Der Amtschef des Umweltministeriums, Helmfried Meinel hat in Pforzheim den „Leitfaden Energieeffizienz auf Kläranlagen“ vorgestellt. „Kläranlagen sind mit rund 20 Prozent des Gesamtenergiebedarfs regelmäßig der größte Energieverbraucher in Kommunen“, betonte Meinel auf der Landesverbandstagung der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall, DWA.
„Wir unterstützen die Betreiber von Kläranlagen finanziell, wenn sie ihre Anlagen energetisch analysieren lassen“, erklärte Helmfried Meinel. „Mit dem Leitfaden wollen wir den Verantwortlichen dabei helfen, die vorhandenen Potenziale zum Energiesparen sowie zur Energieerzeugung auf Kläranlagen auch tatsächlich zu nutzen.“ Natürlich dürfe es hierbei keine Abstriche an den Zielen der Abwasserreinigung und des Gewässerschutzes geben, betonte Meinel weiter.
Der Leitfaden des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft geht davon aus, dass die Kläranlagen in Baden-Württemberg ihren Energieverbrauch noch um 14 bis 18 Prozent verringern können. Das größte Potenzial zur Stromeinsparung besteht demnach in einer effektiven Belüftung, also einer sorgfältig geregelten Luftzufuhr und einer gewissenhaften Wartung des gesamten Belüftungssystems.
Zudem können Kläranlagen auch vermehrt selbst Strom erzeugen und somit ihren Strombedarf weiter senken. Für die Eigenproduktion steht Kläranlagen insbesondere Faulgas zur Verfügung, aber auch regenerative Energiequellen wie Sonnenenergie auf Dach- und Grünflächen oder Wasserkraft bei deutlichen Höhendifferenzen im Abwasserstrom können noch genutzt werden.
Leitfaden Energieeffizienz auf Kläranlagen (PDF)