Bildung

Landesregierung will Erwachsene mit Lese- und Schreibschwierigkeiten neue Perspektiven bieten

Frauen und Männer auf einer Fortbildung (Bild: © Ministerium für Kultus, Jugend und Sport BW).

Die Landesregierung will Menschen mit Analphabetismus stärker dabei unterstützen, aus ihrer Anonymität herauszufinden und Lesen und Schreiben zu lernen. „Wir müssen Analphabetismus endlich aus der Tabu-Zone in unserer Gesellschaft herausholen und Bildungsangebote für Betroffene verstärken“, erklärte Staatssekretärin Marion v. Wartenberg.

Im März 2015 haben das Kultus- und das Sozialministerium dazu ein neues Programm für Alphabetisierung und Grundbildung über Mittel des Europäischen Sozialfonds im Umfang von rund einer Million Euro ausgeschrieben. An der Ausschreibung, die derzeit entschieden wird, haben sich 14 öffentliche und private Weiterbildungsträger mit neuen Kursformaten beteiligt. Zudem soll mit den Projektmitteln und der Unterstützung des Landesverbandes der Volkshochschulen sowie der Pädagogischen Hochschule Weingarten eine neue Fachstelle eingerichtet werden, die die Lernangebote im Land koordiniert und voranbringt. Die Fachstelle soll ihre Arbeit noch in diesem Jahr aufnehmen.

„Viel zu viele Menschen in unserem Land können schlecht lesen, schreiben und rechnen. Wir wollen den Betroffenen Perspektiven bieten", erklärte Staatssekretärin Marion v. Wartenberg. Vom sogenannten funktionalen Analphabetismus betroffen sind nach einer wissenschaftlichen Untersuchung der Universität Hamburg bundesweit rund 7,5 Millionen Menschen. Sie können nur einzelne Sätze, nicht aber zusammenhängende Texte lesen und schreiben. In Baden-Württemberg trifft dies nach Angaben des VHS-Verbands auf rund eine Million Menschen zu.

Rund zwei von drei Menschen mit schlechten Lese- und Schreibkenntnissen sind erwerbstätig. Deshalb will das Kultusministerium bei seinen Anstrengungen eng mit der Wirtschaft und anderen Partnern zusammenarbeiten. „Viele Betroffene verbergen ihre Lese- und Schreibschwäche aus Angst vor drohenden Nachteilen oder einer Stigmatisierung. Wir müssen deshalb zusammen mit Unternehmen und Arbeitnehmervertretungen ansprechende Lernangebote schaffen, um die Betroffenen besser zu erreichen und Vertrauen aufzubauen“, erläuterte Marion v. Wartenberg. Die Teilnahme an Kursen kann den Lernenden helfen, ihren Arbeitsplatz zu sichern und berufliche Chancen zu nutzen. „Hiervon profitieren auch die Unternehmen", betonte die Staatssekretärin. Indem sich Mitarbeiter weiterqualifizieren, könne auch der Fachkräftemangel reduziert werden.

Förderung des Europäischen Sozialfonds

Das Land stellt durch eine Förderung des Europäischen Sozialfonds (ESF) rund eine Million Euro für die Jahre 2015 bis 2021 zur Verfügung. Darüber hinaus trägt das Kultusministerium die Personalkosten für einen der beiden Beschäftigten bei der neuen Fachstelle. Die neue Kampagne setzt die beiden Impulsprogramme des Landes zur Alphabetisierung aus den vergangenen Jahren in Höhe von 200.000 und 175.000 Euro fort.

Weitere Meldungen

Staatssekretär Volker Schebesta sitzt mit Kindern und Auszubildenden des Direkteinstiegs Kita an einem Tisch.
  • Frühkindliche Bildung

Schebesta besucht Auszubil­dende des Direkteinstiegs Kita

Zwei junge Frauen zeigen auf den Monitor und diskutieren gemeinsam über die Präsentation am Computer.
  • Fachkräfte

Landesregierung startet Fachkräfteinitiative

Ministerpräsident Winfried Kretschmann
  • Kreisbesuch

Kretschmann besucht Landkreis Böblingen

Ausbilderin mit Lehrling
  • Ausbildung

Bundesrat spricht sich für Stärkung der Ausbildung aus

Ausbilderin mit Lehrling
  • Ausbildung

Woche der Ausbildung 2024

Zwei selbstbewusste Teammitglieder vor blauem Hintergrund mit dem Slogan "AMTLICH WAS BEWEGEN" und dem Wappen von Baden-Württemberg, als Teil einer Initiative des Finanzministeriums.
  • Personal

Finanzministerium startet neues Karriereportal

Wappen von Baden-Württemberg auf dem Ärmel einer Polizeiuniform. (Bild: Innenministerium Baden-Württemberg)
  • Polizei

Verstärkung für die Polizei Baden-Württemberg

Ein Ausbilder erklärt in einem Techniklabor jugendlichen Auszubildenden etwas.
  • Schülerpraktika

Start der Praktikumswochen Baden-Württemberg 2024

Zwei junge Frauen sitzen mit Umzugskartons und Smartphone auf einem Bett in einem Wohnheim.
  • Junges Wohnen

Mehr bezahlbarer Wohnraum für Auszubildende

Eine Studentin und ein Student der Elektrotechnik arbeiten an einem Projekt.
  • Arbeitsmarkt

Bedarf an akademischen Fach­kräften im Land steigt weiter

Ein Ausbilder erklärt in einem Techniklabor jugendlichen Auszubildenden etwas.
  • Berufsorientierung

Berufsorientierung in über­betrieblichen Bildungsstätten

Auszubildende in der Lehrwerkstatt der Firma Marbach in Heilbronn.
  • Ausbildung

Eine Million Euro für die IHK Rhein-Neckar

  • Industrie 4.0

Neue innovative Ausbildungsprojekte prämiert

Eine Erzieherin ließt drei Kleinkindern aus einem Buch vor (Bild: © dpa).
  • Frühkindliche Bildung

Staatssekretär Schebesta besucht Edith-Stein-Schule

Auszubildende in der Lehrwerkstatt der Firma Marbach in Heilbronn.
  • Arbeitsmarkt

Arbeitsmarktzahlen im November

Arbeitsmarktpolitische Reise
  • Arbeitsmarkt

Hoffmeister-Kraut auf arbeitsmarktpolitischer Reise

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 21. November 2023

Ausbilderin mit Lehrling
  • Ausbildung

Ausbildungsmarkt erholt sich – dennoch viele unbesetzte Stellen

Ein Ausbilder erklärt in einem Techniklabor jugendlichen Auszubildenden etwas.
  • Berufsorientierung

Berufliche Orientierung zukunftsfähig gestalten

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
  • Auslandsreise

Staatssekretär Rapp reist nach Barcelona

Ein Produktionstechnologe in Ausbildung arbeitet an einem Simulator für die Bewegungseinheit eines Laser. (Foto: © dpa)
  • Arbeitsmarkt

Arbeitsmarkt im Land derzeit noch stabil

Ein Ausbilder erklärt in einem Techniklabor jugendlichen Auszubildenden etwas.
  • Ausbildung

Start der Praktikumswochen

Ausbildungsreise 2023
  • Ausbildung

Wirtschaftsstaatssekretär Rapp auf Ausbildungsreise

Eine Monteurin arbeitet im Werk zwei des Automobilzulieferers ZF Friedrichshafen an einem Getriebe für Lastwagen, das ZF Traxon heißt. (Bild: © picture alliance/Felix Kästle/dpa)
  • Arbeitsmarkt

Arbeitslosigkeit im September leicht gesunken

Ausbilderin mit Lehrling
  • Ausbildung

Neuer Ausbildungsbegleiter bei Handwerkskammer Karlsruhe