Artenschutz

Information zur Ausweitung des Fördergebiets Wolfsprävention

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Ein Wolf sitzt im Erlebnispark Tripsdrill in einem Gehege. (Foto: dpa)

Die Rückkehr des Wolfes im Schwarzwald ist eine große Herausforderung, die eine intensive Kommunikation erfordert. Das Umweltministerium hat daher eine weitere Informationsveranstaltung zur Ausweitung des Fördergebiets Wolfsprävention durchgeführt.

Das Umweltministerium hat in einer Online-Veranstaltung die Landrätinnen und Landräte, Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie Abgeordnete des Landtags aus dem Schwarzwald über das aktuelle Wolfsmanagement des Landes Baden-Württemberg informiert. Anlässlich der Ausweitung des Fördergebiets Wolfprävention hatte bereits im September vergangenen Jahres eine erste Veranstaltung zu diesem Thema stattgefunden. Aufgrund des großen Interesses bot das Landesministerium nun eine Nachfolgeveranstaltung an.

Gesamter Schwarzwald gehört zum Fördergebiet Wolfprävention

Nachdem im Sommer 2020 der zweite Wolf im Schwarzwald als resident nachgewiesen worden ist, gehört nun der gesamte Schwarzwald zum so genannten Fördergebiet Wolfprävention. „Der Wolf ist nach Baden-Württemberg zurückgekehrt. Dieser neuen Situation haben wir uns zu stellen. Dabei müssen wir die Bürgerinnen und Bürger sowie die Weidetierhalterinnen und -halter im Schwarzwald mitnehmen und unterstützen. Dabei spielen die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, Landrätinnen und Landräte, die Regierungspräsidien und Landtagsabgeordneten eine wichtige Rolle“, betonte Umweltminister Franz Untersteller.

Insbesondere die Weidetierhaltenden im Schwarzwald stelle die Wiederbesiedelung durch den Wolf vor große Herausforderungen. Beratung und Herdenschutzförderung seien daher wichtige Bestandteile des Wolfsmanagements des Landes. Das Umweltministerium setze sich darüber hinaus auch für eine Verbesserung der betriebswirtschaftlichen Gesamtsituation der Schäfereien unter anderem durch Einführung einer Weidetierprämie ein.

Land unterstützt beim Herdenschutz großzügig

„Als Land haben wir uns frühzeitig mit der Rückkehr des Wolfes auseinandergesetzt und insbesondere unsere Bemühungen für den Herdenschutz ausgebaut“, sagte der Umweltminister. So bekommen Weidetierhalterinnen und -halter für Schafe, Ziegen, Gehegewild, Lamas/Alpakas sowie Abkalbe-/Abfohlweiden innerhalb des Fördergebiets Wolfsprävention die Materialkosten für wolfsabweisende Elektrozäune sowie die Aufrüstungsarbeiten bei bestehenden Zäunen vollständig erstattet. Installationskosten bei Neuerrichtungen werden zu 50 Prozent gefördert. Die mit der Pflege und Errichtung wolfsabweisender Zäune verbundenen Arbeitskosten können zudem teilweise bereits über Landschaftspflegeverträge finanziert und der Unterhalt von zertifizierten Herdenschutzhunden mit 1920 Euro jährlich gefördert werden.

Das Land strebt hier weitergehende Fördermöglichkeiten an und setzt sich dafür auch bei der EU-Kommission ein. Über den von einer Trägergemeinschaft verwalteten Ausgleichsfonds Wolf beteiligt sich das Land finanziell dabei, den Wert von getöteten Nutztieren zu ersetzen. Kosten für die Tierkörperbeseitigung sowie für eventuell anfallende Tierarztkosten oder Kosten für Medikamente bei verletzten Tieren werden mittels des Fonds ebenfalls erstattet.

Weitere Informationsveranstaltungen angekündigt

„Zudem begleiten wir diese Maßnahmen mit einem intensiven Kommunikationsprozess. In Veranstaltungen wie heute informieren wir umfassend über das Thema Wolf in Baden-Württemberg und gehen umgehend auf konkrete Fragen ein“, ergänzte Minister Untersteller. So beinhalte das Programm der Informationsveranstaltung neben Vorträgen zur Herdenschutzberatung und Förderung auch Präsentationen mit generellen Informationen zum Wolf sowie zum Wolfsmonitoring des Landes. Neben Informationsveranstaltungen für Mandatsträgerinnen und Mandatsträger haben im November 2020 auch Online-Informationsveranstaltungen für interessierte Bürgerinnen und Bürger im Schwarzwald stattgefunden. Aufbauend auf diesen guten Erfahrungen werde es in diesem Jahr auch für die Bevölkerung weitere Informationsveranstaltungen geben, kündigte Untersteller an.

Ausführliche Informationen zum Fördergebiet Wolfsprävention und zum Herdenschutz, Daten zu Wolfssichtungen im Land sowie Verhaltenshinweise beim Zusammentreffen von Mensch und Wolf finden Sie auf der der folgenden Internetseite des Umweltministeriums:

Umweltministerium: Der Wolf in Baden-Württemberg

Weitere Meldungen

Das Völkerkundemuseum Linden-Museum in Stuttgart. (Bild: picture alliance/Sina Schuldt/dpa)
Kunst und Kultur

Kultur kann sich auf Land verlassen

Baden-Württemberg, Seebach: Fichten und eine Buche stehen im Nationalpark Schwarzwald im Nebel.
Bundesrat

Hauk fordert Entlastung für land- und forstwirtschaftliche Betriebe

Fischer fischen im Bodensee (Foto: dpa)
Artenschutz

Projekt zum Fischartenschutz und Kormoranmanagement startet

Ein Integrationsmanager erarbeitet mit zwei jugendlichen Flüchtlingen aus Eritrea Bewerbungsschreiben. (Foto: © dpa)
Integration

Rund 1,55 Millionen Euro für Integrationsarbeit in ländlichen Räumen

Ein Kinderarzt untersucht einen Jungen mit einem Stethoskop.
Gesundheit

Land stärkt kinder- und jugendärztliche Versorgung

Ministerialdirektor Dr. Christian Schneider beim Erfahrungsaustausch Gestaltungsbeirat
Baukultur

Erfahrungsaustausch zu kommunalen Gestaltungsbeiräten

Ein frischer Radweg mit Bausstellenfahrzeugen, inmitten von landwirtschaftlicher Fläche.
Radverkehr

Neuer Rad- und Gehweg zwischen Tettnang-Büchel und Schwanden

Forum Raumentwicklung
Raumentwicklung

Neue Veranstaltungsreihe zur sys­tematischen Raumbeobachtung

Eine ältere Dame lernt die Bedienung eines Computers.
Ländlicher Raum

Land fördert digitale Teilhabe im Alter mit „Klick & Klar“

Kampagnenplakat "Energieholz aus den Wäldern Baden-Württembergs"
Forst

Neues Positionspapier unterstützt Holzenergie im Land

Der offene Streckenabschnitt für den Radschnellweg. Im Hintergrund ist eine Brücke zu erkennen.
Radverkehr

Radschnellweg 4 zwischen Reichenbach und Ebersbach erweitert

Carsten Höfler
Polizei

Carsten Höfler wird neuer Landespolizeidirektor

Amtschef des Ministeriums der Justiz und für Migration Elmar Steinbacher (links), Präsident des Finanzgerichts Baden-Württemberg Prof. Dr. Manfred Muhler (Mitte), Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges (rechts)
Justiz

Präsident des Finanzgerichts verabschiedet

Landwirtschaft in Hohenlohe
Landwirtschaft

Landwirtschaftliche Förder- und Ausgleichszahlungen ausgezahlt

Ein Lebkuchenherz mit der Aufschrift „Frohe Weihnacht“ hängt auf einem Weihnachtsmarkt (Bild: © dpa).
Verbraucherschutz

Weihnachtsgebäck und Kosmetik auf dem Prüfstand