof. Hansmartin Decker-Hauff am Institut für Geschichtliche Landeskunde.1980 übernahm er die Leitung des Kulturamts der Universitätsstadt Tübingen und führte es bis 2008. Während seiner fast 30jährigen Tätigkeit als Kulturamtsleiter war Wilfried Setzler maßgeblich gestalterisch im gesamten Kulturbe-reich und insbesondere in der Heimat- und Landesgeschichte tätig. Auch als Autor, Mitautor und Herausgeber ist Wilfried Setzler vielfach in Erscheinung getreten.
Beispielhaft erwähnt seien hier die städtische Schriftenreihe „Beiträge zur Tübinger Geschichte“, die Publikationsreihe zu Dichtern in Baden-Württemberg, sein Stadtführer „Auf alten Wegen Neues entdecken“ oder die “Kleine Tübinger Stadtgeschichte“. Nimmt man noch die „Kleinen Tübinger Schriften“ und die „Tübinger Kataloge“ hinzu, die ebenfalls der Kulturamtswerkstatt entsprossen, so gab Wilfried Setzler seit 1980 in den drei städtischen Reihen zusammen 97 Bände heraus. Dabei war er meistens der Inspirator, Lektor und Redakteur in einem.
Neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit blieb Setzler als Lehrbeauftragter und seit 1995 als Honorarprofessor der Universität Tübingen eng verbunden. Dem Schwäbischen Heimatbund (SHB) ist Wilfried Setzler in vielfältiger Weise verbunden, sei es als langjähriges Vorstandsmitglied, als Leiter zahlloser Reisen und Exkursionen, als Autor, Tagungsleiter und Referent oder als Ideengeber. Seit 2008 ist er Ehrenmitglied des SHB. Zu den Selbstverständlichkeiten seines beruflichen und wissenschaftlichen Lebensweges zählt die Verknüpfung der historischen Forschung mit der Musik, der Literatur, der Kunst-, Architektur- und der Sozialgeschichte, eigentlich mit dem gesamten Spektrum der europäischen Kulturgeschichte.
Monika Stecher-Bartscher (geboren 1947) engagiert sich seit über dreißig Jahren in der Trachtengruppe Ohlsbach e.V. Sie ist seit Gründung des Vereins 1984 bis heute Vorsitzende. Sie hat dabei unter anderem folgende Aktionen zur Heimat- und Brauchtumspflege ins Leben gerufen und beteiligt sich alljährlich an der Durchführung:
- Öffentliche Auftritte mit Volksliedersingen und Volkstänzen bei Veranstaltungen der politischen Gemeinde und kirchlichen Anlässen sowie Umzügen und Prozessionen
- Besuche in Alters- und Pflegeheimen mit Singen, Tanzen und Gedichtvorträgen
- Maikranzbinden und Mitwirkung beim Maibaumstellen
- Richten des Erntealtars und Mitgestaltung des Gottesdienstes am Erntedankfest und bei der Kräuterweihe
- Adventskranzbinden für die Pfarrgemeinde
- Überörtliche Mitwirkung bei Kreistrachtenfesten und bei Neujahrsempfängen des Bundes Heimat und Volksleben e.V.
Frau Stecher-Bartscher war ehrenamtlich ferner u.a. lange Jahre im Verein Ohlsbacher Frauen Aktiv e.V. (OFA), in der Dorfhelferinnenstation Ohlsbach-Berghaupten-Ortenberg und im Verein Seniorenhilfe PLUS e.V. aktiv und hat da-bei einen wertvollen Beitrag für ein solidarisches Zusammenleben erbracht.