Schule

Kultusministerin schreibt Brief an kritische Schulleiter

Die sozialdemokratische Kultusministerin Gabriele Warminski-Leitheußer will sich besonders auch im Stil klar von ihren CDU-Vorgängern unterscheiden. Sie lehnt es deshalb ab, rund 60 politisch andersdenkende Schulleiter zum Gespräch ins Schulamt oder Regierungspräsidium vorzuladen oder anderweitig zu maßregeln, wie es in den vergangenen Jahren immer wieder der Fall war. Stattdessen fordert sie die Rektoren und Direktoren in einem Schreiben zu konstruktiver Kritik auf: "Wir können nicht ständig auf politisch mündige Bürger verweisen und dann Beamte, die den Mut zu einer eigenen Meinung haben, abstrafen."

Konkret geht es um eine Anzeige in den Tageszeitungen, in der die Schulleiter die Bürger zwei Tage vor der Landtagswahl dazu aufgerufen haben, das dreigliedrige Schulsystem im Land zu erhalten, sprich: ihre Wahl danach auszurichten. Dies wird juristisch klar als Dienstvergehen gewertet, da die Beamten eindeutig ihre Neutralitätspflicht verletzt hätten, zumal sie in der Anzeige in ihrer Funktion als Schulleiter aufgetreten sind. Die Ministerin könnte dies nach dem Beamtenrecht disziplinarrechtlich ahnden, weil Inhalt und Form einer solchen Meinungsäußerung nicht mit den Rechten und Pflichten eines Beamten vereinbar seien.
Warminski-Leitheußer schließt dennoch in dem Schreiben jegliche negativen Folgen für die Unterzeichner aus. Sie verweist zudem darauf, dass diese Befürworter des dreigliedrigen Schulsystems ebenfalls "eine individuelle und bedarfsgerechte Förderung" für die Kinder und Jugendlichen erreichen wollten. Dieses Ziel werde auch von der neuen Landesregierung verfolgt, wobei die Auffassungen darüber, wie diese Förderung zu gestalten ist, unterschiedlich sind.

Die Ministerin erwartet aber, dass die Schulleiter "als loyale Beamtinnen und Beamte des Landes Baden-Württemberg den Wählerwillen eines Wechsels auch und gerade in der Bildungspolitik respektieren und die neue Bildungspolitik des Landes aktiv unterstützen und umsetzen". Ausdrücklich wird betont, "dass auch unter Beamten und Pädagogen kritisch mitdenkende und mich beratende Expertinnen und Experten des Schul- und Bildungswesens nicht nur erwünscht sind, sondern dringend benötigt werden, um unseren Kindern und Jugendlichen optimale Bildungschancen zu bieten." Die Ministerin ist deshalb sehr an konstruktiver Kritik interessiert und sie fordert zum Dialog auf. "Zeitungsanzeigen sind nicht notwendig, wenn die Schulleiter mit der Kultusministerin in Kontakt treten wollen", betont Warminski-Leitheußer.

Quelle:

Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg

Weitere Meldungen

  • Der Baden-Württemberg-Podcast aus Berlin

SpätzlesPress #2: Organspende – Eine Geste für das Leben

Symbolbild Elektro-LKW (Bild: © picture alliance/Britta Pedersen/zb/dpa)
  • Elektromobilität

Ausbau und Netzintegration von Ladeinfrastruktur für E-Lkw

Polizisten kontrollieren eine Gruppe Jugendlicher. (Foto: dpa)
  • Gesetzentwurf

Ministerrat beschließt Änderungen des Landesbeamtengesetzes

Menschen gehen über die Bernhardusbrücke in Bad Krozingen.
  • Kommunen

Bad Krozingen wird Große Kreisstadt

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 30. April 2024

Geschäftsleute in einem Sitzungssaal diskutieren unter der Leitung einer Führungskraft.
  • Gründungskultur

Baden-Württemberg stärkt Start-up-Förderung

Eine Auszubildende steht am Schaltpult einer computergesteuerten Fräsenmaschine (Symbolbild, © dpa).
  • Arbeitsmarkt

Wenig Aufschwung auf dem Arbeitsmarkt

Verkehrsminister Winfried Hermann und Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut auf dem Fahrrad mit weiteren Radfahrenden beim STADTRADELN-Auftakt 2024
  • Radverkehr

Auftakt zum STADTRADELN 2024

von links nach rechts: Ministerialdirektor Elmar Steinbacher, Generalstaatsanwalt Frank Rebmann und Justizministerin Marion Gentges
  • Justiz

Neuer Leiter der Generalstaatsanwaltschaft Stuttgart

Ein Mann programmiert einen Roboterarm, der in einer Produktionslinie einer Smart Factory eingebaut ist.
  • Arbeit

Tag der Arbeit am 1. Mai

Neugestalteter Stadtpark am Wuhrloch in Neuenburg am Rhein
  • Städtebau

Städtebaumaßnahmen in Neuenburg am Rhein abgeschlossen

Ein Inlineskater fährt auf einer Fußgängerbrücke.
  • Straßenbau

Rund 46 Millionen Euro für Straßen und Brücken

Ein Lehrer erklärt einem Schüler etwas (Bild: © Ministerium für Kultus, Jugend und Sport BW).
  • Studium

Zusätzlicher Weg ins Lehramt

Die Waldbox
  • Forst

Waldpädagogikangebot „Die Waldbox“

Symbolbild: Ein kleines Rehkitz liegt regungslos in einem Maisfeld. (Bild: picture alliance/Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa)
  • Tierschutz

Drohnen retten Rehkitze vor dem Mähtod

Maimarkt Mannheim
  • Verbraucherschutz

Mannheimer Maimarkt eröffnet

LGS 2024 in Wangen
  • Gartenschau

Landesgartenschau Wangen eröffnet

Die Aufnahme zeigt das Atomkraftwerk in Fessenheim in Frankreich.
  • Kernkraft

Stellungnahme zu KKW Fessenheim

Ein Wolf sitzt im Erlebnispark Tripsdrill in einem Gehege. (Foto: dpa)
  • Wolf

Wolf tötet Schafe in Rudersberg

Justizministerin Marion Gentges hält am Pult des Bundesrates eine Rede.
  • Justiz

Identität von Vertrauenspersonen schützen

Rinder mit Kälbern auf der Weide
  • Landwirtschaft

Milchwirtschaft nicht zusätzlich belasten

Ein Stempel mit der Aufschrift "Bürokratie" liegt auf Papieren.
  • Bundesrat

Land treibt Bürokratieabbau voran

Solar-Carport mit Ladeinfrastruktur in Rheinfelden der Fa. Energiedienst AG, Förderprojekt INPUT
  • Erneuerbare Energien

Weitere Photovoltaik-Anlagen auf Parkplätzen gefördert

Wort-Bild-Logo der Kampagne Start-up BW. (Bild: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg)
  • Startup BW

Acht Finanzierungszusagen für junge Unternehmen

Screenshot LEP-Portal
  • Landesentwicklung

Mitwirken am Landesentwicklungsplan