Um den Ausbau energieeffizienter Wärmenetze im Land voranzubringen, hat das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft ein neues Förderprogramm ins Leben gerufen. Das auf sechs Jahre angelegte Programm hat ein Fördervolumen von insgesamt 8,8 Millionen Euro.
Umwelt- und Energieminister Franz Untersteller wies zum Start des Programms darauf hin, dass der größte Anteil der gesamten Endenergie im Land für Heizen und warmes Wasser verbraucht werde. „Um unsere Wärmeversorgung spätestens bis zum Jahr 2050 nahezu klimaneutral zu gestalten, müssen wir den Wärmebedarf unserer Gebäude konsequent reduzieren und den verbleibenden Restwärmebedarf vornehmlich auf Basis erneuerbarer Energien decken. Hierbei kommt dem Ausbau von Wärmenetzen eine wichtige Rolle zu. Sie ermöglichen es, erneuerbare Energien, hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplung und vorhandene Abwärme effizient zu nutzen.“
Das neue Förderprogramm soll mit dazu beitragen, den Anteil erneuerbarer Wärme von heute 14 Prozent auf 21 Prozent im Jahr 2020 anzuheben, sagte der Minister weiter. Das Land setze damit auf dem Weg zu einer nachhaltigen Wärmeversorgung wichtige Maßnahmen des Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzepts Baden-Württemberg (IEKK) sowie des Landeskonzepts Kraft-Wärme-Kopplung um. „Der Anschluss an ein Wärmenetz ist zudem auch eine vollwertige Erfüllungsoption nach dem Erneuerbare-Wärme-Gesetz des Landes“, betonte Untersteller.
Das Förderprogramm knüpft an das erfolgreiche Förderprogramm „Bioenergiedörfer“ an. Mit dem Fokus auf Wärmenetze zur Integration verschiedener Wärmequellen ist es jedoch viel breiter angelegt. Zudem fördert das Programm sowohl investive Maßnahmen und es unterstützt Beratungs- und Vorbereitungsmaßnahmen im Vorfeld zum Ausbau von Wärmenetzen.
Förderbausteine des neuen Förderprogramms
1. Um Landkreise, Städte und Gemeinden beim Ausbau von lokalen Wärmenetzen zu unterstützen, können sie für ihre vom Bund mit 50 Prozent geförderten kommunalen Klimaschutzteilkonzepte, deren Schwerpunkt auf integrierter Wärmenutzung und gegebenenfalls zusätzlich auf erneuerbaren Energien liegt, einen weiteren Zuschuss aus Landesmitteln in Höhe von 20 Prozent erhalten.
2. Regionale Beratungs- und Netzwerkinitiativen, wie zum Beispiel die regionalen Energieagenturen und andere Akteure, die wichtige Impulse für die Umsetzung energieeffizienter Wärmenetze geben, können für ihre Projekte drei Jahre lang eine Förderung von bis zu 90 Prozent der Kosten, maximal 90.000 Euro, erhalten.
3. Investitionen in energieeffiziente Wärmenetze unter Nutzung von erneuerbaren Energien (zum Beispiel große Solarthermie oder Geothermie), industrieller Abwärme sowie Kraft-Wärme-Kopplung unterstützt die Landesregierung mit bis zu 20 Prozent der Kosten, maximal mit 400.000 Euro pro Investitionsvorhaben.
Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft: Förderprogramm „Energieeffiziente Wärmenetze”