Medizinische Versorgung

Kostenübernahme von vertraulicher Spuren­sicherung bei sexueller Gewalt

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Eine Frau schaut aus einem Fenster.

Sozialminister Manne Lucha begrüßt die Ankündigung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, dass die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für die vertrauliche Spurensicherung bei sexualisierter Gewalt übernehmen sollen. Er ist sich sicher, dass durch diese Regelung mehr Betroffene die notwendige medizinische Versorgung in Anspruch nehmen werden.

Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha begrüßt die Ankündigung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, wonach die gesetzlichen Krankenkassen künftig die Kosten für die vertrauliche Spurensicherung bei sexualisierter Gewalt übernehmen sollen – auch ohne Anzeige der Betroffenen bei der Polizei. „Damit wird die Koalitionsvereinbarung, die anonymisierte Beweissicherung bei Gewalt- und Missbrauchsfällen in ganz Deutschland zu ermöglichen, endlich angegangen“, sagte Lucha.

Betroffene könnten selbst entscheiden, ob und wann sie eine Anzeige erstatten möchten, denn Verletzungen werden gerichtsfest dokumentiert und Spuren bzw. Beweismaterialien gesichert und gelagert. Lucha: „Das gibt den Betroffenen Sicherheit für eine mögliche Anzeige und wird dazu führen, dass mehr Betroffene die notwendige medizinische Versorgung nach Vergewaltigung oder sexueller Gewalt in Anspruch nehmen.“ 

Spuren nach Gewaltverbrechen gerichtsfest sichern

„Es wird Zeit, dass die Versorgung von Vergewaltigungsopfern schnell und ohne bürokratische Hürden der Kostenübernahme geregelt wird“, sagte der Minister.„ Ich bin mir sicher, dass durch die Regelung der Kosten für verfahrensunabhängige Beweissicherung auch der Bekanntheitsgrad dieses wichtigen Angebotes schlagartig ansteigen wird und Vergewaltigungsopfer sich künftig schnellere und vor allem auch medizinische Hilfe holen werden.“

Opfer von Vergewaltigungen oder sexueller Gewalt scheuten häufig unmittelbar nach der Tat die Anzeigeerstattung und suchten selten den direkten Weg in eine Klinik zur medizinischen Notfallversorgung, so der Minister weiter. Das Angebot, die Spuren nach Gewaltverbrechen gerichtsfest, aber verfahrensunabhängig sichern zu lassen, sei wenigen Betroffenen überhaupt bekannt. „Die Gewaltambulanz Heidelberg, angesiedelt am Rechtsmedizinischen Institut der Universität Heidelberg, die dafür jährlich mit 150.000 Euro vom Land gefördert wird, bietet Betroffenen rund um die Uhr die gerichtsfeste Sicherung der Spuren an. Die Gewaltambulanz kann jederzeit aus allen Landesteilen kontaktiert werden“, so Lucha abschließend.

Fachveranstaltung zur Verbesserung der medizinischen Versorgung von Gewaltopfern

Um die medizinische Versorgung von Gewaltopfern in Baden-Württemberg zu verbessern und den interdisziplinären Austausch zu fördern, findet am 20. November 2019 im Auftrag und mit Unterstützung des Ministeriums für Soziales und Integration Baden-Württemberg eine entsprechende Fachveranstaltung im Stuttgarter Neuen Schloss für Ärztinnen und Ärzte, Vertreterinnen und Vertreter der Universitäten, von Krankenkassen, Polizei, Justiz, Jugendämtern und Politik sowie der Opferhilfeeinrichtungen statt. Das Institut für Rechtmedizin in Heidelberg wird über den aktuellen Stand der medizinischen und forensischen Versorgung von Gewaltopfern in Baden-Württemberg berichten und gemeinsam mit Fachleuten aus ganz Deutschland werden offene Bedarfe und möglicher Lösungsansätze diskutiert. 

Veranstaltung „Die medizinische Versorgung von Gewaltopfern in Baden-Württemberg. Gegenwart und Zukunft“

Weitere Meldungen

Deutschkurs in einer Volkshoschschule (Symbolbild: © dpa).
Weiterbildung

Breiter Schulterschluss für die Zukunft der Erwachsenenbildung

Minister Manne Lucha und Staatsministerin Madhuri Misal des indischen Bundesstaats Maharashtra sitzen nebeneinander an einem Tisch und unterzeichnen Dokumente.
Delegationsreise

Baden-Württemberg und Maharashtra vertiefen Partnerschaft

Eine junge Frau wird geimpft.
Gesundheit

Jetzt noch gegen Grippe impfen lassen

Pilotprojekt fürsorgende Gemeinschaft in Waldstetten: gemeinsam Zukunft gestalten
Gesellschaftliche Teilhabe

Ein Netzwerk für mehr Lebensqualität im Alter

Einsatzkräfte der Feuerwehr errichten am Nonnenbach in Bad Saulgau im Ortsteil Moosheim einen Damm mit Sandsäcken gegen das Hochwasser.
Katastrophenschutz

Neues Katastrophenschutzgesetz beschlossen

Tauberufer in Wertheim
Städtebauförderung

Kernstadt Wertheim erfolgreich saniert

Ein fahrender Regionalzug
Schienenverkehr

Ausbau der Schiene im Land geht weiter voran

Ein Haus, dessen Grundgerüst aus Holz besteht, steht in einem Tübinger Neubaugebiet. (Bild: picture alliance/Sebastian Gollnow/dpa)
Forst

Holzbaulösungen für Kommunen und die Wohnungswirtschaft

Häuser in Stuttgart werden von der Morgensonne beschienen. (Bild: picture alliance/Sebastian Gollnow/dpa)
Wohnraumförderung

Z15-Darlehen in der Wohnraumförderung digital beantragbar

Eine Person hält ein Smartphone in der Hand. Auf dem Display sieht man die Startseite der Ehrenamtskarten-App für Baden-Württemberg.
Bürgerengagement

Ehrenamtskarte jetzt auch per App verfügbar

Logo des Landespreises 2020 für junge Unternehmen. (Bild: L-Bank)
Wirtschaft

Landespreis für junge Unter­nehmen 2026 ausgeschrieben

Symbolbild: Symbolbild: Ein Passant geht an dem Logo der Agentur für Arbeit vorbei. Das Bundesverfassungsgericht hat am Dienstag, 5. November 2019, sein Urteil zu Leistungskürzungen für unkooperative Hartz-IV-Bezieher verkündet. (Bild: picture alliance/Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa)
Arbeitsmarkt

Arbeitslosigkeit verharrt auf höherem Niveau

Ein Pfleger eines Pflegeheims schiebt eine Bewohnerin mit einem Rollstuhl.
Pflegeberufe

Lucha auf Delegationsreise in Indien

Verkehrsminister Hermann, Amtschef Frieß sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landesradeln durch eine Fahrradstraße.
Radverkehr

Rekord beim STADTRADELN 2025

Ein mit dem HI-Virus infizierter Mann hält eine rote Schleife als Symbol der Solidarität mit HIV-Positiven und Aids-Kranken.
Gesundheit

40 Jahre Aidshilfen in Baden-Württemberg